Ehepaar auf Abwegen, 55. Teil

Kommentar   5

Ehepaar auf Abwegen, 55. Teil
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
Damals (Februar 2007)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Es war ein rauschendes Fest gewesen. Sandra und Marco waren erst gegen drei Uhr morgens heimgekommen. Es war Sonntag, der 25. Februar 2007, der letzte Tag der Winterferien, und ihre beiden älteren Kiinder würden am Montag wieder in die Schúle müssen.
… Sie hatten beide, Alexander und Valentina, schlafend in ihrem Ehebett angetroffen, das Au-pair-Mädchen war zufällig auf, es hatte nach Sophia gesehen, und ihnen entschuldigend berichtet, dass die Kjnder unbedingt ins Bett der Eltern wollten.
… „Ist schon gut“, hatte Sandra gemeint, dann hatten sie sich etwas Platz geschaffen und lagen nun aneinandergekuschelt zwischen ihren Kiindern.
… Ganz leise unterhielten sie sich über das Fest. Gerhard, Paulas Fahrer, hatte sie und Paula mit Hildegard hingeführt und wieder nach Hause gebracht. Alle vier waren nicht mehr ganz nüchtern gewesen, obwohl sie normalerweise nicht viel Alkohol tranken. Aber irgendwie war das Fest animierend dafür gewesen, doch etwas mehr Wein zu trinken als sie das normalerweise taten.
… Burkhart Millstedt hatte sich in der Organisation selbst übertroffen. Auch hatte er eine unglaublich emotionale Ansprache auf seine Frau Clara gehalten, zu deren Ehren das Fest stattfand, denn sie feierte ihren fünfzigsten Geburtstag.
… „So will ich auch mal feiern“, flüsterte Sandra nun in Marcos Ohr, „Burkhart hat das großartig gemacht. Wirst du das auch einmal für mich tun, mein Liebling?“
… „Was denkst du denn? Natürlich, mein Goldengel. Alles würde ich für dich tun, das weißt du doch.“
… Sandra lachte leise: „Ich bin nicht sicher, ob bei mir auch so viele Leute kommen würden. Burkhart hat die große Halle des Turnvereins gemietet und die bog sich vor lauter Menschen. Das waren sicher mehrere Hundert. Und was da an Prominenz dabei war. Der Bürgermeister und die Stadträte, der Landrat samt Gefolge, eine Hundertschaft von ihren Kollegen, die Vorstände ihres Berufsverbands, wahrscheinlich auch die halbe Universität. Und natürlich Professor Schmitz, ihr Liebhaber.“ Sie kicherte vor sich hin.
… „Und vergiss nicht Almira al Zaiidi, Burkharts Kollegin und Geliebte aus Ägypten. Sie ist eine tolle Frau, obwohl sie schon Mitte vierzig ist.“
… „Hallo? Was wirst du denn sagen, wenn ich so bin? In zehn Jahren wird es soweit sein!“
… „Ich werde sagen, dass ich dich noch genauso liebe wie dreißig Jahre zuvor, wenn nicht mehr, mein Liebling.“
… Schnell wieder versöhnt, antwortete Sandra: „Das will ich dir auch geraten haben. Für uns jedenfalls war die Feier recht wichtig. Wir haben eine ganze Anzahl neuer Kontakte geknüpft.“
… „Ja, und wir haben es richtig gemacht, dass ich mich mit meinem Pseudonym vorgestellt habe, so wie Professor Schmitz es geraten hat. Und etliche haben mit dem Namen etwas anfangen können. Offenbar habe ich schon einen gewissen Bekanntheitsgrad in der Community der Psychotherapeuten.“
… Sie schwiegen nun still und hingen ihren Gedanken nach. Dann bemerkte Marco Sandras regelmäßige Atemzüge, sie war eingeschlafen und im Schlaf drückte sie ihren Körper ganz intuitiv noch enger an Marco. Das gefiel ihm außerordentlich, denn das zeigte, wie sehr sie von ihrer Liebe zu ihm durchdrungen war.
Marco selbst war noch zu aufgekratzt zum Einschlafen, seine Gedanken schweiften nun ein wenig in die Vergangenheit. Mit Inbrunst dachte er zurück, wie er Sandra bei ihrem Besuch im Sexclub unglaublich genussvoll gevögelt hatte. Selten war er so heftig zur Sache gegangen, denn er hatte ihr vorgespielt, sie für ihr Schwanzfaible bestrafen zu müssen, und selten war Sandra so laut geworden wie bei jenem Fick.
… Intensiv hatte sie dabei, ohne darüber nachzudenken, die Pimmel der beiden Angestellten des Sexclubs bearbeitet. Unter ihren kundigen Händen war Bogdan als Erster gekommen und eine ordentliche Menge seines Ejakulats war auf Sandras Brüste gesprudelt. Dann hatte Narisara ihren Orgasmus gehabt. Es war für Marco ausgesprochen geil gewesen, zuzusehen, wie die Schwanzfrau ihre ziemlich dünne Samenflüssigkeit ausspritzte.
… Dann hatte Sandra nicht mehr können und ihr Höhepunkt war gewaltig gewesen. Sie war so laut und gebärdete sich so wild, dass Miriam aufsprang und sie mit ihren Armen niederhielt, bis sie sich beruhigt hatte.
… Auch jetzt noch, während Marco neben seiner schlafenden Frau lag, dachte er mit Stolz an den unvergleichlichen Höhepunkt zurück, den er ihr verschafft hatte. Beide, Narisara und Bogdan, hatten ihre Bewunderung über das Ehepaar Berlinghoff geäußert und gesagt, dass sie jederzeit gerne wieder mit Sandra und Marco Sex haben würden. Zusätzlich hatte Bogdan sich wortreich entschuldigt, weil er auf Marcos Wink nicht rechtzeitig reagiert und sein Glied aus Sandras Mund zurückgefahren hatte. Mit seinem rumänischen Akzent erklärte er, welchen Genuss ihm Sandra bereitet hatte und beglückwünschte Marco zu seiner Frau. Und Miriam hatte, während sie sich vor dem Club voneinander verabschiedeten, geäußert, dass sie gerne mit beiden gemeinsam ins Bett gehen würde.
… Marco hatte ausweichend geantwortet, dann waren sie abgefahren. Mehrfach hatten sie seither über dieses grandiose Erlebnis diskutiert, es aber nicht einordnen können.
… Natürlich hatte Clara Millstedt, ihre unvergleichliche Therapeutin, eine Antwort gehabt, als sie im Januar zum Nachsorgegespräch bei ihr gewesen waren.
… „Hat euch das in eurem ehelichen Sexleben weitergebracht?“, war ihre Frage gewesen.
… Sandra hatte ihren Mann angeschaut, sie hatte nicht vorpreschen wollen. „Absolut“, hatte Marco geantwortet, „alles, was wir vorher zu wenig an Sex hatten, war verschwunden. Die beiden fremden Personen aus dem Sexclub waren nur Katalysatoren. Wir hatten einen unglaublichen, unvergesslichen Fick miteinander.“
… Und Sandra hatte auf Claras Aufforderung hin ergänzt: „Ja, es war umwerfend. Es stimmt alles, was Marco sagt. Ich habe mich nicht mehr untervögelt gefühlt, denn ich bin von meinem Mann so befriedigt worden, dass das bis zu den Weihnachtsferien vorgehalten hat.“
… Clara hatte sich sehr zufrieden geäußert: „Genauso soll euer Sexleben aussehen, meine Lieben. Und gleichzeitig hast du dich im Griff gehabt, Sandra, mein Kompliment, und Marco hat dich im richtigen Moment gewähren lassen. Das hat dein Penisfaible und deine Abenteuerlust befriedigt.“
… „Das stimmt, Clara, und das hat mich unglaublich glücklich gemacht. Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich Marco dafür liebe. Irgendwie weiß er immer ganz genau, was ich brauche.“ Dann hatte Sandra gelacht und ergänzt: „Weißt du Clara, einen solchen Mann darf man nicht loslassen. Nie mehr werde ich Marco hergeben.“
… Clara und Marco hatten in ihr Lachen eingestimmt, es gab keinen Grund, an Sandras Worten zu zweifeln. Clara hatte noch kurz darüber informiert, dass ihre ersten Fachartikel über ihr Vorzeigeehepaar fast fertig waren, sie würde sie in Kürze zum Korrekturlesen weitergeben.
… Voller Rührung dachte Marco, während neben ihm seine Frau und seine Kjinder schliefen, an jenen Termin mit Clara. Sandra war so natürlich und so beeindruckend liebevoll gewesen und Clara hatte ihm im Nachgang unter vier Augen noch gesagt, dass sie eine Frau wie Sandra selten erlebt hatte, eine Frau, die so tief und innig lieben konnte, und sie hatte ihm empfohlen, durchaus nachgiebiger als bisher zu sein, wenn es um das Ausleben ihrer Abenteuerlust und ihres Penisfaible ging.
… „Ich glaube“, hatte sie zu ihm gesagt, „dass ich meine Vorgabe an dich zum Teil revidieren muss, Marco. Sandra hat sich besser im Griff, als ich das erwartet habe, und sie liebt dich so wahnsinnig fest, dass sie wirklich Angst hat, etwas zu tun, was du nicht möchtest. Sie wartet immer auf deine Erlaubnis. Das ist auch okay so, aber es wird eurer Beziehung nicht schaden, wenn du ihr mehr Freiraum einräumst. Es wird aber immer deine Entscheidung bleiben, dass muss dir klar sein, Sandra wird nichts tun ohne deine Zustimmung. Und du wirst immer genau abwägen müssen. Bisher hast du das ja gut hingekriegt.“
… Marcos Gedanken schweiften nun zu den Robertsons, den besten Freunden, die Sandra und er je gehabt hatten. Wie ihr Turnus vorsah, waren sie am Samstag, den 23. Dezember mit ihren drei Kiindern nach Columbus geflogen und hatten vierzehn Tage die Gastfreundschaft von Penny und David genossen. Penny war im achten Monat gewesen und laufend unpässlich. Die Schwangerschaft machte ihr sehr zu schaffen, deutlich mehr als ihre beiden anderen davor. Das äußerte sich auch darin, dass ihre Libido gegen null ging. Sie wollte seit einiger Zeit keinen Sex mehr, ja, sie verhielt sich sogar ablehnend.
… Das hatten Sandra und Marco erst erfahren, als sie am Heiligabend mit Penny und David zusammensaßen. David klagte ein wenig darüber und Penny sagte: „Ich weiß auch nicht, was mit mir ist. Mein Arzt sagt, dass das ganz normal wäre, es gäbe Frauen, die kurz vor dem Geburtstermin keinen Sex wollten, aber bei jeder Frau sei das anders. Und es ist ziemlich verschieden von meiner Libido, als ich mit Dominic schwanger war.“
… Marco war der Pragmatiker: „Ihr seid unsere besten Freunde, warum habt ihr uns das nicht längst erzählt?“
… Penny war sehr verlegen gewesen: „Ich hab’s David nicht erlaubt, ich habe gedacht, das legt sich wieder. Aber es ist nicht besser geworden. Ich habe Schmerzen, vor allem im Rücken, und ich bin dauernd müde und angeschlagen. Das ist meine dritte Schwangerschaft und noch nie ist es so gewesen. Wenigstens habe ich meine Mutter und unsere Hilfe aus Georgien, die alles für mich im Haus erledigen. Aber ich fühle mich nicht als richtige Frau und David hat seit einem Monat keinen Sex mehr gehabt.“ Traurig ließ sie den Kopf hängen und einige Tränen kullerten über ihre Wangen.
… Bestürzt hatten Sandra und Marco einander angeblickt, dann war Sandra aufgesprungen und hatte sich neben Penny auf das Sofa gesetzt und die Arme um sie gelegt.
… Den Weihnachtsfeiertag hatte Penny den Kjindern zuliebe so leidlich über die Bühne gebracht, doch dann waren ihre Schmerzen ärger geworden und sie musste für ein paar Tage ins Krankenhaus. Sehr besorgt waren sie alle gewesen und Penny hatte vor allem Angst um ihr Kiind gehabt. Als sicher war, dass es ihm gutging, hatte Penny eine ungewöhnliche Bitte geäußert. Sie hatte Marco gefragt, ob er sich vorstellen könne, Sandra mit David zu teilen, solange sie in Columbus weilten.
… „Das haben wir doch die letzten Male schon gemacht“, war Marcos Reaktion gewesen. David und Sandra hatten Penny nur überrascht angesehen.
… „Ja, schon“, hatte Penny erwidert, „but David, he is totally underlaid, it needs more to overcome the problem.”
… Etwas verlegen grinste David seine Freunde an, während Marco Sandra zu sich gewinkt und mit ihr das Krankenzimmer verlassen hatte. Draußen hatte er sie fragend angesehen.
… „Wir haben mit Penny und David so oft Partnertausch gemacht und ich bin sehr gerne mit David zusammen. Ich kann mir das gut vorstellen“, hatte sie ganz ernsthaft gesagt.
… „Warum überrascht mich das jetzt nicht, meine Süße“, hatte Marco geschmunzelt, „aber ich bin natürlich auch dafür. Für David machen wir alles, was wir können.“
… Während Marco nun, zuhause im Bett, an jene Szene zurückdachte, regte sich seine Frau neben ihm. „Marco?“ hörte er sie nuscheln.
… Er beugte sich zu ihr und strich ihr über das Haar: „Alles gut, mein Liebling, schlaf‘ weiter“, flüsterte er.
… „… liebe dich …“, war sie noch kurz zu vernehmen, dann wurde ihre Atmung wieder regelmäßig.
… Marco war jedoch immer noch zu aufgedreht, um schlafen zu können. Er erinnerte sich nun, wie er, zurück in Pennys Zimmer, den staunenden Robertsons verkündet hatte, dass Sandra und er einverstanden wären. „Wir haben noch zehn Tage bei euch“, hatte er lächelnd gesagt, „und Sandra wird sich in dieser Zeit auf David konzentrieren. Sie wird sich wie seine Frau verhalten. Pass‘ gut auf sie auf, mein Freund. Ich werde deinen Platz bei Penny einnehmen und mich um sie kümmern und natürlich in der Nacht um die Kiinder, falls sie etwas brauchen. Und vielleicht lasst ihr mich ja das eine oder andere Mal bei euch mitmachen.“
… Während David, immer noch perplex, sich nicht vom Fleck rührte, war Penny in Tränen ausgebrochen. Marco war sofort bei ihr gewesen, hatte David sanft, aber bestimmt verscheucht und sich zu ihr aufs Bett gesetzt. Er küsste ihre Tränen weg, aber seine Sorge war unbegründet gewesen. Penny war nur außerordentlich gerührt über Marcos sehr weitreichenden Freundschaftsbeweis, wie sie nun nicht müde wurde zu betonen.
… Marco hatte seiner Frau bedeutet, zu David zu gehen, der etwas unsicher im Raum herumstand. Sie hatte gehorcht und gerade, als sie ihren schwarzen Liebhaber umarmte, kam eine Krankenschwester herein und prallte zurück, als sie der beiden Überkreuzpaare gewahr wurde. Dann jedoch hatte sie sich gefasst und ihre Tätigkeiten mit steinerner Miene ausgeführt.
… „Ab mit euch nach Hause“, hatte Marco noch gesagt, „Penny geht es soweit gut und ich bleibe bei ihr. Sandra, du sorgst dafür, dass sich Davids Notstand lindert, erst dann löst ihr Pennys Eltern bei den Kjndern ab.“
… Sandra war zum Bett gekommen und hatte erst Penny, dann ihrem Mann einen Kuss gegeben. „Ich liebe dich, Marco. Und ich werde bei David mein Bestes geben.“ Sie hatte dazu gekichert und war mit David abgezogen.
… Jetzt, bei dieser Rückblende, dachte Marco daran, wie es weitergegangen war. David war zu Sandra ins Gästezimmer gezogen und dort fickten sie jede Nacht, sobald sie alle Kjinder zu Bett gebracht hatten, und manchmal auch am Tage, wenn sich die Gelegenheit ergab. Marco hatte es sich bei Penny in deren Ehebett bequem gemacht, und als diese zwei Tage später nach Hause durfte, betreute und versorgte er sie mit allem, was sie benötigte. Sex gab es natürlich keinen, aber damit hatte er kein Problem. Wenn Penny eingeschlafen war, ging er für eine Stunde hinüber ins Gästezimmer und jedes Mal platzte er in eine geile Szene. Egal, was Sandra gerade tat, sobald er auftauchte, ging ein Leuchten über ihr Gesicht und er wurde gleich einbezogen. Sie hatten verschiedene Dreier in allen Stellungen und während David etwas zurückhaltender war, denn er hatte ja jeweils noch fast die ganze Nacht vor sich, verausgabte Marco sich dabei völlig. Er fickte Sandra hart und ohne Rücksicht auf ihren Erregungszustand, denn er fühlte sich für ihre Orgasmen nicht zuständig, sie war im Moment ja nicht seine Frau.
… Sandra kam bei ihren beiden Männern voll auf ihre Kosten, so sehr, dass sie laufend Heilsalbe schmieren musste, um ihre Löcher einigermaßen einsatzfähig zu erhalten. Trotzdem ging in der letzten Nacht bei ihr unten rum nichts mehr, nur ihr Mund war noch da, mit dem sie die beiden verwöhnen konnte.
… Marco war jetzt schläfrig geworden. Er spürte den Körper seiner Frau rechts und Valentina links an sich geschmiegt. Heiter dachte er noch daran, wie Sandra nach ihrer Rückkehr einige Tage benötigt hatte, um wieder Appetit auf Sex zu kriegen. Geduldig hatte Marco auf diesen Moment gewartet und sie dann gefragt, wie er sie wieder in Besitz nehmen sollte. Sie hatte jedoch gelacht und erwidert, dass das das falsche Wort wäre, denn sie habe immer mit Haut und Haaren ihm gehört und er wäre ja fast jede Nacht mit von der Partie gewesen, wenn sie vollkommen fertig gemacht wurde. Er müsse sich seinen Besitz also nicht zurückholen.
… Und David schließlich war derart ausgelaugt gewesen, dass er grinsend gemeint hatte, in den nächsten beiden Monaten keinen Sex zu benötigen. Penny und er hatten es danach geschafft, die letzten Wochen bis zu ihrer Niederkunft durchzustehen. Das gesunde Mädchen, von dem Penny entbunden wurde und das Charlotte heißen sollte, hatte ein Einsehen mit seiner Mutter gehabt und wollte sieben Tage vor dem Termin geboren werden. Glücklich hatte David seinen Freunden über Skype das jüngste Mitglied der Familie vorgeführt und sie waren sehr froh, zu erfahren, dass Penny deutlich auf dem Weg der Besserung war.
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Heute (Montag, 11. Dezember 2023)
… Seit einer Woche sind Sandra und ich in den Vereinigten Staaten. Ich bin gebucht für insgesamt sechs Vorträge in vier Städten. Meine letzte Station ist Boston. Hier habe ich heute Nachmittag in Harvard meinen Vortrag zur Penisangst gehalten und ein ungeheures Echo bei den fast tausend Zuhörern erzeugt. Meine deftige Sprache und die eingeblendeten Fotos und Kurzfilme haben offensichtlich einen gewaltigen Eindruck hinterlassen. Vermutlich werden deshalb in den nächsten Tagen einige Beschwerden beim Veranstalter eingehen, das erleben wir im prüden Amerika immer wieder.
… Morgen Vormittag werde ich vor der Massachusetts Psychiatric Society über dasselbe Thema sprechen. Ich kenne diese Organisation schon lange und bin ihr freundschaftlich verbunden. Eigentlich hat sie ihren Sitz in Wellesley, eine Dreiviertelautostunde westlich, aber mein Vortrag wird in Boston stattfinden.
… Er wird um elf Uhr beginnen und zwei Stunden dauern. Danach ist mit vermutlich anderthalb Stunden Diskussion zu rechnen, denn die Zuhörer sind allesamt vom Fach, ausgebildete Psychiater und Psychotherapeuten. Und dann werde ich zum Flughafen gebracht. Am frühen Abend steht mein Heimflug an, allein, ohne Sandra. Sie hat unser Hotel in Boston heute früh verlassen und ist nach Charleston in South Carolina geflogen. Sie trifft dort den CEO des Großkunden, der im September gedroht hat, von Waldenfels abzuspringen. Sie hat also eine dienstliche Mission.
… Morgen Abend wird sie dann für den Flug von Charleston nach Frankfurt eine andere Flugverbindung nehmen als ich. Erst zuhause werden wir uns wieder sehen. Das wird schwer für uns beide. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir im fernen Ausland jemals getrennt gewesen sind.
… Nach meinem Vortrag heute habe ich nicht die anschließende After-Show-Party besucht, ich habe nur kurz mit den Organisatoren geplaudert und mich dann in mein Hotel zurückbringen lassen. Sofort habe ich Sandra angerufen und sie auch erreicht. Sie ist gerade in ihrem Hotel angekommen und wollte noch ein wenig ausruhen, schließlich ist unsere Nacht ziemlich intensiv gewesen, endlich wieder einmal, wie sie lachend hinzugefügt hat.
… Es ist Montagabend hier an der Ostküste und nun sitze ich seit einer Stunde in meinem Hotelzimmer. Die heutige Nacht muss ich ohne meine Frau verbringen und deshalb fühle ich mich einsam. Also beschäftige ich mich anderwärts. Ich beantworte diverse Mails und informiere mich, was wir an neuen Daten bekommen haben. Für mich ist das eigentlich nur ein Überblick, denn die eigentliche Arbeit werden Bettina sowie unser neuer Mitarbeiter und die für mich arbeitenden Studenten erledigen. Dann habe ich jedoch erneut Sehnsucht nach meiner Frau und diesmal wähle ich WhatsApp.
… Als Sandra sich meldet, sehe ich, dass sie sich gerade für das Abendessen mit dem CEO der Einkaufsorganisation zurechtzumacht. Sie sieht derart phantastisch aus, dass man glatt eifersüchtig werden könnte.
… Als ich meiner Frau das sage, lächelt sie geschmeichelt und schickt mir eine Kusshand. Dann sagt sie: „Ach, Marco, ich weiß, dir gefällt mein heutiges Date nicht.“ Sie grinst beim Wort ‚Date‘.
… Ja, da hat sie Recht. Der Mann ist Sandra gegenüber zwar nie übergriffig geworden, aber er kann seine Hände nicht bei sich behalten. Egal ob bei Tisch oder im Stehen, sie gehen auf Wanderschaft, das haben wir erlebt.
… Seit Sandra vor etwa zehn Jahren diesen Großkunden akquiriert hat, haben die beiden mehrmals Kontakt gehabt, meist per Telefon, aber zweimal persönlich in Charleston und zweimal auch bei uns. In allen Fällen bin ich anwesend gewesen, was den Mann etwas gestört, aber ihn offenbar nicht daran gehindert hat, sein merkwürdiges Grapschverhalten an den Tag zu legen.
… „Vergiss nicht, meine Schöne, dass du jedem Mann den Kopf verdrehen kannst und diesem Kerl ganz besonders. Du triffst ihn zum ersten Mal ohne mich und es ist sehr wahrscheinlich, dass er bei dir weiter gehen will als bisher. Nicht umsonst hat er dich in deinem Hotel zum Abendessen eingeladen. Sehr praktisch, wenn er danach mit dir aufs Zimmer will. Du weißt, was wir schon alles erlebt haben, jedoch verhindern konnten.“
… Sie lacht glockenhell: „Du hast ja Recht, mein Aufpasser. Aber du weißt, dass ich mich durchaus wehren kann. Und schwach werde ich bei diesem Typen sicher nicht, außer er bringt seinen Sohn mit, dann vielleicht.“ Schelmisch blickt sie in die Kamera und mir damit direkt in die Augen.
… Als der CEO vor etlichen Jahren bei uns gewesen ist, hat er uns ein Foto seiner Familie gezeigt. Der besagte Sohn hat damals gerade mit dem Studium begonnen, ein sportlich-athletischer junger Mann, Mitglied der Fußballmannschaft des College und recht attraktiv. Sandra will mich wieder einmal aufziehen.
… Ich gehe auf ihr Spiel ein: „Bist du sicher, dass du es mit Vater und Sohn treiben willst? Der Sohn wäre ja vielleicht okay, aber der Váter, dieser Grapscher? Und dann kannst du gleich in Charleston bei denen bleiben, denn ich nehme dich sicher nicht mehr zurück.“
… Sandra lacht in ihr Mobiltelefon: „Mein Liebling, du wirst immer besser darin, solche Neckereien zu kontern. Nein, ich verspreche dir, ich werde vorsichtig sein und mich sofort wehren. Und sobald ich im Restaurant bin, schalte ich die Kamera ein.“
… Diese Kamera ist die neueste Errungenschaft der Waldenfels’schen Sicherheitsabteilung. Sie ist kleiner als ein Knopfmikrofon und wird vorne an der Kleidung befestigt. Sie hat ein Weitwinkelobjektiv mit einem großen Bildwinkel und überträgt gestochen scharfe Bilder samt Ton per Bluetooth auf das Mobiltelefon und von dort per Internet zu einer definierten Webseite, die ich mir auf mein Notebook holen kann.
… Wir gehören zu den Ersten bei Waldenfels, die diese Technologie von der IT bekommen haben. Etwas überrascht waren deren Mitarbeiter schon und der Sicherheitschef hat mir noch vor unserem Abflug schmunzelnd erzählt, dass das Gerücht in der Firma gestreut wurde, dass Herr Berlinghoff seine Frau überwachen lässt. Naja, in gewisser Weise stimmt das ja auch. Ich nehme immer noch ernst, was unsere Therapeutin Clara Millstedt mir aufgetragen hat.
… Eine Stunde später zeigt mir das Bild der Kamera, während ich nebenbei auf meinem zweiten Notebook arbeite, wie der CEO erscheint und mit Sandra zu ihrem Tisch geführt wird. Ich sehe, wie hingerissen der Mann ist, er sagt ihr auf Englisch, dass sie von Mal zu Mal umwerfender aussieht. Naja, zumindest in diesem Punkt muss ich ihm recht geben.
… Dann bekomme ich wieder eine Lehrstunde, wie geschickt Sandra ein Gespräch führt, dessen Mission sehr schwierig ist. Ich glaube, dass kein Mann der Kombination aus ihrer Weiblichkeit und ihren empathischen Fähigkeiten, die sie einsetzt, irgendetwas entgegensetzen kann. Während des Essens besprechen sie die zu spät gelieferten Aufträge vom Sommer und den anschließend von ihm ausgesprochenen Auftragsstopp. Sie entschuldigt sich wortreich für die Fehler, die gemacht wurden, und bringt ihn geschickt dazu, sich seinerseits dafür zu entschuldigen, dass er keine neuen Aufträge mehr erteilt hat.
… Ich habe den Typen direkt vor mir auf dem Bildschirm, ich sehe seine Gesichtszüge, wie er meine Frau anhimmelt, und wie er Dinge sagt, die er sicherlich so gar nicht sagen wollte, denn er wird von ihr komplett eingewickelt. Ich höre, wie Sandra ein Dessert ablehnt. Ich kenne den Grund, sie will das Gespräch abkürzen. Dann sehe ich, wie ihr Gegenüber den Platz wechselt. Er nimmt sein Weinglas und rutscht auf den Stuhl links von Sandra, wodurch er sie besser in Griffweite hat. Bisher hat er sich begnügt, über den Tisch zu langen und Sandras Hände zu berühren, dann hat Sandra eine seiner Hände zwischen ihre genommen und mit ihrem Zeigefinger seinen Handrücken gestreichelt. Das hat ihn offenbar animiert, ihr jetzt dichter auf die Pelle zu rücken. Sandra muss sich etwas schräg setzen, damit ihre Kamera den Typen weiterhin im Blick hat.
… Sie prosten einander zu und ich bekomme mit, wie seine rechte Hand jetzt unter dem Tisch verschwindet. Sandra muss jetzt zwei Dinge gleichzeitig im Auge behalten. Einerseits muss sie seine bisherigen Zusagen festigen, nämlich dass er die Geschäftsbeziehung zu Waldenfels wie bisher fortsetzt, andererseits muss sie darauf achten, sich nicht zu tief in erotische Handlungen verstricken zu lassen. Der Typ beginnt nämlich, mit seiner Hand eine Grenze zu überschreiten.
… „Uiiiiihhhh“, sagt Sandra nun, um mich zu informieren, womit seine Hand gerade beschäftigt ist, „your fingers are climbing up my thigh.“
… Der Mann grinst und tut unschuldig: „Oh, I see.“ Dann setzt er dazu: „And, my dear, do you enjoy it? You can speak frankly, your husband’s in Boston, far away. He won’t get aware of it.”
… Naja, so kann man sich täuschen. Wenn er wüsste, dass ich jedes Wort mitkriege, aber das hilft mir im Moment nicht viel.
… Sandra antwortet ausweichend, aber sie schiebt seine Hand offenbar nicht weg, denn sie spricht weiterhin darüber, was diese gerade tut.
… Der CEO äußert sich darüber etwas verwundert und Sandra muss zu einer Lüge greifen. Sie würde immer darüber reden, was ein Mann bei ihr gerade macht, es würde sie anregen, macht sie ihm vor. Kurz stutzt er, aber dann scheint er mit dieser Auskunft zufrieden zu sein.
… Dann erzählt sie, dass seine Finger nun ganz leicht über ihre Muschi streichen, zwar durch den Slip, aber das geht mir jetzt trotzdem zu weit. Ich rufe Sandra an und frage sie, ob wir abbrechen sollen.
… „Nein, nein“, antwortet sie. Sie spricht deutsch, was der Typ nicht versteht. „Ich habe ihn fast so weit, lass‘ mich noch mit dem Kerl an die Bar gehen, das halte ich schon noch durch.“
… Der Mann hat beim ersten Klingelton seine Hand zurückgezogen, ich sehe seine beiden Hände wieder auf dem Tisch. Na also, immerhin.
… Auf seine Frage, wer angerufen hat, sagt sie, dass es ihr Mann gewesen sei, der ihr eine gute Nacht gewünscht habe. Und sie habe geantwortet, dass sie nun ins Bett gehen würde, morgen sei ein anstrengender Verhandlungstag.
… Der CEO schluckt das und auf ihren Vorschlag hin, noch einen Schlummertrunk an der Hotelbar zu nehmen, geht er sofort ein. Er legt auf dem Weg dorthin seinen Arm um sie und drückt sie an sich. Ich kann das zwar nicht sehen, aber wieder kommentiert Sandra seine Handlung, diesmal leicht protestierend.
… Es kann für einen Mann durchaus erregend sein, wenn er zusieht, wie seine Frau von anderen Männern begehrt wird oder mit einem Dritten sogar erotische Handlungen vollführt. Viele meiner Recherchen haben mir das bestätigt und Sandra und ich haben auch eigene Erfahrungen dazu. Aber, um mit den Worten unserer unvergessenen Therapeutin zu sprechen, für die Beziehung ist das nur dann unschädlich, wenn sie dadurch bereichert wird, der zusätzliche Sexpartner gemeinsam ausgesucht wird und Sympathie vorhanden ist und der Ehemann vor allem die Kontrolle behält. Nichts davon trifft auf die momentane Situation zu, bei diesem Typen kommt bei mir ein positives Gefühl nicht auf, mir ist schlicht unangenehm, wie Sandra von diesem Mann angemacht wird.
… Der CEO lässt sich nicht beirren. Scheinbar glaubt er, Sandra im Sack zu haben, dabei ist es umgekehrt. An der Bar lässt sie sich nochmals betatschen und ich denke darüber nach, dass sie noch nie seit unserer Therapie allein in einer Hotelbar war und sich einladen hat lassen. Genau das hat sie immer vermieden. Und ich denke daran, dass sie heute Abend sehr weit geht, um den Kunden für Waldenfels zu retten. Das, was sie gerade macht, kann man noch unter dem Begriff „bezirzen“ einordnen, aber die Grenze zur Prostitution kann fließend sein und weder Sandra noch ich wollen, dass sie überschritten wird.
… Ich höre, wie der Mann weitere geschäftliche Zugeständnisse macht und ich sehe seine Hände an ihrem Körper, vermutlich jetzt an ihren Brüsten. Und ich höre meine Frau, wie sie jetzt eindeutiger dagegen argumentiert. Aber der Typ scheint sich nicht mehr bremsen zu können.
… Dann, zu allem Überfluss, fällt das Bild der Kamera aus, der Ton läuft zwar weiter, aber leider mit Aussetzern. Daher muss ich jetzt den ‚Escape-Plan‘ anlaufen lassen, Großkunde hin oder her. Ich rufe Penny an. Es ist zwar halb vier morgens in Deutschland, aber sie ist eingeweiht und hat ihr Telefon auf dem Nachtkästchen. Nach etwa zwanzig Sekunden meldet sie sich bereits und ich gebe ihr das vereinbarte Zeichen.
… Vielleicht mögen mich manche für paranoid halten, aber ich weiß, was ich tue. Ich halte mein Versprechen, auf Sandra aufzupassen, besonders bei verfänglichen Situationen, und sie will das absolut auch. Deshalb habe ich immer einen Plan, wenn ich nicht vermeiden kann, dass Sandra allein unterwegs ist. Seit unserer Therapie, die uns wieder zusammengeführt hat, mache ich das in so einem Fall.
… Den Gesprächsfetzen, die mir Sandras Kamera liefert, entnehme ich, dass Penny meine Frau anruft, auf Lautsprecher stellen lässt und die vorgefertigten Worte von sich gibt. Sie stellt sich zunächst als Sandras beste Freundin vor und gibt an, untröstlich darüber zu sein, stören zu müssen. Sandras Tocchter Sophia sei von der Polizei betrunken und nackt aus einer Sexparty herausgeholt und in Gewahrsam genommen worden. Noch in der Nacht sei jetzt mit dem Anwalt zu konferieren und das würde mehrere Stunden dauern. Auch Sandras Mann würde aus Boston zugeschaltet werden.
… Ich habe mir den Text selbst ausgedacht, wissend, dass die Trigger ‚Alkohol‘ und ‚Sex‘, wenn Personen unter einundzwanzig im Spiel sind, sofortiges Verständnis bei jedem Amerikaner hervorrufen, der eigene Kiinder hat.
… (Verzeih‘ mir, Sophia, mein Liebling, dass ich dir eine so unerhörte Handlung unterschiebe.)
… Eine Viertelstunde später ruft mich Sandra aus ihrem Hotelzimmer an. Sie ist jetzt allein und erzählt mir, dass der CEO ziemlich enttäuscht gewesen ist, aber bei Pennys Lügengeschichte sich wie von mir vorausgesehen verhalten hat. Familie und Kiinder stehen bei Amerikanern über allem anderen. Er hat sehr betroffen reagiert, gefragt, ob er irgendwie helfen könne, und als Sandra das verneinte, ihr alles Gute gewünscht. Danach ist er nach Hause gefahren.
… „Das war verdammt knapp“, sagt sie noch, „gut, dass du den Plan mit Penny gestartet hast. Er ist wirklich sehr zudringlich geworden. Ich hätte ihn natürlich abwehren und um Hilfe bitten können, aber dann hätte er vielleicht sein Wort zurückgenommen. So wird er dazu stehen, da bin ich fast sicher.“
… „Vergiss nicht, dir noch eine gute Geschichte auszudenken, wie es in der Nacht mit Sophia weiterging. Das wird er morgen garantiert hören wollen.“ Wir tauschen noch einige Liebesworte aus, dann legen wir auf.
… Es ist jetzt halb elf Uhr abends hier an der Ostküste und an Schlaf ist im Moment nicht zu denken, ich bin reichlich aufgewühlt. Also beantworte ich noch zwei Mails und fange an, meine Geschichte zu schreiben.
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Damals (März bis Dezember 2007)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Gegen Ende März zeigte sich Penny Robertson gut erholt, als sie mit ihrem Mann und ihren Kjndern das monatliche Skype-Gespräch mit den Berlinghoffs führte. Sie war wieder voll Elan und Tatendrang. David konnte sich nun, nachdem er drei Monate wegen seiner Frau leiser treten hatte müssen, voll seinem Projekt widmen, das ins letzte Jahr seiner Umsetzung gegangen war. Die meisten Firmenbereiche hatten bereits den neuen Campus besiedelt, einige Nachzügler waren noch zu koordinieren und dann würde der letzte große Brocken kommen, der Abbau und die Verwertung des alten Standorts.
… Sandra und Marco freuten sich sehr, als sie mitbekamen, wie gut Penny sich wieder fühlte. Und schön war auch, dass ihre Libido dabei war, zurückzukehren. Penny und David hatten erstmals nach Monaten wieder miteinander geschlafen und waren darüber außerordentlich glücklich.
… „Ihr habt uns so sehr dabei geholfen“, war Penny immer noch begeistert, „besonders für David habt ihr viel getan, er hat dann bis zu Charlottes Geburt gut durchhalten können.“ Verschmitzt blickte sie in die Kamera. „Ich wollte nach Weihnachten gar nicht wissen, was ihr getrieben habt, aber mein Interesse ist wieder zurückgekehrt. David hat mir dann doch alles erzählen müssen und das war schon irre.“
… David lachte jetzt: „Ja, und so hat Penny wieder Lust bekommen und jetzt haben wir wieder angefangen zu vögeln.“
… Penny lachte auch: „Aber das war garantiert meine letzte Schwangerschaft. Nochmal tue ich mir das nicht an. Vier Kijnder reichen schließlich.“
… Auch bei den Berlinghoffs saßen vier Kijnder vor dem Bildschirm, denn der vierjährige Jonathan war mit dabei. Sandra hatte die Idee gehabt, denn Jonathan gehörte zur Familie einfach dazu und Paula hatte sofort zugestimmt. Also hatte Karl, der immer noch Waldenfels‘ Cheffahrer war, ihn samt Kinderfrau zum Haus der Berlinghoffs gebracht.
… Marco antwortete scherzhaft auf Pennys letzten Satz: „Und wenn ich mit dir, meine liebste Penny, noch ein Kiind zeugen möchte, was dann?“
… Zuerst schaute Penny etwas verdutzt, dann lachte sie: „Nein, Marco, auch dann nicht. Du weißt, wie sehr ich dich liebe und du hast mich zu Weihnachten so gut betreut wie ein Ehemann, aber nein, es gibt kein Kiind mehr.“
… Alle fielen nun in Pennys Lachen ein und Marco drehte den Kopf zu seiner Frau, die neben ihm saß, ihren Liebling Sophia auf dem Schoß. Das entzückende Mädchen war mittlerweile anderthalb Jahre ált. „Penny hat vollkommen Recht, mein Liebling“, meinte Sandra, „zähl‘ mal nach, unsere große Familie besteht jetzt bereits aus acht Kjndern. Acht! Also nein, abgelehnt.“ Und sie beugte sich zu ihm und küsste ihn.
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… Die Arbeitsgruppe, die die Zukunftsstrategie für das ‚Institut für Sexualtherapie‘ ausarbeiten sollte, tagte unter Mailins und Marcos Führung alle sechs Wochen und bearbeitete die von externen Fachleuten vorgelegten Expertisen. Danach zeichnete sich ganz klar ab, was schon zu vermuten gewesen war: Mit der Schließung der medizinischen Abteilung würde das ‚Institut’ sein Alleinstellungsmerkmal im Markt verlieren, seinen ‚USP‘ oder ‚Unique Selling Proposition‘. Übrig bliebe ein gut geführter Hotelbetrieb mit Wellnessbereich und einigen Sexeinrichtungen. Es gäbe nur zwei Möglichkeiten für die künftige Entwicklung, entweder in Richtung Wellnesshotel oder als Sexclub. Aber mit nur fünfzehn Zimmern könnte der Betrieb in keinem Fall wirtschaftlich geführt werden, auch, weil die Konkurrenz in beiden Branchen groß war und man die sehr hohen Preise nicht durchhalten können würde.
… Es war damit klar, dass der Hotelbetrieb in jedem Fall erheblich erweitert werden müsste. In der dritten Juliwoche hatte die Arbeitsgruppe eine zweitägige Sitzung mit drei Architekten, die ihre Planung vorstellten, sowie Bankleuten zur Finanzierung. Marco war mit seiner Familie und dem Au-pair-Mädchen angereist, das sich um die Kiinder kümmerte. Mailin hatte das Ehepaar Müller dazu gebeten, denn sie hielt es für sehr wichtig, dass die beiden über die Zukunft ihres Lebenswerks mitdiskutierten.
… Am Ende herrschte jedoch gedämpfte Stimmung. Zwar war das Grundstück riesig und es gab genügend Platz und die Erweiterungskonzepte der Architekten waren durchaus pfiffig und ideenreich, aber der Finanzbedarf würde außerordentlich hoch sein, im satten achtstelligen Eurobereich. Schließlich musste die Kapazität von derzeit dreißig Betten auf mindestens dreihundert erhöht werden.
… „Wir würden selbstredend bei einem wichtigen Betrieb wie Ihrem unsere besten Konditionen einräumen, wir würden uns gewaltig nach der Decke strecken“, hatte der Direktor des hiesigen Bankinstituts angemerkt, „wir haben schon Herrn und Frau Doktor Müller finanziert und der Erfolg gibt uns allen Recht. Und Regionalität ist uns wichtig, es geht schließlich auch um viele Arbeitsplätze. Bei diesem Investitionsvolumen sehen wir jedoch ein Problem. Die jährliche Rate würde sich nach unseren ersten Berechnungen auf über drei Millionen belaufen, bei einer Laufzeit von fünfundzwanzig Jahren, was sehr lang ist.“
… Mailin war zusammengezuckt und hatte hilfesuchend zu Marco geblickt. Sie saß neben Agnes Müller, die mütterlich ihren Arm um sie legte. Marco hatte nochmal prüfend auf seine Unterlagen geschaut und dann das das Wort ergriffen: „Das ‚Institut‘ gehört zu gleichen Teilen Agnes und Olaf Müller und soll an deren Ziehtóchter Mailin übergeben werden. Geplant ist ein Verkauf gegen Leibrente. Steuerlich habt ihr das alles bereits abgeklärt, eine Schenkung oder Vererbung würde hohe Steuern auslösen. Allerdings muss die Höhe der Leibrente, zumindest offiziell, dem Wert der Liegenschaft entsprechen, sonst kann das eben eine Schenkung bedeuten. Daraus ergibt sich ein recht hoher Betrag für die Leibrente. Mailin hat kein nennenswertes Vermögen, das sie einsetzen kann. Wenn man jetzt die Kosten für den Kredit zur Leibrente dazurechnet, wird sich das Projekt betriebswirtschaftlich nicht darstellen lassen, fürchte ich, Mailin.“
… Jetzt redeten alle durcheinander. Hubert Färber, Mailins Ehemann, der acht Jahre zuvor so begeistert gewesen war, als er Sandra ficken durfte, verschaffte sich Gehör: „Wir haben doch alles fertig in der Tasche, Marco. Mit deiner Hilfe haben wir beide Alternativen, Wellnesshotel und Sexclub, überlegt, Marketing, Organisation, Personal. Und jetzt soll es am Geld scheitern?“
… „Scheint so“, meldete sich Olaf Müller, „und das würde mir aufrichtig leidtun. Aber selbst wenn wir private Geldgeber auftreiben, wäre es nicht anders. Entweder sie wollen Zinsen samt Rückzahlung oder sie erwerben eine Beteiligung und haben das Sagen. Vielleicht ist es fast besser, wir verkaufen.“
… Einer der anderen Finanzfachleute äußerte sich dazu: „Ja, das ist das, was ich dir schon geraten habe, Olaf. Du kannst an eine Betreibergesellschaft verkaufen, die den Laden entsprechend entwickelt. Oder du verkaufst zuerst an Mailin gegen eine Leibrente und die verkauft dann weiter. Im Prinzip bedeutet das nichts anderes, als ihr einen Kredit einzuräumen, mit lebenslanger Rückzahlung. Aber sie erhält dadurch Kapital für ein anderes Investment, ohne Einschaltung einer Bank.“
… Am Abend lud Agnes Müller Sandra und Marco sowie Mailin und Hubert Färber zum Abendessen in ihren privaten Speiseraum. Eigentlich war es der Tag von Mailins vierzigstem Geburtstag, aber der sollte erst einen Tag später, am Samstag, gefeiert werden. Der Raum erinnerte Sandra und Marco daran, wie sie vor nunmehr ziemlich genau acht Jahren zum ersten Mal hier gesessen und Penny und David kennengelernt hatten.
… Sie waren überrascht gewesen, festzustellen, wie Agnes und Olaf Müller gealtert waren. Beim Essen erzählten sie ausführlich, wie es ihnen in den letzten Jahren ergangen war, denn ihre losen Kontakte waren spärlich gewesen. Schließlich brachte Marco ihr Gespräch auf den Punkt: „Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um uns bei Ihnen zu bedanken, Agnes und Olaf. Sie haben unser Eheleben bereichert. Es ist zehn Jahre her, es war an unserem zehnten Jahrestag, als Sie, Olaf, sich ungefragt in unseren Sex mischten und zu einem Dreier nötigten. Sandra hat’s gleich gefallen, mir eher nicht. Aber alles, was wir danach zur Entwicklung unseres Sexlebens unternommen haben, ging auf diese, nennen wir sie ‚Initialzündung‘ zurück.“
… „Und danach Ihre Betreuung hier im ‚Institut‘“, spann Sandra den Faden fort, „und das, was wir bei Ihnen gelernt haben und schließlich der Gangbang, das war großartig und hat uns geprägt, bis heute.“
… Agnes lächelte und Olaf grinste: „Der Dreier mit Ihnen damals in der Bar hat auch mir gefallen. Sie hatten keine Ahnung, wie sie mit mir Eindringling umgehen sollten. Ich habe mich gut amüsiert und bin auf meine Kosten gekommen.“
… „Das kann ich von mir leider nicht sagen“, grinste Marco ebenfalls, „zumindest nicht während des Dreiers. Erst viel später vielleicht.“
… „Nicht alles erschließt sich sofort“, schmunzelte Olaf als Antwort, „manchmal zeigt das Schicksal erst viel später, was man gewonnen hat.“
… Dann wechselte das Gesprächsthema sehr schnell. Der riesige Finanzbedarf für die Neuausrichtung des ‚Instituts‘ würde kaum zu stemmen sein. Sandra und Marco sahen Mailin an, dass es ihr sehr schwerfallen würde, sich davon zu trennen, und für Olaf und Agnes Müller würde es eine Aufgabe ihres Lebenswerks bedeuten.
… Aber diese beiden reagierten erstaunlich gelassen: „Wissen Sie, Marco“, antwortete Agnes direkt auf dessen entsprechende Frage, „alles im Leben hat seine Zeit. Wir haben dieses ‚Institut‘ gegründet und sehr erfolgreich geführt. Natürlich, es war und ist unser Leben. Wir haben gehofft, es weitergeben zu können. Aber wenn es dafür keinen Markt mehr gibt, dann ist das eben zu akzeptieren. Da wir keine eigenen Kjnder haben, ich habe Ihnen ja erläutert weshalb, haben wir Mailin unsere Liebe gegeben. Sie ist ein Geschenk des Himmels und für uns ist sie unsere Tóchter. Und jetzt hat sie zwei entzückende Kjinder, und das sind unsere Enkel, punktum.“ Sie blickte zu ihrem Mann, der heftig mit seinem Kopf nickte. Seine Haare flogen, denn er hatte immer noch seine Langhaarfrisur, nur war sie mittlerweile ziemlich ergraut.
… „Und es ist immer noch schön zu sehen, wie Sie Ihre Frau lieben, Olaf“, warf Sandra ein.
… „Merkt man das so deutlich?“ Olaf lächelte sie an. „Es ist richtig, Agnes ist mein Ein und Alles. Wenn wir in Rente sind, werden wir reisen, viel reisen, möglichst durch die ganze Welt. Es ist ihr Wunsch und sie hat es verdient. Sie war mir immer eine kongeniale Partnerin und hat den ganzen Laden geschmissen.“
… „Und Sandras Gangbang hat sie ganz wunderbar gemanagt“, ergänzte Marco, „ich war damals völlig blauäugig. Ich hätte nie gedacht, woran man dabei alles denken muss. Und wie sie Sandras und meine Gefühle danach eingefangen hat, sodass unsere Ehe kein bisschen gelitten hat, sondern im Gegenteil, das war ganz große Klasse.“
… Agnes lächelte ihn an: „Sie können das wieder haben, Marco, wenn Sie das Besondere für Ihre Frau suchen. Die Kompanie der Bundeswehr arbeitet immer noch für uns.“
… „Wissen Sie, Agnes, wir sind nicht mehr so unbedarft wie damals. Wir hatten einen katastrophalen Einschnitt in unserer Ehe, die dank einer ausgezeichneten Therapeutin wieder hergestellt ist. Wir haben klare Regeln und eine Vereinbarung, die wir in jedem Fall einhalten, damit niemals wieder etwas unsere Ehe gefährdet. Und in der steht im Moment nichts von Gangbangs.“
… „Wir haben einiges von Mailin gehört“, erwiderte Agnes, „und Sie haben uns ja damals direkt kontaktiert und uns wegen Ihrer Abtreibung um unsere Meinung gebeten. Und die haben Olaf und ich Ihnen gegeben.“
… „Sie haben damals dasselbe gesagt wie Marco.“ Ein ganz leiser Vorwurf war in Sandras Stimme zu hören.
… „Es war für uns sonnenklar, meine Süße“, lächelte Agnes, „nur Abtreibung kam in Frage, jede andere Lösung hätte Ihre Ehe endgültig zerstört. Ich bin sicher, Ihnen war das bereits damals bewusst, sie wollten es nur nicht wahrhaben.“
… „Ich weiß nicht, ob es mir damals wirklich so klar war“, erwiderte Sandra darauf, „aber jetzt weiß ich natürlich, dass Sie Recht haben. In unserer Therapie habe ich gelernt, wie Männer diesbezüglich reagieren. Das habe ich erst schlucken müssen. Aber ich hab’s kapiert. Und nie mehr werde ich mich in so eine Situation bringen.“
… „Ach, meine Liebe, das werden Sie ganz sicher nicht, da sind wir völlig unbesorgt. Sie lieben einander ja sehr, wie wir von Mailin und Hildegard hören, da wird sicher nichts dazwischen kommen.“
… Marco wurde ein wenig hellhörig: „Hildegard? Was hat sie Ihnen denn erzählt?“
… Agnes‘ Lächeln wurde intensiver: „Nicht allzu viel, sie achtet Ihre Privatsphäre. Sie hat nur erzählt, wie großartig und nahezu unverwundbar Ihre Ehe geworden ist. Da können wir nur unsere Hochachtung ausdrücken. Und wir wissen, dass Sie von Frau Doktor Millstedt betreut werden. Sie müssen wissen, dass ich vor langer Zeit einmal einige Semester Psychologie studiert habe und mich immer noch sehr für dieses Fach interessiere. Deshalb bin ich auch Mitglied in einigen diesbezüglichen Verbänden. Und dort fand ich Doktor Millstedts Aufsätze über ihr Vorzeigeehepaar. Und ich habe zwei und zwei zusammengezählt und meine, dass es sich um Sie beide, Sandra und Marco, handelt.“
… Überrascht sah Marco die Hotelmanagerin an. ‚So viel zur absoluten Anonymität‘, dachte er bei sich, während er sich eine Antwort überlegte. Sandra sah ihn fragend an, wie immer, wenn sie von ihm die Lösung erwartete und ihm daher den Vortritt überließ.
… „Ja, Agnes, wir sind gemeint. Und Claras Aufsatz wurde von Sandra und mir durchgelesen und autorisiert. Sie schreibt die Wahrheit. Ihre Methoden sind wirklich so gut.“ Marco hatte sich entschieden, ehrlich zu sein.
… Der Abend klang dann noch vergnüglich aus. Das ‚Institut‘ hatte an diesem Wochenende keine Gäste, da alle Zimmer für Mailins vierzigsten Geburtstag reserviert waren.
… Und ebenso vergnüglich war dann Mailins Geburtstagsfest am Abend danach, dem Samstag, den 21. Juli 2007. Neben dem gesamten Personal war auch eine ganze Anzahl Ehepaare geladen, die als Stammgäste das ‚Institut‘ schon wiederholt besucht hatten. Die Sorgen, die die Mitglieder der Arbeitsgruppe aus den beiden vergangenen Tagen mitgebracht hatten, verflüchtigten sich im Laufe des Abends. Sandra und Marco erkannten bei den Mitarbeitern viele Gesichter, die bereits bei ihrem Aufenthalt im Hause gewesen waren, und alle erinnerten sich an sie. Immer wieder mussten Sandra und Marco von ihrer Familie berichten und die Nacht verging wie im Flug. Erst gegen vier Uhr morgens kamen sie in ihre Suite, das Au-pair-Mädchen schreckte kurz vom Sofa hoch, dann erreichten sie engumschlungen ihr Bett, um festzustellen, dass es bereits besetzt war. Alle drei Kiinder hatten es sich dort gemütlich gemacht. Ihre Eltern lächelten einander zu und nach einem kurzen Aufenthalt im Bad krochen sie zu ihren Lieblingen.
——————–
… Die Sommerferien im August verbrachte die Familie Berlinghoff wieder in Columbus. Jonathan war diesmal mitgekommen, weil er seine Mutter in einem fort vollgejammert hatte, bis diese schließlich nachgegeben hatte. Jonathan ging es vor allem um Alexander. Er wollte in jedem Fall mit ihm fliegen, er hing sehr an seinem fünf Jahre älteren Halbbruder.
… Es traf sich gut, dass Paula im August einige wesentliche Geschäftsreisen durchzuführen hatte, der Ferne Osten wartete auf sie, und ihre Freundin Hildegard im ‚Institut für Sexualtherapie‘ nicht abkömmlich war. So kam ihr Jonathans Wunsch schließlich doch recht gelegen und sie schickte ihre Kiinderfrau zur Unterstützung mit.
… So kam es, dass nun acht Kijnder für drei Wochen den Bungalow der Robertsons bevölkerten. Platz war genug, trotzdem herrschte ein ziemliches Gewusel mit entsprechendem Lärmpegel. Das Wetter war durchweg schön, so konnten der Garten ausgenutzt und eine Reihe von Unternehmungen gestartet werden. Die Kiinder waren dazu schon im geeigneten Alter, die beiden Schulkjnder Alexander und Valentina ohnedies, aber auch der ‚geburtenstarke Jahrgang‘ war mittlerweile vier Jahre ált. Marco bezeichnete Jonathan, Yannik und Natalie scherzhaft so, weil sie alle im Jahr 2003 geboren worden waren. Nur die drei Jüngsten, Dominic, Sophia und Charlotte, blieben manchmal unter der Obhut der Kijnderfrau zurück.
… Penny war vollkommen wiederhergestellt. Sie war ganz gesund, man merkte ihr nicht mehr an, wie sehr sie unter ihrer Schwangerschaft gelitten hatte. Auch ihre Libido war wieder da, genau wie vorher. Sie und ihr Mann hatten seit einigen Monaten wieder ein erfülltes Sexleben und da Davids Projekt in geordneten Bahnen lief und keinen wesentlichen Zeitdruck mehr hatte, war für ihn auch genügend Zeit vorhanden, um sich seinen vier Kiindern zu widmen und seine Frau glücklich zu machen.
… Bei Sandra und Marco sah es dagegen etwas anders aus. Seit Weihnachten hatte sich nicht viel verändert. Es war ihm zwar gelungen, die anstehenden Restarbeiten aus der ersten Phase seines Großprojekts komplett auf seinen Stellvertreter zu delegieren und sich herauszuhalten, aber die Prototypen für die Phase zwei hatten unerwartet Probleme bereitet und die ersten Standorte konnten erst im März umgestellt werden. Seit Mai liefen sie nun klaglos. Damit hatte der sogenannte ‚Rollout‘, wie die Implementierung Schritt für Schritt in allen weiteren Standorten des Konzerns in der Fachsprache genannt wurde, starten können.
… Insgesamt waren einundzwanzig Produktionswerke und achtzehn ausländische Niederlassungen umzustellen und dafür waren zwei Jahre veranschlagt, ein ehrgeiziges Vorhaben. Das Konzept dazu stand bereits seit über einem Jahr, nur den Zeitplan hatte man anpassen müssen. Das hatte Marcos Zeit noch einmal stark gefordert, aber Ende Juli, als die Ferien begannen, lief der Rollout bereits seit einigen Wochen und Marcos Stellvertreter hatte die Zügel fest in der Hand. Marco hatte diesen bereits seit dem Frühjahr zu den Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen mitgenommen und ihn präsentieren lassen.
… Paula war von dem jungen Mann immer stärker beeindruckt und kurz vor dem Abflug in die USA hatte Marco ihr erklärt, wie er sich dessen Zukunft vorstellte. Er sollte einen neugeschaffenen Bereich übernehmen, der alle Agenden der Organisation, der Prozessentwicklung und der IT zusammenfassen würde. Die Schaffung eines solchen Bereichs stand natürlich seit Längerem im Konzept des Umstrukturierungsprojekts, nur jetzt glaubte Marco, den passenden Mitarbeiter hierfür gefunden zu haben.
… Paula hatte dieser Idee sofort zugestimmt. Es war allgemein bekannt, dass Marco bei der Besetzung von Personalstellen noch nie geirrt hatte. Das war erstaunlich angesichts seiner wenig einfühlsamen Art, die seinem leichten neurologischen Defekt geschuldet war.
… Da Marco mit Intensität seine Datensammlung und seine Recherchen weiterbetrieben hatte, war die Zeit, die er letztendlich für seine Familie aufbringen konnte, nicht mehr geworden als im letzten Jahr. Er hatte seinen Radius ausgeweitet, er hatte nun auch Kontakt zu Scheidungsanwälten und Universitätsinstituten, die sexualmedizinische Experimente und Studien durchführten. Und er führte viele Interviews durch mit Ehepaaren und Personen, die eine Scheidung hinter sich hatten oder gerade vermeiden konnten. Einige Therapeuten erlaubten ihm nach Rücksprache mit ihren Patienten, bei Therapiesitzungen mitzuhören, online oder persönlich anwesend.
… Sandra stand ihm auch weiterhin bedingungslos zur Seite, sie hielt ihm den Rücken frei. Paula hatte mehrfach darauf gedrängt, dass sie wieder zu Waldenfels zurückkehren sollte, und gemeinsam hatten sie sich auf den Jahresbeginn 2008 geeinigt. Bis dahin musste eine Lösung gefunden werden, aber Marco war diesbezüglich zuversichtlich.
… Bereits am ersten Abend ihrer gemeinsamen Ferien diskutierten Penny und David nun die aktuelle Situation mit ihren besten Freunden in allen Einzelheiten. Für die beiden war völlig klar, dass sie ihnen helfen mussten. Penny fasste das in Worte: „Ihr seid ziemlich fertig, meine Lieben. Aber ihr habt jetzt Ferien, also werdet ihr es gemütlich angehen und Spaß haben.“
… „Eigentlich sollte ich einige Telefonate führen“, wandte Marco ein.
… „Daran wirst du nicht einmal denken“, erwiderte Penny resolut, „du wirst dich nur um deine Frau kümmern, verstanden? Wir werden eure Kijnder betreuen, Alexander und Valentina hängen ohnedies schon an unserem Rockzipfel.“
… „Weil sie euch lieben, ihr seid praktisch zweite Eltern für sie.“ Sandra lächelte ihre beste Freundin an.
… „Ja, genau, und David und ich lieben eure Kiinder auch sehr. Deshalb sind sie bei uns gut aufgehoben und Paulas Kiinderfrau wird uns dabei helfen. Und wir haben ja auch noch unser georgisches Ehepaar. Also seid unbesorgt. Ich möchte, dass ihr beide euch nur um euch selbst kümmert und euer Sexleben aufpoliert. Ihr habt uns zu Weihnachten sehr geholfen und jetzt helfen wir euch. Have I made myself clearly understood?“
… „Du bist süß, wenn du ins Englische fällst“, grinste Marco sie an, „darf ich auch einmal mit dir ins Bett?“
… „Das werden wir sehen.“ Penny versuchte, streng auszusehen. „Zunächst besorgst du es deiner Frau, und zwar so intensiv, dass sie wieder zufrieden mit dir ist.“
… Das saß bei Marco. Er blickte zu Sandra und sah, wie sie über das ganze Gesicht strahlte. Und da erkannte er, dass Penny absolut Recht hatte. Seine geliebte Frau würde zu ihrem Recht kommen, das nahm er sich ganz fest vor.
… Es war ein schönes Geschenk, das Penny und David ihnen gemacht hatten. Sechs Tage waren sie praktisch ohne Kijnder und sie vögelten und vögelten und schienen alles nachzuholen, was im letzten halben Jahr auf der Strecke geblieben war. Sie unternahmen kleíne Wanderungen und trieben es im Wald oder in der Toilette von Gasthäusern oder im Gästezimmer der Robertsons und wenn sie dann völlig ermattet ins Bett sanken, ging es am nächsten Morgen weiter, denn auf Marcos Morgenlatte war immer noch Verlass.
… Die Kjnder hatten recht schnell kapiert, dass sie ihre Eltern in Ruhe lassen sollten, und sich auf Penny und David konzentriert. Für die Kjinderfrau war das jedoch neu. Es blieb ihr natürlich nicht verborgen, was Sandra und Marco taten, und Marco fühlte sich am dritten Tag bemüßigt, sie beiseitezunehmen und ihr die Hintergründe zu erklären. Daraufhin hatte sie gelacht und gemeint, dass sie sich etwas Ähnliches schon gedacht hätte.
… Penny mimte die strenge Aufpasserin. Täglich ließ sie sich von Sandra berichten und die lobte ihren Mann in den höchsten Tönen. „Weißt du Penny, deine Idee ist großartig. So viel gefickt haben wir seit Jahren nicht mehr und ich bin total glücklich.“
… Als die erste Woche zu Ende gegangen war, meinte Penny, dass sie nun wieder alles Weitere gemeinsam machen würden, nachdem Sandra und Marco ihre Speichertanks wieder gefüllt hätten und zu neuen Taten bereit wären.
… Sandra sah ihre Freundin an: „Ich habe mich seit Monaten darauf gefreut, wieder Davids schönen schwarzen Schwanz in die Hand zu bekommen. Darf ich denn das jetzt?“
… „Von unserer Seite kein Problem, aber vielleicht willst du auch deinen Mann fragen, nach der tollen Woche, die ihr verbracht habt.“
… Sofort kam Sandra zu Marco und hockte sich vor seinem Stuhl hin. In ihren Augen stand eine stumme Bitte.
… Marco lächelte sie an: „Du weißt doch, dass du nicht fragen musst, nicht bei Penny und David. Aber ich finde es lieb, wenn du es doch tust. Und ja, natürlich darfst du zu David, meine geile Schöne.“ Und schelmisch fügte er hinzu: „Ich weiß doch mittlerweile: Schwarzer Riesenpimmel, schön lang und glatt, viel besser als meiner.“
… Sandra stutzte einen Moment. Es war neu für sie, dass Marco ihre Worte vorwegnahm. Ganz kurz sah sie ihn prüfend an, dann wusste sie Bescheid, natürlich, sie las ihn wie ein Buch.
… „Ach, mein Liebling“, sagte sie, stand auf und küsste ihn zärtlich, „ja, ich sage das oft, um dich zu trietzen. Aber du weißt, dass das nicht stimmt.“
… „Natürlich weiß ich das, meine kleíne Hexe. Also geh‘ schon zu David und verzaubere ihn mit deiner Kunst. Zeig‘ ihm, was du draufhast, und mach‘ mir keine Schande, mein Lieblingsmiststück.“
… Ganz zärtlich sagte Marco das zu seiner Frau, denn er wusste genau, wie sie es liebte, auf diese Weise von ihm angesprochen zu werden. Sie strahlte und überzog sein Gesicht mit kleínen feuchten Küssen. Das mochte er sehr und das wiederum wusste sie. Dann ging sie zu Davids Sessel und setzte sich auf dessen Schoß.
… „Noch eins“, mahnte Penny zum Abschluss, „wir haben acht Kijnder im Haus und Paulas Kiinderfrau. Wir nutzen daher nur Schlafzimmer und Gästezimmer für unseren Sex, alles andere ist tabu.“ Dann stand sie auf, nahm Marco bei der Hand und verschwand mit ihm Richtung Ehebett.
… Dort setzte sie sich hin, zog ihm die Hosen hinunter und beschäftigte sich mit seinem männlichen Stück, dass aufgrund ihrer Berührungen schnell anschwoll.
… „Der kleíne Marco steht dem kleínen David in nichts nach“, sagte sie nun und blickte zu ihm auf, „Sandra gefällt es immer noch, dich ein wenig aufzuziehen.“
… Marco musste lachen: „Ja, das tut es. Das macht sie, seit wir uns kennen, Penny, seit wir gemeinsam im ‚Institut‘ waren. Es ist wie ein Ritual und ich mache halt mit.“
… Penny lachte auch: „Und es passt gut zu ihrem Penisfaible. So kann sie ohne Schaden anzurichten darüber reden.“
… Marcos Pimmel war beinhart geworden. Penny und er fackelten jetzt nicht lange sondern machten Nägel mit Köpfen. Das bedeutete, dass sich beide rasch entkleideten, Penny sich auf den Rücken legte und Marco ohne viel Federlesens in sie eindrang. Er hatte sich kurz vergewissert, wie feucht ihre Muschi schon war.
… Es war ein Jahr her, seit er sie zum letzten Mal gevögelt hatte. Und es war genau wie in seiner Erinnerung. Er liebte ihren Duft, der war ganz unverändert, und er liebte es, in ihre Scheide einzutauchen. Wie früher befiel ihn das Gefühl, seinen Schwanz in heißer Schokolade zu baden. Er liebte alles an ihr, ganz einfach, er liebte sie. Und er sagte ihr das, während sie ihn anlächelte und er sie gleichmäßig zu stoßen begann.
——————–
Heute (Donnerstag, 14. Dezember 2023)
… Wir sind gestern gut aus den USA zurückgekommen. Es sind für Sandra und mich erfolgreiche zehn Tage gewesen. Meine Vorträge waren wie fast immer komplett ausgebucht und haben wieder ein enormes Echo erzeugt. Das bringt Zuwachs in der Ehepaartherapie.
… Sandra hat nach dem in erotischer Hinsicht grenzwertigen Abend eine entspannte Nacht verbracht. Wir haben am nächsten Morgen nochmals ausgiebig telefoniert und sie hat mir per WhatsApp ihr Outfit für den Tag gezeigt. Es war nicht so aufreizend wie beim Abendessen zuvor, eher geschäftsmäßig, aber trotzdem sexy.
… Am frühen Nachmittag, bevor wir beide in unsere Flieger gestiegen sind, hat mich Sandra nochmals angerufen und mir ihren Tag erzählt. Natürlich hat sich der CEO von Sandra berichten lassen, wie es mit ihrer Tóchter angeblich weitergegangen ist, und Sandra hat ihm eine plausible Geschichte aufgetischt. Der Mann ist ganz anders als am Vorabend gewesen, sachlich und ohne Anzüglichkeiten oder Grapschversuche. Vor allem war er sehr mitfühlend und hat ihr erzählt, dass er wegen seines Sohnes früher auch Ärger mit der Polizei gehabt hat.
… Dann zu Beginn des Vormittagsmeetings hat der CEO seinen Leuten erklärt, dass er beschlossen habe, die Geschäftsbeziehung zu Waldenfels wieder aufleben zu lassen und sogar zu intensivieren. Sandra hat daraufhin dafür gesorgt, dass der Vertriebsvorstand von Waldenfels und einige seiner Mitarbeiter per Videokonferenz dazugeschaltet wurden und die Details eines neuen Liefervertrags auf diese Weise ausgehandelt werden konnten.
… Gegen Mittag, als die Eckpunkte des Vertrags unter Dach und Fach waren, hat sich Paula Waldenfels aus ihrem Büro gemeldet. Bei ihr ist Johanna Konradi gewesen, die sich nochmals wortreich für die Lieferprobleme entschuldigt hat.
… „It‘ okay“, hat der CEO erwidert, „we already ruled this out during our very familiar dinner yesterday evening, didn’t we, Sandra?” Dabei hat er Sandra deutlich zugezwinkert und sie hat ihm lächelnd zugenickt.
… Sichtlich erleichtert hat sich Paula dann bei dem Mann bedankt.
… „Oh, Doctor Waldenfels”, ist dessen Antwort gewesen, „believe me, it was solely Sandra, who was able to convince me of extending our contract. She is absolutely fantastic. If she ever moves to the States, I will hire her at once.”
… Ja, und nachdem wir gestern zurückgekommen sind, haben Sandra und ich heute Vormittag ein Gespräch mit Paula gehabt. Sandra hat ihr haarklein berichtet, was am Abend wirklich abgelaufen ist und Paula ist ziemlich betroffen gewesen.
… „Das war deutlich an der Grenze, Paula“, habe ich gesagt, „ich habe das meiste mitverfolgt und ich habe mehrfach überlegt, abzubrechen. Dann wäre der Kunde futsch gewesen, aber die Integrität meiner Sandra ist mir um vieles wichtiger.“
… Paula hat meine Frau in ihre Arme genommen und sie an sich gedrückt. „Ich möchte nicht, dass du nochmal so etwas machst, meine Liebe. Marco hat ganz Recht, das ist viel zu weit gegangen. Und ja, Marco, ich verzichte lieber auf einen Kunden als zuzusehen, wie sich Sandra prostituiert.“
… „Das ist es nicht“, hat Sandra leise geantwortet, „was ich bisher nicht gesagt habe, auch meinem Mann nicht, tut mir leid, mein Liebster, aber ich habe mich deswegen geschämt, ist, dass ich Lust dabei empfunden habe, wie der Kerl mich angemacht hat. Ich habe mich begehrt gefühlt. Jaja, ich weiß, ich fühle mich auch von dir begehrt, Marco, und du bist auch alles, was ich brauche, aber trotzdem. Ich sage ja, dass ich mich dafür schäme. Und deshalb ist es ja so wichtig, dass Marco auf mich aufpasst. Bitte behaltet das für euch.“
… „Paula hat ziemlich erstaunt geguckt und ich habe zunächst konsterniert reagiert: „Was, meine Liebste? Lust bei diesem grapschenden Drecksack?“
… „Er ist kein Drecksack. Ja, er ist verheiratet, seine Hände gehen auf Wanderschaft, alles richtig, aber er ist völlig vernarrt in mich gewesen und war dabei, die Kontrolle zu verlieren. Irgendwie hat mir das gefallen, schließlich werde ich nächstes Jahr dreiundfünfzig. Letzten Endes hat er sich aber doch im Griff gehabt.“
… „Da bin ich gar nicht sicher“, habe ich zurückgegeben, „aber schämen musst du dich nicht. Wir wissen doch von Clara, dass deine Abenteuerlust plötzlich aufflackern kann. Aber ich lerne daraus, dass ich dich im Ausland nie mehr alleine lassen werde und schon gar nicht abends und nachts. Auch wenn du dein Alter erwähnst, deine Attraktivität auf Männer hat kein bisschen nachgelassen. Wir müssen deshalb unsere Termine noch besser koordinieren.“
… Sandra und ich werden an dieser Geschichte auch aus einem anderen Grund noch einige Zeit zu knapsen haben. Wir mögen beide nicht, wenn wir unsere Ziele mit Unwahrheiten und vorgetäuschten Ereignissen erreichen. Wenn Sandra den Abend mit jenem CEO aber ohne plausible Lüge abgebrochen hätte, wäre der sauer gewesen und hätte möglicherweise die Geschäftsbeziehung zu Waldenfels beendet. Der Zweck heiligt die Mittel, sagt man, aber das war diesmal sehr an der Grenze.

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pus1014
pus1014
4 Monate zuvor

Hallo Ihr Zwei
Wieder einmal eine Super Erzählung, von euch.
Ich bin wie immer fasziniert von euren Schilderungen.
Ich wünsche euch und eurem kompletten Team
Frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
ich schreibe euch die tage noch.
Liebe Grü0e
Peter

pus1014
pus1014
4 Monate zuvor

Hallo Ihr Zwei
Wieder einmal eine super Erzählung.
Ja ich gebe dir recht, das Ende ist grenzwertig.
Ich bin mir sicher bei eurer Liebe übersteht ihr das auch.
Viele Grüß
Peter

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