Ehepaar auf Abwegen, 49. Teil

Kommentar   2

Ehepaar auf Abwegen, 49. Teil
Damals (Juli bis Dezember 2005)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Marco Berlinghoff stand auf der großzügigen Terrasse der Villa Waldenfels und blickte in die Winternacht. Der Park des großen Anwesens war dunkel, nur schemenhaft sah man die nahen Bäume, denn es lag kein Schnee. Rundherum der Horizont war ziemlich hell, denn in der Stadt herrschte Festbeleuchtung. Die großen Fenster und Türen hinter ihm warfen das Licht der Repräsentationsräume der Villa auf die Terrasse und zeugten davon, dass es drinnen etwas zu feiern gab. Natürlich, denn es war Heiligabend, der in diesem Jahr 2005 auf einen Samstag fiel.
… Marco fröstelte ein wenig in seinem Smoking, denn es war klirrend kalt. Trotzdem genoss er es, hier zu stehen und seine Gedanken schweifen zu lassen. Ein ganz besonderes Jahr neigte sich dem Ende entgegen. Es würde sicher als eines der Besten in die Geschichte seiner Familie eingehen. Es war überaus erfolgreich und spannend gewesen, beruflich wie privat. Alles war ihm und seiner Frau geglückt, was sie in die Hand genommen hatten, und dankbar und demütig blickte er nach oben, in den mit Sternen übersäten Nachthimmel.
… Da war zunächst die hervorragende Entwicklung des Großprojekts, das den Waldenfels-Konzern in die moderne Zeit bringen sollte. Von den acht geplanten Umstellungsschritten hatten sie sechs in diesem Jahr geschafft und alle hatten fast auf Anhieb funktioniert. Zwei hatten zwar nach 2006 verschoben werden müssen, dafür zeigten die umgesetzten Maßnahmen bereits erste Wirkungen, wie es Marco dem Aufsichtsrat zuvor angekündigt hatte.
… Dessen Mitglieder hatten sich an ihre Zusage gehalten und Marcos Team nicht mehr mit zusätzlichen Berichtswünschen belästigt. Marco hatte sich dafür revanchiert, indem er ihnen bei der letzten Sitzung etwa eine Woche zuvor nicht nur Statusinformationen präsentierte, sondern auch die durch die neuen Vertriebskanäle zu erwartenden Umsatzsteigerungen darstellte, die in den vorliegenden Auftragszahlen bereits erkennbar waren. Und die Durchlauf- und Reaktionszeiten waren kürzer geworden und das würde sich 2006 so richtig bemerkbar machen. Ein deutlich höherer Durchsatz bei fast nicht gestiegenem Personalstand war in Sicht.
… Marco seufzte, als er nun an das Arbeitspensum dachte, das noch vor ihnen lag. Aber aus heutiger Sicht konnte er zuversichtlich sein, dass bis Ende des nächsten Jahres mehr als achtzig Prozent erledigt sein würden. Die restlichen zwanzig waren zeitaufwendiger, jeder im Organisationsgeschäft kannte das dahinterliegende Paretoprinzip. Einige Jahre würde man dafür ansetzen müssen.
… Ja, und dann gab es noch Phase zwei, deren zeitintensive Ausarbeitung vor Ostern für den ersten Ehestreit zwischen Sandra und Marco gesorgt hatte. Schmunzelnd erinnerte er sich daran, wie Clara Millstedt ihm Recht gegeben und er daraufhin beim Versöhnungssex seine Frau mit Gerte und Paddel den Hintern versohlt hatte.
… Phase zwei betraf die Werke und Auslandsgesellschaften des Konzerns. Der Zeitplan sah vor, jeweils einen Standort als Prototyp neu zu organisieren, mit dem Detailkonzept hatten sie im September nach der Urlaubszeit begonnen und der Startschuss für die Umsetzung sollte im März 2006 erfolgen. Alles verlief nahezu plangemäß, wie Marco nun überlegte, während er sich über das Terrassengeländer beugte und auf den dunklen Untergrund blickte, fast an derselben Stelle, an der er sich ein halbes Jahr zuvor im Cognacrausch ausgekotzt hatte.
… Ihre Ehepaartherapie hatten sie im Juni erfolgreich beendet. Wie ihre Therapeutin betont hatte, führten er und seine Frau jetzt eine Ehe 2.0. Die Bezeichnung gefiel ihm, schließlich war er nicht nur Mathematiker, sondern auch gelernter IT-Mann und solche Nummerierungen gehörten zum täglichen Brot in der Computerei. Immer wenn er zur Qualität ihrer Beziehung angesprochen wurde, sagte er: „Super, denn unsere Ehe befindet sich ja jetzt auf dem Level 2.0.“ Und er konnte sehen, wie seine geliebte Frau dazu nachsichtig lächelte.
… Zwei Nachbetreuungssitzungen hatten sie mit ihrer Therapeutin seither gehabt, und in beiden gab es für Clara Millstedt nichts auszusetzen. Sie achteten auf ihre Ehefaktoren, mittlerweile war das schon fast Routine und lief ohne nachdenken zu müssen. Fremdsex spielte nach wie vor keine Rolle bei ihnen, nicht mal mit den Robertsons, ihren besten Freunden, deren Gäste sie im August für drei Wochen gewesen waren.
… Das waren wieder phantastische Ferien gewesen. Sandras Visum war schließlich genehmigt worden und erstmals hatten sie Dominic, damals drei Monate , im Arm gehalten. Sandra hatte mit ihrer Empathie sofort erkannt, wie liebevoll Penny und David miteinander umgingen und wie sehr sie ihre drei Kiinder liebten, obwohl zwei davon aus den Überkreuzbeziehungen mit Sandra und Marco stammten. Der Sommer in Columbus war heiß und trocken, sie unternahmen etliche Ausflüge, die im Winter nicht möglich gewesen waren, sie trafen Pennys Eltern und Brüder und erstmals gab es auch einen Kontakt zu Davids Familie. Dessen Eltern hatten Distanz gehalten, die Existenz von Yannik und Natalie war ihnen suspekt gewesen. Das schien sich jetzt gelockert zu haben. Und wie schon zu Weihnachten acht Monate zuvor, genossen Sandra und Marco das Zusammensein mit Yannik und Natalie, während Alexander die Nähe zu seiner Tante Penny suchte und Valentina mit Onkel David kuschelte.
… Für Sandra war einiges schon zu mühsam gewesen, deshalb blieb sie öfter bei Pennys Eltern, während die anderen unterwegs waren. Ihr Bauch wölbte sich tatsächlich wie ein Fass, sie war schließlich im achten Monat, aber sie präsentierte sich ihren Freunden nach einigem gutem Zureden in ihren Badeanzügen und in den lila Dessous, mit denen sie Marco vor Ostern verführt hatte. Penny war begeistert, aber besonders landete sie damit bei David. Der war einfach hin und weg und er betatschte und streichelte sie und ihren Bauch von oben bis unten. Marco hatte kurz überlegt, aber dann hatte er das zugelassen, es war ja völlig harmlos.
… Sandra hatte sich in der Bewunderung gesonnt, die ihr zuteilwurde, und die Stimmung hatte sich ziemlich schnell sexuell aufgeladen. Daraus entwickelte sich ein ausgiebiger Sex, aber nur zwischen den Ehepartnern, da waren sie sich schnell einig gewesen. Die Therapeutin Clara Millstedt hatte sich darüber bei der nächsten Sitzung sehr lobend geäußert.
… Marco lächelte still vor sich hin, als er nun, in der kalten Weihnachtsnacht am Terrassengeländer lehnend, diese Ereignisse nochmals Revue passieren ließ. Die Robertsons, ja das waren ihre absolut besten Freunde, in jeder Beziehung. Selbst er, der sich mit Gefühlen anderer Menschen schwer tat, hatte gespürt, wie gern David die hochschwangere Sandra gefickt hätte. Und natürlich, sein abenteuerlustiges Weibchen hätte er nicht fragen brauchen. So schnell, wie sie in Davids Bett gestiegen wäre, hätte er gar nicht schauen können. Ihre Zweitschwanzphantasie, verbunden mit ihrem Penisfaible hätten ihr nicht erlaubt, einen schönen schwarzen Pimmel auszulassen, aber nur, sofern ihr Mann es ihr gestattet hätte. Er wusste, dass sie sich an alle Vereinbarungen ihrer Ehe 2.0 hielt, da konnte er volles Vertrauen haben.
… Jetzt, zu Beginn der Weihnachtsferien, waren die Robertsons einen Tag vor Heiligabend nach einem langen Flug eingetroffen. Diesmal hatten sie drei Kiinder dabei und ihr Gepäck hatte sich entsprechend vermehrt. Die Begrüßung in der Ankunftshalle des Flughafens war herzlich und sehr emotional gewesen. Paula Waldenfels war mit Hildegard und Jonathan mitgekommen, Karl hatte sie in der Cheflimousine hergebracht. Es waren auch zwei Autos notwendig, um die gewachsene Familie Robertson abzuholen.
… Marco hatte beobachten können, wie innig sich Paula und Penny umarmten. Dann war Hildegard an der Reihe gewesen. Sie hatte Penny und David seit ihrem Aufenthalt im ‚Institut für Sexualtherapie‘ vor sechs Jahren nicht mehr gesehen und nur vereinzelt in Videochats erlebt.
… Hildegard! Mit Rührung dachte Marco nun daran, wie Paula und Hildegard zusammengekommen waren. Das war in erster Linie Sandras und sein Verdienst und darauf war er sehr stolz. Sie hatten, nachdem Mailin ihnen mitgeteilt hatte, dass Hildegard für die Hälfte ihrer Zeit freigestellt werden würde, um bei Paula sein zu können, nachgedacht, in welchem Rahmen sie das Paula mitteilen wollten. Und sie hatten eine großartige Idee gehabt, die voll aufgegangen war. Paulas sechsunddreißigster Geburtstag war am siebzehnten September und das war ein Samstag. Also hatte Marco mit Alfred Waldenfels gesprochen, der sofort Zita, die Hausdame, und Berta, die Köchin, unter dem Siegel der Verschwiegenheit hinzugezogen hatte. Die Waldenfels feierten Geburtstage sonst nicht besonders, außer es waren runde, aber in diesem Fall wurde eine Ausnahme gemacht. Paula war völlig überrascht worden, als sie mit Jonathan an der Hand von Zita in die Bibliothek geführt wurde. Ihre Väter und die Familie Berlinghoff waren dort versammelt, und ja, auch Hildegard Kaltenbeck. Und die erzählte Paula, dass Mailin umorganisiert hätte, sodass sie zur Hälfte frei wäre und immer monatsweise zwei Wochen bei ihr verbringen könnte. Aber natürlich nur, wenn Paula das auch so wollte.
… Sogar Marco hatte gespürt, wie unglaublich emotional jener Moment gewesen war. Paula war in Tränen ausgebrochen, auf Hildegard zugestürmt und hatte sie fest in die Arme genommen. Auch Alfred und Heinrich schienen sehr gerührt und Sandra hatte neben ihrem Mann Rotz und Wasser geheult.
… Aber dann war Berta auf den Plan getreten. Marco dachte mit Vergnügen an die resolute Köchin. Die hatte das Herz am rechten Fleck und in jenem Moment war sie mit schnellen Schritten zu ihrem Schützling gegangen: „Paula, mein Mäuschen, genug geheult. Denk‘ dran, es gibt jetzt dein Geburtstagsessen und du hast Gäste, um die du dich kümmern musst.“
… Das hatte gewirkt und Paula hatte sich sofort zusammengerissen und war von einem Moment auf den anderen zur eloquenten Gastgeberin geworden. Aber sie hatte Hildegard bei der Hand gefasst und diese nicht mehr losgelassen.
… Hildegard hatte sich im Lauf der folgenden Wochen in der Villa eingerichtet. Sie bekam in Paulas Wohnung ein eigenes Zimmer, aber die meiste Zeit schlief sie bei Paula. Das Personal der Villa kannte sie ja schon und hatte sie zu schätzen gelernt. Deshalb war ihr Einleben überhaupt nicht schwierig gewesen. Und die Wirkung auf Paula war sichtbar. Die eher ernste und konsequente Karrierefrau war deutlich fröhlicher im Gemüt als zuvor.
… Am zwölften September hatten Sandra und Marco ihren Jahrestag gefeiert, sehr gemäßigt diesmal wegen Sandra, die im neunten Monat angelangt war. Paula hatte sich freigenommen und war mit Jonathan mit von der Partie, ebenso das neue Au-pair-Mädchen, das eine Woche zuvor angekommen war. Sie besuchten einen kleinen Tiergarten in der näheren Umgebung, danach gab es Kuchen und Eis, ein gelungenes Kjnderprogramm. Abends saßen sie noch eine Zeitlang im Haus der Berlinghoffs beisammen, während die Kiinder bereits schliefen, Jonathan bei seinem großen Bruder Alexander im Bett. Irgendwann hatte Paula dann ihren Sohn zusammengepackt und war nach Hause in die Villa gefahren.
… Die beiden besten Erlebnisse in diesem Jahr waren jedoch die beiden Neugeborenen, die das Licht der Welt erblickt hatten. Nach 2003 war 2005 für sie das zweitfruchtbarste Bábyjahr. Als Dominic, Pennys und Davids erstes gemeinsames Kiind, im Mai geboren wurde, war die Freude diesseits und jenseits des Atlantiks riesengroß. Und als die Hebamme am frühen Morgen des sechsten Oktober ein kleínes Bündel in die Arme einer ziemlich erschöpften, aber überaus glücklichen Sandra gelegt hatte, kannte Marcos Freude keine Grenzen. Er war vor seiner Frau und seiner neugeborenen Tocchter in die Knie gesunken und einige Tränen der Rührung waren seine Wangen heruntergekollert. Nur wenige Momente im Leben gab es, die derart überfüllt mit Glück waren.
… Sie hatten bis zuletzt nicht gewusst, was es werden würde, und sie hätten das auch gar nicht gewollt. Deshalb hatten sie sich einen Mädchen- und einen Jungennamen zurechtgelegt. Als die Schwester nun fragte, wie das neugeborene Goldstück heißen sollte, ließ Marco seiner Frau den Vortritt und die blickte auf und antwortete: „Sophia. Unser Wunschkijnd soll Sophia heißen.“
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Heute (Freitag, 6. Oktober 2023)
… Auch jetzt, achtzehn Jahre später, übermannt mich die Rührung, wenn ich an jenen Oktobermorgen zurückdenke. Die Nacht war lang gewesen, die Phase der Vorwehen hatte extrem lange gedauert und am Schluss war Sandra schon reichlich erschöpft. Aber alles war gutgegangen.
… Sandra und ich haben uns gestern Abend vorgenommen, unseren Liebling heute persönlich zu wecken und zur Volljährigkeit zu gratulieren. Deshalb schliefen wir nicht nackt, sondern hatten Pyjama und Nachthemd an. Bereits kurz nach sechs wollten wir zu Sophia, denn sie musste ja zur Schúle. Aber wir haben die Rechnung ohne die Wirtin gemacht.
… Es war noch nicht einmal sechs, da schneite sie in unser Schlafzimmer. „Máma, Pápa, aufwachen, ich bin volljährig, hört ihr? Jetzt kann ich machen, was ich will, ihr dürft mir nichts mehr sagen.“ Lauthals sang sie irgendetwas vor sich hin, während sie uns rüttelte.
… Das konnte ich natürlich nicht auf mich beruhen lassen und als sie auf meine Seite kam, packte ich sie und zog sie über mich. Sie zappelte und schrie, aber ich hielt sie eisern fest. Dann gab ich ihr einen dicken Kuss. „Alles Liebe, mein Mädchen“, sagte ich zu ihr. Sandra hatte sich an uns herangekuschelt und küsste unsere Tóchter ebenfalls.
… Kurze Zeit hielt ich Sophia eng im Arm. Unter ihrem dünnen Nachthemd trug sie nichts und das war deutlich zu fühlen.
… Dann ließ ich sie los. „Und ich will nicht gehört haben, was du uns vorher ins Ohr gerufen hast. Alle Kiinder glauben, sie sind mordsmäßig erwachsen, sobald sie volljährig geworden sind, aber in Wirklichkeit bist du doch froh, wenn dein alter Pápa deine Wege ein wenig leitet.“
… Sie hat daraufhin gelacht, Sandra und mich nochmals geküsst und dann war sie wieder weg. Der heutige Tag ist dann noch für sie anstrengend, aber sehr schön gewesen. Nach der Schule ist ihr Telefon nicht stillgestanden, natürlich hat auch Alexander aus Toronto angerufen, ihre Geschwister haben sie mit Beschlag belegt, keine freie Minute hat sie gehabt, aber sie hat den Tag sichtlich genossen. Die Köchin Berta hat sich mit ihrer Lieblingstorte eingestellt, Consuela hat ihr Lieblingsessen gekocht, natürlich waren auch Tante Paula und Hildegard da, alles ist für sie perfekt gewesen.
… Und morgen am Samstag steigt dann ihre große Volljährigkeitsparty. Es ist zwar diese Woche kälter geworden und der Wetterbericht zeigt sich durchwachsen, aber vielleicht können wir den Pool noch einmal nutzen, sonst findet alles drinnen in unserem Haus statt. Ich werde morgen am frühen Nachmittag meine Mutter und ihren englischen Lebenspartner John vom Flughafen abholen. Sie kommen nur noch selten nach Deutschland, Reisen wird für die beiden schon etwas beschwerlich, aber den achtzehnten Geburtstag ihrer jüngsten Enkelin wollen sie unter gar keinen Umständen verpassen. Die beiden konnten nicht früher kommen, da John noch einen Vortrag halten musste. Trotz seiner siebenundsiebzig Jahre ist er als Philosoph ein gefragter Vortragender. Dafür werden sie danach einige Tage länger bleiben. Allerdings müssen dafür Sandra und ich am Montagnachmittag wieder auf Reisen.
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Damals (Dezember 2005)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Báby Sophia entpuppte sich in den ersten Monaten als unruhiges Kijnd. Sie schlief schlecht, schrie halbe Nächte durch und kostete ihren Eltern ziemlich Nerven. Offenbar hatte sie Probleme mit der Verdauung und Sandra war Dauergast bei der Kjinderärztin. Diese variierte mit der Kost, sie reduzierte die Muttermilch und setzte Ergänzungsprodukte ein. Erst vor kurzer Zeit hatten Sandra und die Ärztin die Situation in den Griff bekommen und die Nächte wurden wieder erholsam. Dafür musste Marco verstärkt ran und mit Vergnügen saugte er Sandras überschüssige Milch aus ihrem Busen.
… Das heizte ihre Libido wieder an, sodass sie schon ziemlich bald wieder Sex wollte. Ein Termin beim Frauenarzt brachte die Erkenntnis, dass sie verhüten sollte, zur Sicherheit, da sie nur noch eingeschränkt stillte, und der Doktor setzte bei ihre eine Kupferspirale ein, denn die Pille würde er im Moment noch nicht verschreiben wollen.
… Während Marco nun, auf der Terrasse der Villa Waldenfels stehend, an die ersten dreieinhalb Monate dachte, die Sophia in ihrer Familie war, spürte er die Kälte der Nacht nicht. Ein Lächeln lag auf seinem Gesicht, ohne dass er das registrierte. Sehr gefallen hatte ihm, wie Sandra und er wieder in ihr Sexleben zurückgefunden hatten. Alle möglichen erotischen Handlungen taten sie, während er an ihrer Brust saugte oder sie drückte, bis der Milchstrahl herausschoss, entweder direkt in seinen Mund oder irgendwo auf ihren Körper, von wo er die Milch dann aufleckte.
… „Marco, was tust du denn so lange in der Kälte?“ Er schreckte hoch, drehte sich um und erblickte gegen den Schein der hellen Innenbeleuchtung in der jetzt offenen Terrassentür die Gestalt jener Frau, die er mehr als alles andere auf der Welt liebte. Sie trat näher zu ihm und sah ihn an.
… Nicht zum ersten Mal fand er, dass ihre Erscheinung ein Kunstwerk war. Sandra hatte, was sie nicht oft tat, ihre langen schwarzen Haare hochgesteckt, sodass man ihr elegantes dunkelblaues Abendkleid rundum bewundern konnte. Es fiel bis auf ihre Schuhe mit halbhohen Absätzen, die in derselben Farbe gehalten waren. Rechts war das Kleid geschlitzt bis zur Hüfte hinauf, sodass man zwischendurch ihr weißbestrumpftes Bein sehen konnte. Ihre Fingernägel waren ebenfalls dunkelblau und außer ihrem Ehering und einer schlichten hellblauen Perlenkette trug sie keinen Schmuck. Alles war genauso, wie Marco es liebte.
… „Habe ich dir heute schon gesagt, wie wundervoll du aussiehst?“
… Sandra strahlte ihren Mann an: „Aber ja, mein Liebling, ungefähr zwei dutzendmal. Und nicht nur du. Alfred und Heinrich geben sich, als wären sie hingerissen, John, David und Lars scharwenzeln um mich herum, das männliche Personal starrt mich mit Stielaugen an und Hildegard würde gleich mit mir ins Bett wollen. Und Professor Schmitz erst, ich könnte ihn Clara sofort ausspannen.“ Sie lachte glockenhell.
… Marco nahm sie in den Arm. „Untersteh‘ dich, meine Liebste.“ Er fuchtelte mit seinem Zeigefinger vor ihrer Nase herum. „Hast du vergessen, dass du nur mich anmachen sollst? Nur mich! Kapiert?“ Er lächelte ihr zu, dann zog er ihren Kopf zu seinem und seine Lippen verschmolzen mit ihren. Nachdem er ihren Mund wieder freigegeben hatte, flüsterte sie: „Ich hab’s ja kapiert. Ich will doch nur dich. Frohe Weihnachten, mein Liebling. Wie kann ich dir beweisen, dass du die Liebe meines Lebens bist?“
… „Na, ihr beiden Turteltauben“, dröhnte es plötzlich von der Tür her. Alfred Waldenfels trat heraus und hieb Marco auf die Schultern. „Behandelt er dich auch anständig, meine Liebe?“, fragte er Sandra.
… „Zumindest bemüht er sich“, erwiderte Sandra neckisch, „das muss man ihm lassen.“
… „Na, das will ich doch hoffen.“ Alfred wandte sich nun an Marco: „Es ist drinnen alles vorbereitet für den Weihnachtstanz. Erlaube mir, dass ich deine schöne Frau entführe.“ Kaum hatte er den Satz zu Ende gesprochen, nahm er Sandra in den Arm und verschwand mit ihr hinein.
… Marco folgte ihnen langsam. Die einsamen Augenblicke auf der Terrasse hatten ihm gutgetan. Er hatte seine Gedanken sortieren können und jetzt war er bereit für den zwanglosen Teil des Abends.
… Es war seit jeher Brauch in der Unternehmersvilla, am Weihnachtsabend alle Bewohner und das gesamte Personal im großen Raum, der gerne als ‚Ballsaal‘ bezeichnet wurde, zu versammeln. Die Kerzen auf dem Baum wurden entzündet, es gab eine kurze Andacht und dann wurden Geschenke verteilt. In diesem Jahr hatten Alfred und Heinrich die Feier etwas größer angelegt. Auch sie waren mit dem abgelaufenen Jahr rundum zufrieden. Paula hatte ihre große Liebe gefunden und ihr Unternehmen hatte einen Riesensprung nach vorne gemacht. Dafür schätzten sie Marco außerordentlich und das hatte Heinrich, der dieses Jahr die Festansprache gehalten hatte, mehr als deutlich kundgetan. Und er hatte auch nicht ausgelassen, dass Sandra und Marco, die die Brüder zu ihren liebsten Freunden zählten, wieder in eine harmonische eheliche Beziehung gefunden hatten. Und er hatte sich bei Rüdiger Schmitz bedankt, der es möglich gemacht hatte, dass sich dessen ‚Ziehkjind‘ Clara Millstedt Zeit für die Therapie genommen hatte.
… Marco hatte mit Schmunzeln zur Kenntnis genommen, wie Heinrich beim Wort ‚Ziehkijnd‘ ganz leicht ins Stottern geriet, was aber kaum jemand merkte. Er erriet natürlich auch, warum. Alfred und Heinrich kannten Claras Affäre mit ihrem Freund Rüdiger, sie wussten, dass Clara in etwa alle halben Jahre dessen Frau spielte, Ficken eingeschlossen.
… Die Hausdame Zita hatte den festlichen Abend organisiert und Berta hatte mit ihren Hilfskräften für ein ausgezeichnetes Festessen gesorgt. Es war Tradition im Hause Waldenfels, dass das Personal und deren Kiinder mit an der festlich geschmückten Tafel saßen und dass es ab Beginn der Feier keine Bedienung mehr gab. Jeder sorgte im Prinzip für sich selbst und versorgte sich am Buffet.
… Es waren sicher an die fünfzig Erwachsene und über zwanzig Kiinder, die es sich schmecken ließen. Die Kiinder saßen an einem Extratisch und wurden von Jonathans Kijnderfrau und zwei Mädchen, angehende Kijndergärtnerinnen, betreut. Eingeladen waren auch Sandras Eltern, Marcos Mutter Hannelore mit ihrem Partner John, Marcos Schwester Ingrid mit Lars und Heidrun, wobei Ingrid wieder schwanger war, nämlich im dritten Monat, und selbstredend Penny und David mitsamt ihren drei Kjindern.
… Die beiden Cheffahrer Karl und sein Sohn Gerhard mit ihren Familien waren anwesend, auch seine Tocchter Nicole, obwohl ihre Familie nicht in der Villa wohnte.
… Nach dem Essen waren einige Lieder gesungen, ein Gebet gesprochen, die Weihnachtsgeschichte nach Lukas vorgelesen worden und dann war Heinrichs Ansprache gekommen. Die Kiinder wurden im Anschluss in die Nebenräume gebracht und dort mit Spielen beschäftigt, bis sie müde waren und ins Bett geschickt wurden. Der mittlerweile sieben Monate alte Dominic und Sophia waren die Stars des Abends und sie waren die Ersten, die eingeschlafen waren.
… Sandra und Marco hatten vor Beginn der Weihnachtsferien einige Zeit gebraucht, um die Unterbringung ihrer Familie und Freunde zu regeln. Die Höflichkeit hätte es geboten sein lassen, möglichst viele in ihrem Haus unterzubringen, aber das wäre einfach zu eng geworden. Sandra hatte alle durchtelefoniert, um deren Wünsche einzusammeln. Das Ergebnis war einfach. Marcos Schwester Ingrid wohnte mit Lars und Heidrun im Gästezimmer, das Au-pair-Mädchen war ja zu Hause in Mexiko. Marcos Schwiegermutter Gerda hatte angeboten, seine Mutter Hannelore samt Partner John bei sich aufzunehmen, und die Robertsons waren diesmal in Pennys Wohnung in der Villa untergebracht worden. Ingrids Familie würde kurz vor Silvester abreisen, dann würden die Robertsons bei Sandra und Marco einziehen.
… Als Marco jetzt wieder den Ballsaal betrat, hatte der sich verändert. Tische und Stühle waren hinausgetragen worden und eine dreiköpfige Musikkapelle hatte sich auf einem kleínen Podium eingerichtet. Einige Tanzpaare hatten bereits Aufstellung genommen und warteten auf die Musik. Eingeleitet wurde der Weihnachtstanz jetzt mit einem Wiener Walzer und Marco sah sich um, ob es noch irgendwo eine freie Frau für ihn gab, denn er sah fast nur Ehepaare tanzen und seine eigene Frau hatte ihm Alfred weggeschnappt. Paula tanzte mit ihrem Pápa Heinrich und er suchte daraufhin Hildegard und fand sie ganz hinten im Eck.
… „Komm‘, möchtest du tanzen?“
… Sie reagierte verlegen: „Weiß du, Marco, das habe ich nie gelernt. Ich hatte nie die Gelegenheit dazu.“
… Marco lächelte sie an: „Das macht doch nichts, Hildegard. Lass‘ es uns probieren.“ Er nahm die widerstrebende Blondine fest in seinen Arm. Bevor er loslegte, erklärte er ihr kurz die Schritte. „Ich werde dich führen. Du wirst sehen, es wird klappen.“
… Und tatsächlich, nach wenigen Minuten hatte Hildegard die Grundschritte gelernt und ließ sich von Marco durch den Saal führen. Er wurde nun mutiger, schnellere Drehungen folgten und zum Ende des Musikstücks hielt er eine erhitzte und lachende Tanzpartnerin im Arm. Heinrich erschien bei ihnen und wollte tauschen. „Hildegard lernt noch“, sagte Marco zu ihm, „aber Walzer kann sie schon.“
… Beim nächsten Tanz schmiegte sich Paula an ihn. Er kannte sie gut genug, um zu erkennen, dass sie rundum glücklich war. Sie hatte einen Sohn, den sie innig liebte, und nun auch ihre Lebenspartnerin gefunden.
… „Und in der Firma läuft es auch ausgezeichnet“, flüsterte Paula ihm ins Ohr, während sie sich zu einem Foxtrott vorwärtsbewegten. „Ich liebe dich sehr, Marco.“
… „Und du weißt, dass ich das auch tue, dich und unseren Sohn.“ Marco lächelte sie an. Natürlich liebte er diese Frau, er hätte sie ja sogar heiraten wollen. „Und wir wissen auch seit der Sitzung bei Clara, wie wir das einordnen müssen. Aber Hildegard vermutlich noch nicht so ganz. Ich bitte dich deshalb, nicht mehr über unsere Liebe zu reden, nicht solange Hildegard das nicht verstehen kann. Ihr ist natürlich klar, dass wir eine gemeinsame Vergangenheit haben, aber dass die noch andauert, sollten wir im Moment nicht ansprechen.“
… Paula hauchte ihm einen Kuss auf die Wange: „Du hast immer eine Lösung parat. Ich danke immer noch dem Schicksal, das uns vor fast vier Jahren zusammengeführt hat.“
… Jetzt musste Marco lachen: „Das war weniger das Schicksal, meine liebe Paula, als vielmehr die Cleverness deiner Väter.“ Sie stimmte in sein Lachen ein: „Ich kann nur hoffen, dass du mir noch möglichst lange erhalten bleibst. Irgendwann wirst du vielleicht doch erkennen, dass du neben deiner neuen Aufgabe keine Zeit mehr für Waldenfels hast.“
… „Nein, meine Liebe, wir haben ja eine Vereinbarung. Ich werde für dich da sein, wenn du mich brauchst, das habe ich dir garantiert.“
… „Ich werde dich beim Wort nehmen, mein liebster Freund.“ Sie lächelte dazu und fröhlich tanzten sie den Foxtrott zu Ende.
… Der Abend wurde noch ausgesprochen vergnüglich, die fröhlichste Weihnachtsfeier in der Villa seit vielen Jahren, wie Marco in den folgenden Wochen vom Personal hören würde. Er war kein besonders guter, aber auch kein schlechter Tänzer, er hatte mit seiner Frau mehrere Tanzkurse absolviert, den ersten, als sie noch gemeinsam ins Gymnasium gingen. Es war ihm ein Anliegen, dem Personal seine Hochachtung zu zeigen, und so forderte er reihum die Mitarbeiterinnen der Villa auf, denen es sichtlich mit ihm mehr Spaß machte als mit ihren Chefs. Mit der Empfangsdame Zita war das sogar ein Genuss, denn die tanzte hervorragend.
… Marco machte ihr Komplimente, wie gut sie die Feier organisiert hätte. Dann sagte er während einer langsamen Rumba: „Ich glaube, ich bin noch nicht dazugekommen, mich dafür zu bedanken, wie Sie meine Frau unter Ihre Fittiche genommen haben, als sie ziemlich am Boden war und hier in der Villa … äh … zu Gast gewesen ist.“
… Zita lächelte darauf und erwiderte: „Wir sind nicht zimperlich, das sollten Sie doch schon festgestellt haben, Marco. Sie können die Dinge ruhig beim Namen nennen. Sie meinen, als Ihre Frau begonnen hat, für unsere Chefs die Beine breit zu machen.“
… Leicht zuckte Marco bei dieser Wortwahl zusammen, dann hatte er sich wieder gefasst: „Wenn Sie es so nennen wollen, dann ja, das meine ich.“
… „Nun, ich habe diesen Auftrag gerne übernommen. Ich habe Sandra schnell schätzen gelernt. Sie hat einen untrüglichen Instinkt, wie sie ihr Outfit gestalten muss, um gut anzukommen. Nur am Anfang hat sie meine Hilfe wirklich gebraucht, als sie noch ziemlich durcheinander war.“
… „Ja, das habe ich von Alfred und Heinrich auch gehört. Aber ich weiß, wie sehr Sandra Ihren Rat auch danach noch geschätzt hat.“
… „Für mich war vor allem verblüffend, wie sehr sie ihre Kleidung darauf abgestimmt hat, was die Herren Waldenfels mochten. Den Rahmen haben die beiden vorgegeben, aber die Details hat sie perfekt geplant. Ich war da hautnah dran, schließlich habe ich sie dann den beiden zugeführt.“
… Daraufhin zuckte Marco erneut und Zita ergänzte erschrocken: „Oh, Marco, tut mir leid, vielleicht hätte ich das jetzt doch nicht so direkt sagen sollen.“
… Jetzt war es an Marco, sie anzulächeln: „Nein, nein, Zita, ist schon in Ordnung. Die Sache selbst nimmt mich nicht mit, nur die Umstände, die dazu geführt haben, wenn ich daran erinnert werde. Dank unserer Therapeutin haben wir damit gut abgeschlossen, aber ein leichtes Unbehagen wird uns bleiben. Und für Sie muss das schon merkwürdig gewesen sein. Ein Mann, der nichts gegen das Fremdgehen seiner Frau unternimmt und im Gegenteil auch noch live zuschaut.“
… Der nächste Foxtrott kam und erlaubte Marco, seine Partnerin näher an sich zu ziehen. Zitas Parfum zog angenehm in Marcos Nase. Zita befreite ihre rechte Hand und legte sie kurz an seine Wange. Zart strichen ihre Finger sein Gesicht entlang hinunter bis zum Kragen seines Smokinghemds, dann fasste sie wieder Marcos Linke und nahm korrekte Tanzhaltung ein.
… Verwundert ließ Marco das geschehen und sie sagte, bevor er sich äußern konnte: „Wir haben zwar nie viel miteinander geredet, Marco, aber Sie sollen durchaus wissen, dass ich Sie sehr schätze, genauso wie das gesamte Personal und die ganze Firma. Wir haben genügend Kontakte hinüber ins Unternehmen. Dort wird nur mit Hochachtung von Ihnen gesprochen. Es gibt nicht wenige Frauen, die Sandra um Sie beneiden.“
… „Echt jetzt?“ Ein wenig geschmeichelt war Marco schon, als er das hörte.
… „Natürlich. Es ist richtig, dass wir am Anfang dachten, dass Sie ein fürchterliches Weichei wären, ein Waschlappen, der nicht in der Lage ist, seine Frau zu beschützen. Dann kamen jedoch die ersten Meldungen von Karl und Gerhard, die zeigten, dass wir Sie wohl nicht ganz richtig eingeschätzt hätten. Und schließlich hat Paula Berta und mich zu sich gebeten und uns erzählt, was wirklich hinter allem steckt, Ihre ganze Geschichte. Und als sie erzählte, dass sie beabsichtige, ein Kijnd von Ihnen zu bekommen, waren wir reichlich perplex. Nach und nach ist die Stimmung umgeschlagen. Das, mein lieber Marco, wollte ich Ihnen schon lange einmal sagen. Aber denken Sie immer dran, dass auch Sandra eine großartige Frau ist. Vergessen Sie niemals, sie festzuhalten. Ich wette, dass Sie heute Abend genau so gekleidet ist, wie Sie es besonders gern haben, stimmt’s?“
… Sie schwieg und Marco konnte nichts sagen, nur bestätigend nicken, zu viel schwirrte ihm im Kopf herum. Als der Tanz zu Ende war, löste sie sich aus seinem Arm, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. Dann verschwand sie.
… Mit einem dümmlichen Gesichtsausdruck blieb Marco zurück, bis Berta auftauchte. „Na, wollen wir?“
… Er fasste sich schnell: „Natürlich, Berta, gerne.“
… Während sie sich zu einem Langsamen Walzer drehten, blickte er sich suchend um, worüber Berta lachen musste: „Halten Sie Ausschau nach Ihrer Frau? Die wird heute förmlich belagert von den Mannsbildern. Wahrscheinlich ist sie wieder einmal in der Bar, dorthin wird sie nämlich laufend verschleppt. Sie ist auch besonders süß heute.“
… „Wirklich?“ Marco blickte die beleibte Köchin besorgt an: „Sie trinkt normalerweise fast nichts, auch nach Ende ihrer Schwangerschaft. Eigentlich nicht mehr seit … seit … äh …“ Er brach ab.
… „Ich weiß, ich weiß, Marco“, sagte Berta begütigend, „seit damals, als sie im Vollrausch nicht mehr gemerkt hat, was sie tat. Aber hier bei uns wird nichts passieren, auch wenn sie einmal etwas mehr trinken sollte. Alle vom Personal mögen Sandra sehr und werden achtgeben. Sie können absolut sicher sein.“
… Marco blieb stehen und zog Berta an sich. Er küsste sie auf beide Wangen und erwiderte: „Wissen Sie, Berta, dass Sie mir von Anfang an gefallen haben, als ich das erste Mal als Paulas Gast im Hause war. Sie haben Paula, Ihr ‚Mäuschen‘, beschützen wollen und mir deutlich gesagt, wie ich mich verhalten sollte. Ich fand das zunächst etwas verunsichernd, aber als Paula mir erklärte, wie nah Sie beide sich stehen, einfach großartig.“
… Berta lachte, während sie sich nun an einem Cha-Cha-Cha versuchten. „Und Sie haben alles richtig gemacht, Marco. Sie haben meinem Mäuschen nicht wehgetan, im Gegenteil, Sie haben darauf geachtet, dass sie glücklich ist. Sie haben es ihr ordentlich besorgt, sie ist immer sehr zufrieden gewesen, obwohl Sie ein Mann sind.“ Nach diesen Worten lachte sie erneut. Dann setzte sie fort: „Sie haben ihr zu einem Sohn verholfen und haben Hildegard zu ihr gebracht. Ich liebe dieses Mädchen, ich kann sie in meiner Küche gut gebrauchen. Und wir wissen alle, wie sehr Sie Paula in der Firma helfen.“
… Jetzt musste auch Marco lachen: „Ich bin sehr froh, Berta, dass ich Ihren Ansprüchen genügen konnte.“
… „Reden Sie doch nicht so geschwollen daher, mein Lieber. Sie haben etwas gut bei mir, egal was es ist, Sie kriegen es.“
… Das Musikstück war zu Ende und Marco geleitete seine Tanzpartnerin zur Bar, dort wollte sie nämlich jetzt hin. Mit großem Hallo wurde sie von Karl, dem Cheffahrer, seiner Frau und einigen anderen in Empfang genommen. Marco sah sich suchend um, aber Sandra fand er nicht. Er ging wieder in den Ballsaal zurück, wo sich die Tanzfläche merklich gelichtet hatte, es war auch schon einiges nach Mitternacht. Vermutlich waren viele vom Personal bereits gegangen.
… Während er den Raum durchquerte, kamen ihm David und Penny entgegen. Mit Penny hatte er noch nicht getanzt, sie und Sandra fehlten als Einzige noch, da er es zwischendurch geschafft hatte, seine Schwester und später auch seine Mutter und seine Schwiegermutter aufzufordern. Die beiden Damen waren von den Brüdern Waldenfels ziemlich mit Beschlag belegt worden.
… „Kannst du Penny übernehmen?“, war Davids direkte Frage. „Alfred und Heinrich wollen mit mir nebenan noch einige Worte über meine Arbeit wechseln.“
… „Aber natürlich.“ Marco war sofort interessiert. „Wollen die Brüder dich endlich abwerben und ihr kommt zurück zu uns? Weißt du, wie sehr das Sandra und mich freuen würde?“
… David lachte ihn an: „Ich glaube zwar nicht, aber schauen wir mal.“ Damit gab er seiner Frau noch einen zärtlichen Kuss und eilte ins Nebenzimmer.
… Penny sah ihren besten Freund an: „Was hat mein Mann denn, lässt mich einfach stehen? Er hat mich überhaupt nicht gefragt, ob ich mit dir abhängen will.“
… Marco nahm sie in seinen Arm. Natürlich hatte er einiges getrunken und das hatte Auswirkungen auf seine Hemmschwelle. „Und willst du nicht? Das würde ich dir nämlich nicht glauben. Ich weiß doch, dass du mich liebst.“ Er begann mit Penny zu tanzen. Es war gerade wieder ein Wiener Walzer.
… Ganz lieb lachte sie ihn an und schmiegte sich zur Musik in seinen Arm. „Wir haben noch gar nicht viel reden können, mein Liebling. Dabei haben wir euch so viel zu erzählen. Viel mehr, als wir bei unseren Skype-Sitzungen sagen konnten.“
… „Es ist etwas schwieriger, weil ihr jetzt hier in der Villa wohnt. Da muss ich mir für die Zukunft etwas einfallen lassen. Das geht nämlich nicht. Wir möchten euch doch ganz nahe bei uns haben.“
… Sie lachte leicht: „Das werdet ihr doch. Immerhin werden wir uns jeden Tag sehen.“ Dann senkte sie ihre Lautstärke, was bei der Musik eigentlich nicht erforderlich wäre. „Wie haltet ihr es eigentlich mit eurem Sex? Habt ihr auch welchen mit anderen? Wir haben das in unseren Skype-Sitzungen nie angesprochen, weil ja unsere Kijnder dabei waren, aber das interessiert uns schon.“
… Überrascht sah Marco seine beste Freundin an: „Wieso? Was meinst du? Habt ihr Sex mit anderen Personen?“
… Penny lächelte und erwiderte: „Natürlich nicht. David und ich haben sehr guten Sex miteinander, es gibt überhaupt keinen Bedarf. Wir würden das einander auch gar nicht antun. Aber mit euch wäre das etwas ganz anderes. Durch Clara wissen wir, wie wir mit unserer Liebe füreinander umgehen können.“
… Marco verstand noch nicht ganz, seine Gedankengänge waren, wie hinlänglich bekannt, manchmal etwas langsamer. Er flüchtete sich in besondere Walzerschritte, er stellte auf Linkswalzer um. Das bedeutete, dass er Penny doppelt so schnell herumwirbelte, sie dann aber mit den Schritten nicht klarkam und mehrfach stolperte. Jedesmal jedoch hielt er sie, zog sie hoch und wenn ihr Gesicht nahe bei seinem war, spitzte sie ihre Lippen und er küsste sie auf den Mund, er konnte nicht anders. Es war Penny, ‚seine’ Penny. Alles liebte er an ihr, seit Jahren, und ihr Duft war immer noch derselbe.
… „Ich erklär’s dir“, sagte Penny nun, während ein Blues gespielt wurde. Schmusende Paare auf der Tanzfläche wollten mit der geeigneten Musik bedient werden. Ganz dicht war Penny nun bei Marco, sie hatte ihre Arme um seinen Hals gelegt und er hielt sie an ihren Hüften. „Es ist ganz einfach, mein Liebling. Ich möchte unbedingt mit dir schlafen und David möchte das mit Sandra. Wir haben das vor unserem Abflug besprochen.“
… „Wow“, war Marco zunächst sprachlos, „eigentlich haben wir festgelegt, dass wir keinen Fremdsex mehr haben sollen.“
… Penny lachte glockenhell: „Wieso ‚Fremdsex‘? Sind wir fremd? Wir sind eine Familie, mein lieber Marco. Wir haben gemeinsame Kiinder, wir gehören zusammen, auch wenn wir nicht nebeneinander wohnen. Du bist der Váter von Natalie und Sandra die Mutter von Yannik, die wir beide sehr lieben, genauso wie ihr.“
… Das musste Marco erst verdauen. Früher war der Antrieb zum Sex mit den Robertsons von Sandra ausgegangen, meist unter dem Vorwand, dass sie Davids angeblich so großen schwarzen Schwanz haben wollte, aber dieser Vorwand hatte natürlich nur dazu gedient, ihren Mann zu triezen.
… Aber jetzt kam der Vorstoß von Penny. Penny, die eigentlich immer die Zurückhaltende in ihrer Gemeinschaft gewesen war und die jetzt plötzlich vorpreschte.
… „Zu deiner Beruhigung“, ergänzte Penny jetzt noch, „verhüte ich aktiv. Seit August nehme ich die Pille.“
… Der Tanz war zu Ende und Penny löste sich von Marco, nicht ohne ihn nochmals ordentlich abgeschmatzt zu haben. „Ich gehe jetzt zu David und du solltest zu Sandra.“
… „Wenn ich nur wüsste, wo sie ist. Ich habe sie seit vielleicht zwei Stunden nicht gesehen. Davor war sie auf der Tanzfläche, aber danach nicht mehr.“
… „Hm“, machte Penny, „ich weiß auch nicht. Los, komm‘, ich helfe dir suchen.“
… Systematisch durchstreiften sie die Räume des großen Gebäudes. Erst oben in Paulas Wohnung wurden sie fündig. Dort lagen die Kiinder, schlafend auf verschiedene Zimmer verstreut, und durch die offene Küchentür sah man Sandra sitzen und mit Jonathans Kiinderfrau plaudern.
… „Sandra!“ Marco eilte zu seiner Frau, die sofort aufstand und sich willig in die Arme nehmen ließ.
… „Ich hab‘ ganz die Zeit übersehen“, sagte sie nun zu Penny und Marco, „unten im Saal habe ich nie verschnaufen können, dauernd hatte ich neue Tanzpartner. Dann sagte ich zu einem, dass er mich im Treppenhaus absetzen solle, ich bräuchte etwas Luft. Ja, und plötzlich bekam ich Sehnsucht nach unseren Kiindern, Penny, dann bin ich los, hier herauf. Ich musste bei Sophia sein und als Dominic unruhig wurde, habe ich ihn auf den Arm genommen. Er ist so entzückend. Es ist ja Weihnachten, das Fest der Familie. Ich hab‘ gedacht, ich brauche den Rummel da unten nicht mehr.“
… Gerade hörte man wieder, wie eines der Kiinder leise aufweinte. Sandra und Penny eilten hin. Es war Yannik. „Darf ich?“, fragte Sandra und sah über ihre Schulter zu Penny zurück.
… „Natürlich, Sandra, er ist ja auch dein Sohn.“
… Zweieinhalb war Yannik nun und schon ziemlich schwer. Sandra nahm ihn in ihren Arm und wiegte ihn hin und her. „Yannik“, flüsterte sie ihm zu, „es ist so schön, dich wieder bei mir zu haben.“ Leise summte sie ihm ein Kjinderlied vor, er beruhigte sich daraufhin wieder und bald schlief er fest.
… Marco war in der Zwischenzeit auf leisen Sohlen von Kiind zu Kiind marschiert. Gerührt betrachtete er seine Nichte Heidrun, die in einem knappen Monat zwei werden würde. Daneben lag Jonathan, sein Sohn, der jüngste Waldenfels. Er war schon fast drei und ein ziemlicher Racker. Er lag ganz dicht bei Alexander, seinem fünf Jahre älteren Halbbruder. Die beiden hatten einander besonders ins Herz geschlossen.
… Ein Zimmer weiter fand Marco Valentina und Sophia. Seiner älteren Tóchter konnte er schon ansehen, dass sie eine Schönheit wie ihre Mutter werden würde. Bei Sophia sah man das nicht, ihre Haut war faltig und sie hatte kaum Haare, ein Báby eben. Zwei weitere Kiinder schliefen im Zimmer, die gehörten Nicole, der Leiterin des Fuhrparks.
… Aus einem Raum auf der anderen Seite des Gangs hörte er flüsternde Stimmen. Er trat ein und gewahrte die beiden liebsten Frauen, der er auf der Welt hatte. Sandra war gerade dabei, Yannik wieder zurückzulegen, und Penny kümmerte sich um Natalie. Marco trat zu ihr, sie strich ihrer Tocchter gerade durch die Haare. Natalie war gerade zwei und ein bezauberndes Mädchen geworden. Marco streichelte sie ebenfalls und seine Hand berührte mehrfach die von Penny. Er sah sie an und konnte nicht anders, er wiederholte das, was er vorhin auf der Tanzfläche gemacht hatte, er küsste sie.
… Doch anders als vorhin schob Penny ihn sanft von sich weg. Ihr Gesicht deutete an, dass jemand hinter ihnen stand.
… Sandra natürlich. Marco drehte sich schuldbewusst um, während Sandra zu ihnen trat. Er wollte etwas sagen, aber sie verschloss ihm mit dem Zeigefinger den Mund. „Schschsch“, flüsterte sie, „du kannst Penny ruhig küssen. Gib‘ ihr auch einen von mir. Wir reden zuhause.“ Daraufhin verschwand sie auf den Gang hinaus.
… Marco sah Penny an. Die zuckte leicht die Achseln und zog seinen Kopf zu sich. Ihre Zunge erschien zwischen ihren Lippen, als sie nun Marcos Mund mit ihrem suchte.
… So erkannte er seine beste Freundin gar nicht wieder. Geradezu gierig hatte sie die Führung bei dem intensiven Zungenkuss übernommen, den sie nun mit ihm austauschte. Es war der Erste, seitdem ihre Beziehung vor Natalies Geburt zu Ende gegangen war.
… Als sie einige Minuten später in der Küche wieder auf Sandra trafen, lächelte die ihnen entgegen. Verwirrt wollte Marco gerade seine Gefühle schildern, aber Sandra bedeutete ihm erneut, still zu sein.
… Seine beiden Grazien wollten nun von ihm wieder zurück zur Veranstaltung geführt werden. Also nahm er sie links und rechts in den Arm und so ging es die Treppen hinunter, durch den Ballsaal, wo sich nur noch zwei Paare auf der Tanzfläche befanden, und zwei Räume weiter in die Bibliothek, die zur Bar umfunktioniert worden war. Dort waren die restlichen Gäste versammelt. Alle klatschten Beifall, als Marco seine beiden Damen hereinführte. David war sofort bei ihnen und nahm ihm Penny ab.
… Zu viert traten sie an die Bar. „Let’s take a nightcap“, sagte David gerade, da gesellten sich Alfred und Heinrich zu ihnen, im Schlepptau hatten sie Professor Rüdiger Schmitz.
… „Dürfen wir uns euch anschließen?“, fragte Alfred.
… „Bitte, gerne“, sagte David, worauf Heinrich dem Barmann einen Wink gab. Er formte seine beiden Daumen zu einem ‚A‘. Der holte eine Flasche hervor und schenkte sieben Gläser ein.
… „Bitte genießt den Tropfen“, sagte Heinrich und hob sein Glas, „der Armagnac stammt aus dem Keller unseres Großváters. Er ist neunzig Jahre . Fröhliche Weihnachten, meine Lieben.“
… Jetzt waren auch Paula und Hildegard aufgetaucht und auch sie wurden mit Armagnac versorgt. Alle hoben die Gläser: „Fröhliche Weihnachten“, erwiderten sie im Chor.
… Sandra, Penny und Hildegard mussten sich noch einige Schmeicheleien der alten Herren anhören, aber langsam begann sich die Veranstaltung aufzulösen.
… „Wir haben noch gar nicht getanzt“, meinte Sandra leicht vorwurfsvoll zu ihrem Mann.
… „Wie denn auch“, gab der lächelnd zurück, „du warst doch die ganze Zeit belegt, ich hatte nie eine reelle Chance.“
… „Aber jetzt hast du sie.“ Mit diesen Worten zog sie Marco in den Ballsaal.
… Die Tanzfläche war leer und die Musiker wollten gerade Schluss machen.
… „Och, bitte“, sagte Sandra zu ihnen.
… Natürlich konnten die Musiker der attraktiven Frau ihren Wunsch nicht abschlagen. „Also gut“, sagte deren Chef, „zwei Stücke. Was darf’s sein?“
… „Zwei Wiener Walzer bitte.“
… Ganz dicht drückte Marco seine Frau an sich, als sie sich nun mit schnellen Drehungen ganz allein über die Tanzfläche bewegten. Von der Tür her kam Applaus. Dort stand die Runde, mit der sie vorher an der Bar gewesen waren.
… Als sie zu Ende getanzt hatten, waren sie ziemlich außer Atem, denn den zweiten Walzer hatten sie linksherum getanzt. Sandra strahlte, als sie sich nun von den Gastgebern verabschiedete. Sie bedankten sich für die Einladung und auch bei Zita, die ebenfalls dazugekommen war. Die teilte ihnen mit, dass der Wagen der Fahrbereitschaft wartete.
… Die Fahrerin schien zwar eine Aushilfe zu sein, kannte jedoch den Weg bereits. Sie hatte vor der Feier Marcos Mutter samt John und Sandras Eltern zu Hause abgeholt und vor einer knappen Stunde wieder nach Hause gebracht. Jetzt waren sie zu viert im Auto, neben Sandra und Marco auch Ingrid und Lars.
… Sie hatten nämlich, als sie ankamen, ihre Autos vor der Villa geparkt und würden sie am folgenden Tag samt ihren Kjndern wieder abholen.
… Es war drei Uhr morgens, als sie endlich im Bett lagen. Marco fühlte sich immer noch unwohl wegen seiner intimen Küsserei mit Penny, aber Sandra wollte darüber wieder nicht reden. „Mach‘ dir keine Sorgen“, war alles, was aus ihr herauszubringen war, dann kuschelte sie sich an ihn und beide schliefen recht schnell ein.
… Auch am nächsten Vormittag, als sie spät erwachten, und während der folgenden Tage erfuhr er nicht mehr. Sandra erklärte lediglich, dass sie beim Tanzen einiges von David erfahren hatte, aber darüber sollten sie ein gemeinsames Gespräch führen.
… Zu einem solchen ergab sich aber keine Gelegenheit, denn es lag auf der Hand, dass Marcos Mutter und Schwester die Aufmerksamkeit der Familie Berlinghoff genossen. Hannelore hatte zum ersten Mal alle sechs Enkel um sich, einschließlich Jonathan und Natalie. Schon sehr bald hatte sie akzeptiert, dass ihr Sohn zwei uneheliche Kjnder gezeugt hatte, und sie sparte nicht mit Lob gegenüber Penny und Paula. Sie könne schon verstehen, warum ihr Sohn sich in sie verliebt hätte, erklärte sie den beiden. Ihr Partner John musste sie in allen erdenklichen Posen mit ihren Enkeln fotografieren und schließlich wollte sie auch noch Yannik und Dominic dabei haben. „Die süßen Kiinder meiner Schwiegertóchter und der, die es hätte werden können, müssen auch mit aufs Bild“, erläuterte sie den Umstehenden, die bereits mit leichten Ermüdungserscheinungen zu kämpfen hatten.
… Am Donnerstag, fünf Tage nach Heiligabend, mussten John und Hannelore wieder nach England zurück und einen Tag später verabschiedeten sich Ingrid und Lars. Sie hatten noch eine Tour durch Deutschland vor, sie wollten einige Freunde besuchen, bevor sie wieder nach Norwegen flogen.
… Sandra hatte zuvor noch ein ausführliches Gespräch mit Ingrid gehabt, von dem sie ihrem Mann einen Abend später erzählte. Ingrid hatte sich noch einmal sehr dankbar gezeigt. „Weißt du Sandra“, hatte sie gesagt, „ich habe mir alles zu Herzen genommen, was du mir zu Ostern berichtet hast. Lars war zunächst ganz verwundert, als ich unseren Sex aufpeppte, mit Abwechslung, einigen neuen Ideen und ein paar Spielen, so wie du mir das geschildert hast. Aber dann war er einfach begeistert. Er ruft mich jetzt oft unter der Woche an und ich muss ihm genau schildern, was ich am Wochenende mit ihm vorhabe. Er könne es kaum erwarten, mich im Bett zu haben. Unsere Wochenendnächte sind super und wir haben sie für uns, da Lars‘ Eltern so nett sind, Heidrun öfters bei sich übernachten zu lassen. Sie haben natürlich kapiert, was ich mit ihrem Sohn anstelle, und sie waren darüber sehr glücklich, denn zwischendurch haben sie schon Angst um unsere Ehe gehabt, wie sie mir gestanden haben. Aber jetzt ist alles perfekt und im Sommer haben wir entschieden, die Pille wegzulassen.“
… „Wieder ein Ehepaar, das du glücklich gemacht hast, du solltest Eheberaterin werden“, lächelte Marco und zog sie an sich. Er hätte ihr gerne seine Zuneigung auch körperlich gezeigt, aber an Sex war in dieser Weihnachtswoche nicht zu denken, denn das Haus war immer voller Kiinder. In der Ecke stand Sophias Wiege und an diesem Abend waren Valentina und Yannik bei ihnen im Ehebett. Yannik war von einer erstaunlichen Zutraulichkeit, das hätte man ihm für sein Alter gar nicht zugetraut. Heidrun hatte zuerst auch Anstalten gemacht, bei ihrem Onkel schlafen zu wollen, aber dann doch Angst davor gehabt.
… Alexander wiederum bemühte sich, den ‚Großen‘ zu spielen und zu verbergen, dass er gerne bei seinen Eltern geschlafen hätte. Er hatte Jonathan zu Gast und die beiden schliefen in seinem Zimmer.
… Als Ingrid und ihre Familie abgereist waren, zogen die Robertsons von der Villa Waldenfels um in Sandras und Marcos Haus. Dadurch wurde es noch enger, denn jetzt waren drei Kiinder zusätzlich da. Aber das machte niemandem etwas aus. Und es spielte auch kaum eine Rolle, denn noch am selben Tag übersiedelten die beiden Familien ins Thermenhotel Erlenhof, wo sie Silvester und Neujahr verbringen wollten. Sandra hatte die Idee gehabt und dann auch in die Tat umgesetzt. Sie hatte ja im Moment Bábypause und war zu Hause und Marco war ihr sehr dankbar, dass sie viele private Verpflichtungen übernahm.
… Sandra hatte es nicht so gemacht wie Marco bei der letzten Buchung. Sie war nicht über das Waldenfels’sche Chefsekretariat gegangen, sie bevorzugte die persönliche Kommunikation. Also hatte sie einfach Helena Borgmann angerufen, die Eigentümerin des Erlenhofs. Da sie die Entscheidung erst Anfang November getroffen hatten, hatte sie zunächst befürchtet, dass es für eine Buchung zu spät sein könnte.
… Helena Borgmann freute sich sehr, von Sandra zu hören. Die registrierte mit ihren feinen Antennen, dass Helena das ehrlich meinte, und das freute wiederum sie. Sie schwatzten eine Zeitlang und Helena erfuhr die neuesten Nachrichten und gratulierte Sandra zur Tóchter Sophia.
… Paula wäre herzlich eingeladen gewesen, zusammen mit Hildegard mitzukommen, aber sie wollte die letzten Tage, bevor Hildegard wieder abreisen musste, mit ihr allein genießen. Sie hatte sich jedoch gefreut, als Sandra ihr angeboten hatte, Jonathan mitzunehmen, und diesmal hatte sie gerne zugestimmt.
… Als die beiden Familien einen Tag vor Silvester in zwei Wagen beim Erlenhof vorfuhren, sprach sich ihre Ankunft beim Personal schnell herum. Seit ihren Eskapaden, in denen sie ihren ehelichen Sex voll ausgelebt hatten, waren Sandra und Marco bei den Mitarbeitern bekannt und beliebt. Zwei Pagen kümmerten sich um das Gepäck, ein weiterer fuhr die Autos in die Garage, Birgit, die blonde Empfangsdame war zur Stelle und komplimentierte sie zur Rezeption, wo nach kurzer Zeit Helena Borgmann mit ihrem Restaurantleiter auftauchte.
… Die Kjinderschar erregte höchstes Aufsehen. Fünf wuselten durcheinander und zwei weitere lagen in ihren Tragetaschen und gaben zumindest im Moment Ruhe.
… Helena begrüßte Sandra und Marco herzlich und stellte sich David und Penny vor, die sie bisher nur von einem Skypetelefonat kannte, bei dem sie die beiden in den Erlenhof eingeladen hatte. „Natürlich habe ich deinem Wunsch entsprochen, Sandra“, sagte sie, „ich habe drei zusammenhängende Zimmer reserviert. Wir sind zwar ausgebucht, aber für euch, meine Lieben, haben wir das möglich gemacht. Birgit hat alles entsprechend disponiert.“
… Sandra und Marco bedankten sich bei Birgit, dann schaltete sich der Restaurantleiter ein. Er war ein hagerer Mann, so um die fünfzig, und er hatte eine Weile gebraucht, sich in den Griff zu kriegen. Seine Aufmerksamkeit hatte Penny gegolten, er schien sie sehr attraktiv zu finden. Sie und Sandra hatten das wohl gemerkt, aber sich nichts anmerken lassen.
… „Ihr Einverständnis vorausgesetzt, Frau Berlinghoff, bekommen Sie den Stammtisch der Familie Waldenfels, den Sie ja schon kennen. Wir haben vier Erwachsene, zwei Kiinder und vier weitere mit Kiinderstühlen vorgemerkt, ist das korrekt?“
… „Warten Sie“, antwortete Sandra und begann, mit ihrem Zeigefinger die durcheinanderlaufenden Kiinder abzuzählen.
… „Stimmt so“, antwortete Marco anstelle seiner Frau, „alles bestens.“ Immerhin, Rechnen und Zählen gehörten zu den wenigen Dingen, bei denen er deutlich schneller war als Sandra. Er sah, wie sie ihm daraufhin zulächelte und lächelte zurück. Er freute sich, denn es war schwer, seine Frau in irgendetwas zu schlagen.
… Sie bezogen nun ihre Zimmer, die praktischerweise in der ersten Etage lagen und sehr geräumig waren. Das mittlere Zimmer hatte man so umgeräumt, dass vier Kleínkjnderbetten und eine Bábywiege nebeneinander Platz hatten, zusätzlich zum Doppelbett, das für Alexander und Valentina vorgesehen war. Links ging es zu Penny und David, rechts zu Sandra und Marco. Das Hotel hatte an alles gedacht, es war perfekt.
… Während die Kijnder ihre Betten ausprobierten, saßen die Erwachsenen um den Tisch in Sandras und Marcos Zimmer. Da klopfte es an der Tür.
… Auf Marcos Aufforderung trat Gisela ein, die für die Kiinderbetreuung zuständig war.
… „Ich habe gehört, dass sich Ihre Kiinderzahl vervielfacht hat“, sagte sie nach der Begrüßung, „aber zuerst einmal meinen herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Sophia. Darf ich mal?“
… Sandra lächelte zustimmend und Gisela beugte sich über die Tragetasche, in der Sophia friedlich schlief. „Ach, so ein süßes Mädchen“, sagte sie schließlich.
… Dann erschien Alexander in der Verbindungstür: „Gisela!“, rief er, lief zu ihr und ließ sich von ihr umarmen. Durch seinen Ausruf folgten ihm die anderen Kiinder und kamen eins nach dem anderen durch die Tür.
… Gisela lachte, als sie die Truppe sah und Sandra stellte ihr die Kjinder der Reihe nach vor. Allerdings verschwieg sie die komplizierten Abstammungsverhältnisse. Sie machte es einfach: Jonathan war von Paula Waldenfels ‚geliehen‘ und Yannik und Natalie gehörten zu den Robertsons. Als Marco zwischendurch von Jonathan ‚Pápa‘ genannt wurde, schaute Gisela zwar etwas komisch, sagte aber nichts.
… Alexander und Valentina erinnerten sich gut an ihren letzten Aufenthalt und waren sofort Feuer und Flamme für die Kiinderbetreuung, aber bezüglich des Alters der anderen zeigte sich Gisela unschlüssig. „Wenn Sie möchten, können wir es probieren. Bei Jonathan sehe ich gute Chancen, aber bei Yannik und Natalie, ich weiß nicht. Sie waren ja gerade erst zwei.“
… „Lassen Sie uns das einfach sehen“, meinte Sandra, bevor Gisela sich wieder zum Gehen wandte.
… Wenig später klopfte es abermals. Herein kam der Bademeister, an den sich Sandra und Marco gut erinnern konnten. „Nur ganz schnell, willkommen bei uns, Herr und Frau Berlinghoff. Wenn Sie wieder Morgensport planen, Sie wissen schon“, meinte er mit einem leichten Lächeln, das ein wenig anzüglich wirkte, „dann sollte ich Bescheid bekommen. Sie erinnern sich ja, ich kann so einiges arrangieren. Das gilt natürlich auch für Ihre Freunde“, und er deutete auf die Robertsons.
… Marco grinste ihn an: „Vielen Dank, aber wie erwischen wir Sie denn?“
… „Das müssen Sie gar nicht.“ Der Bademeister lachte jetzt. „Sie können es Birgit sagen oder Gisela oder Ihrem Kellner, eigentlich jedem vom Personal. Ich erfahre es nur wenige Minuten später, garantiert.“ Mit diesen Worten verschwand er wieder.
… Sandra gluckste vor Lachen und ihre farbigen Freunde schauten sie ratlos an. „Wisst ihr, wer das war? Der Bademeister, der uns damals geholfen hat. Es war im Februar, bei unserem vorletzten Besuch hier. Hab‘ ich dir doch haarkleín erzählt, Penny.“
… „Oh“, machte Penny und sie begann zu lächeln, denn jetzt hatte sie verstanden. Aber David stand auf der Leitung. Penny lachte jetzt: „Honey, sometimes you can be a little dense, so I am going to explain you later.”
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… Sandra und Marco hatten ihren besten Freunden das Haus gezeigt. Mit ihren Kijndern, ausgenommen den beiden kleínsten, die selig schliefen, waren sie herumgestreunt. Dann hatten sie zu Abend gegessen, da waren alle sieben zugegen und das war recht anstrengend gewesen.
… Jetzt saßen sie bei einer Flasche Wein im Zimmer. Es war ziemlich spät und die Kjinder schliefen. Bisher hatte keines den Anspruch erhoben, ins Bett der Eltern zu krabbeln, was einigermaßen überraschend war. Aber so hatten die vier nun Muße, sich endlich einmal auszusprechen, was während der bisherigen Weihnachtsferien kaum möglich gewesen war.
… Vor allem interessierte Marco zweierlei. Was war in Penny gefahren, dass sie plötzlich so ganz anders, so aktiv ihm gegenüber war? Und warum hatte Sandra kein Problem damit, wenn er intensiv von Penny geküsst wurde? Beide Fragen hatte er aufgeschoben, weil seine Frau ihn darum gebeten hatte, aber jetzt wollte er Klartext hören.
… David übernahm die Aufklärung: „Zunächst Marco, weiß ich, wie vertraut Penny und du euch am Weihnachtsabend gegeben habt und wie sie dich geküsst hat. Und ich habe kein Problem damit. Es ist wichtig, dass du das weißt. Ich habe ja mit Sandra eine Viertelstunde tanzen dürfen und ich habe ihr erklärt, was bei Penny anders ist als noch vor einem halben Jahr.“
… Marco sah seine Frau fragend an: „David hat dir alles erzählt? Am Weihnachtsabend? Da hättest du mir das doch sagen können.“
… „Nein, Marco“, widersprach Sandra, „es gab nicht genug ruhige Minuten dazu. Es ist besser, wenn du das jetzt direkt von David hörst. David, bitte erkläre Marco, worum es geht.“
… „Natürlich, Sandra. Lasst mich mit Pennys Schwangerschaft beginnen. Wir waren beide so unwahrscheinlich glücklich, als wir erfuhren, dass wir gemeinsam ein Kiind gezeugt hatten.“
… „Ja, daran habt ihr uns teilhaben lassen“, bestätigte Marco, „und wir waren auch glücklich, wir haben mit euch gefühlt.“
… „Wie echte beste Freunde eben“, setzte David fort, „die Schwangerschaft verlief völlig reibungslos, bis auf einen Punkt. Penny entwickelte so ab dem fünften Monat eine ‚increased libido‘, entschuldige, ich habe kein deutsches Wort.“
… „Ich versteh’s trotzdem“, schmunzelte Marco, „aber das ist doch kein Problem, das war bei Sandra ähnlich.“
… „Es war auch nicht wirklich ein Problem. Ich habe Penny das geben können, was sie brauchte. Wie ich damit umgehe, weiß ich ja, seit wir das ‚Institut für Sexualtherapie‘ besucht haben.“
… „Du bist und bleibst der beste Mann, den ich mir vorstellen kann.“ Penny war sehr bestimmt in ihrer Aussage.
… „Ja, my darling, ich weiß und ich liebe dich“, erwiderte David und fuhr dann, zu Sandra und Marco gewandt, fort: „Pennys Wünsche wurden mehr. Da haben wir gemeinsam Clara über Skype angerufen.“
… Das schien auch für Sandra neu zu sein. Offenbar hatte David ihr beim Tanzen nur eine geraffte Fassung geben können. „Warum habt ihr uns das nicht längst erzählt? Wir haben im Frühjahr einige Skype-Sitzungen gehabt.“
… „Wir wollten euch damit nicht belasten. Ihr hattet gerade selbst genug Stress.“
… „Trotzdem“, beharrte Sandra, „beste Freunde sagen einander so etwas! Was hat Clara denn gemeint?“
… „Naja, vermutlich hast du Recht.“ David war etwas schuldbewusst, als er fortfuhr. „Clara sah das nicht problematisch. Das käme bei nicht so wenigen Frauen vor und bei Penny könnte vielleicht ihre riesige Freude über die gelungene eheliche Zeugung ein psychischer Trigger für ihre Libido sein. Sie habe uns ja erklärt, wie stark die Psyche auf das Körperliche Einfluss nehme. Und wir sollten uns das jetzt noch ein paar Wochen anschauen, eventuell könnten wir uns nach einem Sexualtherapeuten umschauen, ein solcher würde besser zum Thema passen, denn sie sei ja Paartherapeutin. Und vielleicht könnten wir mit einem solchen prophylaktisch einen Termin vereinbaren, je nach den Wartezeiten, die er hat.“
… Marco schaltete sich jetzt ein: „Das klingt doch sehr vernünftig.“
… „Das war es auch“, gab David zur Antwort, „ich habe mich durchgefragt, dann haben wir einen geeigneten Therapeuten gefunden. Kurz vor Pennys Niederkunft waren wir bei ihm und er empfahl eigentlich dasselbe wie Clara, nämlich abzuwarten. Pennys Körper sei naturgemäß in einer Art Ausnahmezustand und der wirke natürlich auch auf ihre Libido. Erst nach dem Abstillen werde man die Situation wieder nach ‚normalen‘ Maßstäben beurteilen können. Er pflichtete Clara hinsichtlich des möglichen Auslösers bei und ergänzte, dass er keine Anhaltspunkte für ein Suchtverhalten sehe. Das war nämlich unsere größte Sorge gewesen.“
… „Na also.“ Marco lehnte sich entspannt zurück. „Da sind wir aber sehr froh.“ Er hatte Verlangen nach seiner Frau und streckte die Arme nach ihr aus. Sofort erhob Sandra sich und ließ sich von ihm auf seinen Schoß ziehen.
… „Es geht noch weiter“, führte David weiter aus, „Nach der Geburt gab es eine kurze Zeit, in der Penny gar keinen Sex wollte. Das war ich jetzt nicht mehr gewohnt.“
… Marco sah seinen Freund an: „Du bist doch hoffentlich nicht zu einer anderen Frau gegangen?“
… „Aber nein, was denkst du denn?“ David schien indigniert. „Ich habe es mir selbst gemacht, was davor schon lange nicht mehr vorgekommen ist, denn Penny hat ja all meine diesbezüglichen Energien aufgesaugt. Aber bereits sechs Wochen nach Dominics Geburt kam Pennys ‚increased libido‘ zurück und wir hatten wieder wundervollen Sex. Während ihr im August bei uns wart, haben wir praktisch jede Nacht gefickt.“
… „Ja, na und? Sehr schön! Das haben wir auch gemacht.“
… „Und es ging so weiter, bis etwa Mitte September. Dann hat sich Pennys Libido wieder beruhigt.“
… Penny kicherte: „Wie du das sagst. Wir haben auch danach sehr viel und sehr guten Sex gehabt.“ Jetzt machte sie es Sandra nach und krabbelte auf Davids Schoß. Sie schmiegte sich in seinen Arm und küsste ihn zärtlich.
… „Das stimmt, my darling. Der Sex mit dir ist für mich erfüllend, er ist alles, was ich brauche. Im Oktober waren wir wieder beim Therapeuten, der den Zusammenhang mit Pennys Abstillen herstellte. Und in der Tat, etwa gleichzeitig hat Penny aufgehört, Dominic zu stillen. Eine Sucht sei somit komplett auszuschließen und geklärt werden könne die Ursache für Pennys Verhalten nicht, die Natur würde einfach manchmal Kapriolen schlagen. Aber etwas ist in Pennys Verhalten anders geworden. Bisher, also vor ihrer Schwangerschaft, war sie eher zurückhaltend, sie war zwar beim Sex immer wunderbar, aber als Mitspielerin. Manchmal hat sie zwar Wünsche geäußert, aber meist sehr verhalten. Seit Oktober hat sie begonnen, aktiv ihre Vorstellungen zu äußern. Sie wird fordernder, übernimmt beim Sex die Führung, ja, sie erfindet auch Spiele.“
… „Wow“, machte Marco, „das klingt ja ein wenig nach meiner Sandra.“
… „Ja, nicht ganz so und nicht immer, aber im Prinzip schon“, erwiderte David darauf.
… „Und? Ist das für euch oder dich ein Problem?“
… Jetzt lächelte David und drückte Penny an sich: „Was meinst du, my dear, haben wir damit ein Problem?“
… Penny blickte ihren Mann verliebt an: „Also ich nicht und du doch auch nicht. Du hast mir doch schon mehrfach gesagt, dass du das sogar magst.“
… „Also das verstehe ich. Bei Sandra mag ich das auch sehr“, warf Marco ein, „damit wird mir auch klar, warum du beim Tanzen am Weihnachtsabend so anders auf mich gewirkt hast, Penny. Du hast mich ziemlich angebaggert. Und dann der Zungenkuss, oben in Paulas Wohnung, warum aber mit mir und nicht mit deinem Mann?“
… Penny sah ihm offen in die Augen: „Das hat dir doch gefallen, oder? Und die Antwort ist ganz einfach: Ich liebe dich und will wieder mit dir vögeln.“
… „Natürlich hat es mir gefallen, Penny“, antwortete Marco. Er war reichlich perplex wegen Penny Geständnisses. „Und ich liebe dich ja auch. Aber du weißt doch, dass jeglicher Sex zwischen uns ohne Davids und Sandras Zustimmung nicht möglich ist.“
… Penny sagte nichts dazu, aber sie sah ihn ganz lieb an. David übernahm nun erneut das Wort: „Weißt du, Marco, Pennys neue Art, offen auszusprechen, was sie möchte, macht nicht vor den Grenzen unserer Ehe halt. Sie hat mir schon vor zwei Monaten gebeichtet, dass sie mehr will, außerehelich, du verstehst?“
… Jetzt war Marco völlig konsterniert, das hätte er nie für möglich gehalten. Er hielt seine Frau auf Armeslänge von sich: „Hast du das gewusst, Sandra?“
… „Nein, mein Liebster, nicht bis zum Heiligabend. David hat mir kurz davon erzählt, du weißt schon, während wir getanzt haben.“
… „Aber um Himmelswillen, David, wie hast du denn darauf reagiert“, fragte Marco jetzt seinen besten Freund.
… „Du weißt, dass wir in unserer Ehe dasselbe Ritual haben wie ihr, Reden, Reden, Reden, wie Clara uns allen das auch eingebläut hat. Wir haben also sofort über Pennys Vorstellungen ausführlich gesprochen. Vielleicht war sie etwas forsch, als sie mich mit ihrem Wunsch nach Fremdsex überfallen hat, aber sie meint damit nur den Sex mit euch beiden. Deshalb will sie auch das Wort ‚Fremdsex‘ vermeiden, denn wir seien eine Familie, hat sie immer wieder betont, und irgendwie stimmt das ja auch.“
… Ja, das hatte Penny am Weihnachtsabend auch zu Marco gesagt. Aber war da wirklich nicht noch mehr? Marco sah seine beste Freundin an: „Und außer mit uns hast du wirklich nichts im Sinn, Penny?“
… Penny lachte glockenhell: „Nein, Marco, damit habe ich auch David schon beruhigt. Nein, ganz sicher nicht. Genauso haben wir das mit Clara besprochen. Wir haben sie angerufen und um ihren Rat gefragt. Sie meinte, wir sollten einfach mit euch reden, sie hätte Marco Ähnliches gesagt. Die Entscheidung müssten wir selbst treffen, aber wir sollten unbedingt auf Augenhöhe und unsere Ehefaktoren achten, so wie sie uns das beigebracht hätte. David und ich haben danach nochmals ausführlich darüber gesprochen und wir freuen uns beide, wenn ihr mit uns wieder Sex haben wollt.“ Das war eine ungewohnt lange Ansprache für Penny und sie blickte Marco im Anschluss erwartungsvoll an.
… Jetzt war Marco beruhigt. Er hatte tatsächlich Angst um die Ehe seiner besten Freunde gehabt. Eine Penny, die bezüglich Fremdsex ausflippte, war ein ganz und gar unerträglicher Gedanke. Aber so konnte er sich schon vorstellen, Pennys Wünsche zu erfüllen, denn er hatte noch die Aussage der Therapeutin Clara Millstedt im Ohr, die ihm sogar dazu geraten hatte, aber nicht wegen Penny, sondern um ein Ventil für Sandra zu schaffen.
… „Uh, das war deutlich, Penny, das muss ich schon sagen.“ Marco löste den Blick von seiner besten Freundin und drehte den Kopf zu seiner Frau: „Und wie siehst du das, meine Liebste?“
… Die lächelte ihn an und begann, ihm mit einer Hand Wangen und Kinn zu streicheln. Marco erkannte sofort, dass sie jetzt etwas von ihm wollte, und in der Tat, das wurde ihm klar, als sie ihm beichtete, dass sie Feuer und Flamme gewesen war, nachdem David ihr beim Tanzen vom Wunsch nach gemeinsamem Sex erzählt hatte.
… „Du kleines Luder“, antwortete Marco sehr zärtlich und drückte sie an sich, „hast du wieder einmal eine Abmachung ohne mich getroffen?“
… „Nein, nein, mein Liebster, so war es nicht“, protestierte Sandra, „du solltest doch wissen, dass ich das nie mehr tue. Nein, ich habe David nur vermittelt, dass ich gerne mitmachen würde, dass es aber absolut von dir abhinge.“
… „Also hast du zugelassen, wie Penny mich mehr und mehr anmachte, stimmt’s, meine kleíne Luststute? Ich wette, du läufst bei dem Gedanken an Davids Schwanz schon aus.“ Marco wählte diese eher obszönen Worte mit Bedacht, denn er wollte seine Frau provozieren.
… Doch die durchschaute das und konterte geschickt. „Natürlich bin ich nass. Das ganze Gespräch eben hat dazu beigetragen. Und vergiss‘ nicht, wir haben seit einer Woche nicht gefickt, nie gab es eine Gelegenheit dazu. Ich bin total untervögelt und meine Brüste sind auch voll. Penny und David dagegen haben es täglich getan, in der Villa hatten sie ausreichend Platz dafür.“
… „Was du schon wieder alles weißt.“ Marco schüttelte vor Erstaunen den Kopf. „Aber es muss dir klar sein, Sandra, dass es weitreichende Konsequenzen hat, wenn wir jetzt Sex mit Penny und David haben. Es ist für die beiden und für uns der erste Fremdsex, seit sie und wir wieder harmonische Ehen führen. Seit anderthalb Jahren haben wir an uns selbst genug, wie du selbst immer wieder betont hast. Und wir müssen unsere Vereinbarung zur Ehe 2.0 ändern, nach nur einem halben Jahr, ist dir das schon bewusst?“
… „Ach, mein Liebling, wie du mit deiner Logik alles haarklein aufschlüsselst“, lächelte Sandra, aber sie hatte ihm ernsthaft zugehört, „ja, du hast in allem Recht, was du sagst. Penny und David haben diese Fragen für sich beantwortet. Wenn du nicht bereit bist, dann bitte sag‘ es. Ich bin dir ganz sicher nicht böse. Unsere intakte Ehe ist mir viel wichtiger als meine Gelüste.“
… Marco lächelte erneut, denn das Wort ‚Gelüste‘ amüsierte ihn. Natürlich war ihm klar, dass sein Frau ihm zuliebe auf alles verzichten würde, was sie sonst gerne ausgelebt hätte. Aber andererseits wusste er auch, dass er eigentlich keine Wahl hatte. Wenn er es genau bedachte, hatte er seit geraumer Zeit damit gerechnet, dass Sandras Abenteuerlust irgendwann dazu führen würde, dass er ihr das von Clara so bezeichnete ‚Ventil‘ schaffen müsste, und schließlich hatte die Therapeutin selbst eine erneute sexuelle Beziehung zu den Robertsons ins Spiel gebracht.
… Und als er nun in sich ging und seine Gefühle erforschte, leuchtete seine Liebe für Penny in seinen Gedanken auf. Ja, er wollte sie wieder haben und das war die Gelegenheit dazu. Noch dazu eine Gelegenheit, die seiner Ehe überhaupt nicht schaden würde.
… Also fasste er den Entschluss, die Führung zu übernehmen. „It’s okay for me“, sagte er zu seinem besten Freund, „wifey swap, David?“
… Der lachte über das ganze Gesicht: „Yes, man, wifey swap.“ Er gab seiner Frau einen Klaps auf den Hintern. „Move on, my dear, Marco is waiting.“ Penny lächelte ihn an, küsste ihn und machte sich auf den Weg zu Marco.
… „Auf was wartest du denn?”, fragte Marco seine Frau, die immer noch auf seinem Schoß kuschelte. „Genau das wolltest du doch.“
… Die sah ihn mit blitzenden Augen an. „Danke, dass du mir das erlaubst“, hauchte sie ihm ins Ohr, „ich liebe dich unendlich.“ Dann rutschte sie von seinem Schoß und tänzelte zu David hinüber.
… Penny war nun bei Marco angelangt und schaute ihn fragend an. Er bedeutete ihr, noch kurz zu warten. Er öffnete die Verbindungstür zum Kiinderzimmer und vergewisserte sich, dass alle sieben Racker schliefen. Leise ging er zum Bábyfon, welches sie aufgestellt hatten, und stellte fest, dass das grüne Lämpchen leuchtete. Dann kam er ins Schlafzimmer zurück, sperrte die Tür hinter sich ab und legte zwei Hotelbademäntel bereit.
… „Wir wollen keine dummen Überraschungen, nur für alle Fälle“, sagte er erklärend in Richtung der anderen, aber bis auf Penny hörte ihm wohl niemand zu.
… Sandra hatte sich mittlerweile bis auf Büstenhalter und Slip ausgezogen und sich vor Davids Sessel aufgebaut. Sie zog ihn zu sich hoch und fing an, sein Hemd aufzuknöpfen. Das ging schnell und dann half er ihr, sein Unterhemd über den Kopf zu ziehen.
… Sie öffnete seinen Gürtel mit geschickten Fingern und zog ihm beide Hosen hinunter. Davids Penis hatte durch ihre Berührungen bereits Formen angenommen und Sandra ging nun vor ihm in die Hocke und griff mit beiden Händen nach dem Ziel ihrer Wünsche.
… Aber Marco musste noch etwas loswerden. „Alle kurz herhören“, sagte er deshalb und ergänzte, als Sandra dazu keine Anstalten machte: „Sandra Berlinghoff, das gilt auch für dich.“
… Marco wartete, bis auch sie zu ihm hersah. „Ich möchte, dass wir heute Nacht zusammenbleiben, zumindest, solange wir Sex haben. Lasst uns auf diese Weise anfangen, sodass niemand überfordert wird.“
… Während alle nickten, dachte Marco kurz daran, dass diese Maßnahme in erster Linie seine eigene Überforderung vermeiden half, denn er fühlte sich nicht so weit, seine Frau beim Fremdsex allein zu lassen, und den wissenden, aber liebevollen Gesichtsausdruck seiner Frau konnte er dahingehend deuten, dass ihr das vollkommen klar war.
… Dann setzte Marco sich wieder in seinen Sessel und Penny kam auf seinen Schoß. Er atmete ihren Duft ein, den er bereits bei ihrem ersten Sex fünfeinhalb Jahre zuvor lieben gelernt hatte, nahm ihren Kopf in beide Hände und küsste sie zärtlich. Sie erwiderte seine Küsse, doch dann bemächtigte sie sich seines Mundes. Fast gierig gebärdete sich ihre Zunge.
… Marco schälte Penny aus ihrer Kleidung und sie half ihm, so gut es in ihrer Position ging. Dann wiederholte sich die Prozedur bei ihm und schließlich saßen beide nackt im Sessel.
… Penny sah ihren besten Freund fragend an: „Was nun?“
… „Bist du einverstanden, wenn wir zunächst bei Sandra und David ein wenig zugucken?“
… Penny kicherte: „Bist du ein … äh … ‚voyeur‘ geworden? Tut mir leid, ich kenne den deutschen Ausdruck nicht.“
… Marco lachte: „In Deutsch kannst du dasselbe Wort verwenden oder du sagst ‚Spanner‘ dazu. Und ja, ich schaue gerne zu, aber nur bei Frauen, die ich liebe. Andere interessieren mich nicht sonderlich, das wäre ja wie ein Pornofilm. Und ich möchte Sandra gerne erleben, wie sie ihren ersten richtigen Fremdfick genießt, seit wir wieder zusammengekommen sind.“
… Die beiden sahen nun zu, wie Sandra andächtig Davids Schwanz mit beiden Händen bearbeitete. Der hatte sich hoch aufgerichtet und die violettbraune Eichel schimmerte schon feucht.
… Davids Hände waren in der Zwischenzeit nicht untätig geblieben. Sie hatten sich um Sandras Apfelbrüste gelegt und begonnen, sie zu kneten. Als er an ihren Warzen drückte, begann ihre Muttermilch zu tröpfeln.
… „Mhhhhmmm …“, machte Sandra genussvoll und blickte zu ihrem schwarzen Liebhaber hoch: „Möchtest du kosten? Ich hab‘ viel zuviel davon.“
… „Oh yes, honey, absolutely.“ David entzog ihr seinen Pimmel und setzte sich wieder in seinen Sessel. Dann zog er Sandra nach und platzierte sie in seinem Arm so, dass er ihre Nippel gut mit seinem Mund erreichen konnte. Er begann zu saugen und seine rechte Hand unterstützte dabei. Diese hielt ihre Brust umfasst und drückte sie rhythmisch.
… Nach einer halben Minute unterbrach er kurz. „Du schmeckst köstlich“, sagte er, zu ihr aufblickend, dann nuckelte er weiter.
… Marco sah deutlich, wie Sandra erregt wurde, genau wie wenn er das bei ihr tat. Einen kleínen Stich gab es ihm, denn die Milch seiner Frau zu trinken, war bisher immer nur sein Privileg gewesen, wenn er von einigen wenigen Malen viele Jahre zuvor absah, als er das seinem Schwiegerváter erlaubt hatte. Aber letztendlich war David sein bester Freund und wenn er seine Ehefrau praktisch bedingungslos mit ihm teilte, gab es keinen logischen Grund, warum Sandras Muttermilch nicht inbegriffen sein sollte.
… Als er das erkannt hatte und anhand von Sandras Stöhnen ihre steigende Erregung sah und hörte, gönnte er sie ihr von Herzen und begann, die Situation zu genießen. Leise sagte er zu Penny: „Willst du auch mal? Eine Brust hat Sandra noch frei.“
… Penny sah ihn eine halbe Minute lang an, dann schien sie einen Entschluss gefasst zu haben, denn sie grinste und antwortete: „Ja, aber ich weiß etwas Besseres.“ Sie löste sich aus Marcos Arm und ging zum Kühlschrank, auf dem verschiedene Gläser standen. Sie nahm ein Wasserglas und setzte sich vor Sandra auf ihre Fersen.
… Während Sandra mit der einen Hand Davids Schwanz intensiv rubbelte und mit der anderen in seinem wuscheligen Haar wühlte, begann Penny ihren linken Busen wie einen Kuheuter zu melken. Spritzer um Spritzer wurden vom Glas aufgefangen, das Penny dicht an die Brustwarze hielt.
… Marco sah fasziniert zu, wie seine besten Freunde dafür sorgten, dass Sandras Überfülle einer Verwendung zugeführt wurde. Als nichts mehr kam, stand Penny auf und stellte das Glas auf den Tisch. Immerhin ein Zentimeter Milch, schätzte Marco. Er wollte sich das Glas angeln, aber Penny ließ das nicht zu: „Nicht, Marco, ich habe noch etwas damit vor.“
… David und Sandra hatten sich mittlerweile ebenfalls erhoben und waren zum Bett gegangen. Sie waren nur miteinander beschäftigt und hatten offenbar die Welt um sich herum vergessen. David leckte sich noch ein paar Mal über seine Lippen, während er sich willig von Sandra leiten ließ. Die hielt sich nicht lange mit dem Vorspiel auf. Sie bugsierte David auf den Rücken, sodass man die ganze Pracht seines Pimmels bewundern konnte, dreizehn Zentimeter samtige schwarze Haut und weitere vier für seine Eichel, die wie der Kopf eines Pilzes dicker als der Schaft war. Marco kannte die Maße von Davids Penis, wenn der maximal ausgefahren war.
… Und er verstand seine Frau in diesem Augenblick, warum sie diesen Schwanz so begehrte, und sah ihr zu, wie sie sich nun über ihn hockte und ihn langsam in ihre Muschi gleiten ließ.

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