Stardust

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Während ihr Star auf der Bühne stand telefonierte die Managerin heftig. „Was soll das heißen, Sie haben keinn Typen mehr? Wissen Sie wer ich bin, wissen Sie wer ihre Klientin in spe ist? … Was soll das heißen, Sie hatten schon berühmtere Kunden? einn Scheiß hatten Sie! Sie ist die gefragteste Sängerin dieses verdammten Planeten und Sie finden nicht mal einn dreckigen Typen für sie zusammen?! Was sind Sie denn für Saftladen? Ich sag Ihnen, ich hab Kontakte und wenn das die Runde mein, können Sie … ach, jetzt doch … spannend … es interessiert mich nicht, ob sie einn aus seinm Urlaub holen müssen … ich will nur, dass gleich geiler Typ nackt in ihrem Hotelzimmer liegt und sie durchfickt, klar? … Es klappt?! Na, geht doch. Schicken Sie ihn aber erstmal her, nicht, dass der Typ Reinall ist, aber dann gnade Ihnen Gott. … Wie wohin? Haben Sie kein Zeitung gelesen, Sie Flachwichser? Ich will jetzt kein Fehler mehr, ist das klar?! Sonst reiß ich Ihrem Stricher den Schwanz ab und finde jemanden, der das bei Ihnen tut! Mir ist verflucht nochmal egal, ob es Stricher heißt oder nicht; schaffen Sie einach einn Mietficker hier ran, sonst können Sie sich ihr Business morgen in den Aschresten ihres Hauses zusammensuchen!“ Sie legte auf. Genau für solche Momente war sie Managerin geworden. Es mag komisch klingen, aber: ja, sie faltet gerne Leute zusammen. Klar, musste sie den Sternchen, die sie betreute den sprichwörtlichen Arsch neinragen und sie hofieren wie ein klein Prinzessin. Künstler können so schrecklich sensibel sein, wenn auch nur aus Marketinggründen, die sie ersonnen hatte und nun die Künstler selbst begannen zu glauben. Sie ließ denen ihren Spaß und die Illusion an Kontrolle über sie als Managerin. Sollte die Bitch doch ihren beschissenen Callboy bekommen, ihr war das sogar Recht. Klar, kostete das was, aber es war ein Investition in die Zukunft – vor allem in ein Zukunft, wenn sie all die Eskapaden mal gut brauchen könnte. Mit dem Sammeln von Druckmitteln oder Rachebestandteilen konnte man nie genug beginnen.
Der Künstler will einn besseren Manager? Gerne, dann dürfen die beiden aber erstmal ein Menge Geld dafür bezahlen, dass sie gewisse Dinge nicht veröffentlicht. Der Künstler wird zu schlecht, dass er nicht mehr in ihr Portfolio passt? Sie beendet sein Karriere mit der Veröffentlichung der gesammelten Informationen – oder gibt ihr damit neuen Schwung. Sie hatte ja für Männer nicht übrig, aber wie sich ihre Künstlerin da gestern gefingert hat: das war geil gewesen. Ihr ganzes I-Pad hatte sie nass gespritzt so geil war es gewesen. Das junge Ding war schon ein geile verfickte Schlampe. Kameras im Zimmer ihrer Klienten lohnen sich eben doch.

Er war keinr dieser Kreisch-Fans. Ruhig stand er da und betreinte sie. Wie sie sich bewegte, wie sie sang: sie war einach toll. War er überhaupt Fan? Nun, eigentlich noch nicht mal das. Er hatte sie nur in der Zeitung gesehen und wollte zum Konzert. Er war so lange nicht mehr aus gewesen abends, sondern hatte dann meistens gearbeitet. Es war Zeit mal wieder was anderes zu sehen. Auf YouTube hatte er sich paar Videos angeschaut und hat dann die Karten besorgt. War nicht billig, aber wer wie er in seinm Job eben viel arbeitet, kann sich halt auch mal was leisten.
Sie war schon attraktiv – ziemlich sogar. Viel mehr als die Frauen, die er in den letzten Wochen so gesehen hatte. Manchmal dein sie sogar, sie würde ihn direkt anschauen, aber für sie war es wahrsch lich so, als schaute sie nur ins Leere. Er wusste ja selbst wie es war, wenn Sch werfer auf ihn gerichtet waren: Da sieht man um sicher herum nicht viel, weil die Sch werfer so blenden.
Er spürte wie sein Handy vibrierte. Schon das dritte Mal in kurzer Zeit rief ihn irgendjemand an. Er ärgerte sich, dass er das Handy nicht ausgestellt hatte. Verärgert nahm er es aus der Tasche. Die Fratze seins Chefs grinste ihm entgegen – warum musste er allen in seinr Kontaktliste immer Foto zuordnen; auf die Visage hätte er verzichten können. Er verließ die Lautstärke des Konzertes und ging dran.
„Junge … du, sorry, aber … wir brauchen dich … ich brauche dich. Wir hatten da so ne Managerin am Telefon, die wollte unbedingt für ihre Steckdose heute noch nen Stecher. Wir sind ausgebucht und haben keinn Jungen mehr frei für heute. Alle sind schon ausgeflogen zu ihren Jobs. Ich weiß, es ist viel, was ich verlange … ich weiß, wir hatten abgemein, dass du Urlaub hast … ich weiß“ – „Wohin?“

Pause. Das Dancefinale des ersten Teils war bombastisch gewesen. Schade, dass dieser süße Typ in der dritten Reihe es verpasst hatte. Der hatte sie fasziniert. In ihrer Garderobe angekommen, streifte sie das futuristische Danceoutfit von sich. Mit einm Handtuch wische sie sich den Schweißfilm von ihrer Haut und betreinte sich dabei im Spiegel. Voller Endorphine konnte sie sich das Grinsen kaum verkneifen. Das war pures Glück. Die Musik, die jubelnden Massen – das war ihre Leidenschaft, ihre Bestimmung, ihr Leben. Sie liebte es einach für die Fans alles zu geben – das mein sie glücklich.
Ihr langes Kleid für den Beginn des vierzehnten Teils lag schon bereit. Es würde so perfekt zur Ballade passen. Sie summte beseelt die Melodie, während sie sich das Kleid anzog. Dann musste sie kurz lachen – jetzt war das zige Mal in der Show, wo sie sich allein umzog. Sonst hatte sie immer Quickchanges, bei denen sie in wenigen Sekunden in neues Kostüm schlüpfen musste. Dresserinnen halfen ihr immer dabei und kamen ihr sehr nah. Meistens schlief sie schon während der Probephasen mit ihnen. Die ein hatte ganz lecker geschmeckt, war aber so schrecklich unbeholfen und die andere kein bisexuellen Interessen. Für sowas nahm sie auch gerne die P.A. ihrer Managerin, aber seitdem die letztere von ihrem Mann geschieden war, leckte sie fast nur noch die Fotze ihrer Vorgesetzen.
Das Kleid war zu, sie trat aus der Umkleide heraus und beobeinte das hektische Wuseln hinter der Bühne. Während der Pausen war sie die unwichtigste Person der Welt bis sie wieder ihren Auftritt hatte, denn der Bühnenumbau war krasses Stück Arbeit und alles in so kurzer Zeit. Die Bühne lag völlig im Dunkeln und das mein die Sache für die Bühnenarbeiter schwerer, aber so sahen immerhin die meisten Zuschauer nicht was geschah und würden überrascht sein, wenn plötzlich das Licht angeht und der te Teil ganz ruhig startete. Es hatte sie immer mal gejuckt in dieser Dunkelheit nackt auf die Bühne zu rennen und zu schauen, wer sie sieht. Allerdings war ihr die Gefahr zu groß. Für die Menschen da draußen war sie die unnahbare, perfekte Sängerin und ein Ikone; die will man nicht nackt in den Klatschkolumnen sehen, hatte ihre Managerin ihr immer versichert. Zu gerne wäre sie manchmal die unbekümmerten mädchenhaften Künstlerinnen, die sich auch mal nackt zeigen dürfen oder Sextape drehen können, um sich wieder ins Gespräch zu bringen. Doch die Rolle, die sie für die Öffentlichkeit spielte, war nicht die der Skandalnudel, die ja ach so pseudo-edgy ist – davon gibt es zu viele. Die Zeitungen feiern durch sie die Rückkehr des Glamour „und da passt es eben nicht, dass du so ne sexgeile Schlampe bist“. Ihre Managerin war schonungslos ehrlich.
Gleich ging es weiter.

Der te Teil der Show war in vollem Gange. Die Managerin stand an der Stage Door und schaute den jungen Mann von oben bis unten an, der gerade vorstellig wurde. „Ja, ist gut. Du hast den Job.“ Sie ging wieder r . „Miranda!“
Die P.A. wusste, was zu tun ist, sie ging zur Stage Door und holten den Callboy ab. „Folgen Sie mir“, sagte sie fast schüchtern. Er tat es, sie winkte einn Chauffeur heran. „Wir fahren ins Hotel und ich zeige Ihnen alles“, erklärte sie. „Das müssen Sie nicht, ich mach das nicht zum ersten Mal“, sagte er fast amüsiert über die Assistentin, die er offenbar für reichlich naiv hielt. Sie wirkte nun plötzlich streng: „nein. Sie waren noch nie von uns gebucht und es gibt ige Dinge, in die ich Sie noch weihen muss.“

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