Ehepaar auf Abwegen, 56. Teil

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Ehepaar auf Abwegen, 56. Teil
Heute (Mittwoch, 20. Dezember 2023)
… Wieder einmal steht Weihnachten vor der Tür. Es ist uns liebe Gewohnheit, die Weihnachtsferien in Kärnten zu verbringen. In den letzten Jahren konnten wir dort fast immer mehr Schnee erwarten als zuhause, doch dieses Jahr wird es umgekehrt sein. Es hat dort nur wenig geschneit und das meiste ist wieder weg. Dafür werden wir ein volles Haus haben, es wird sogar brechend voll sein, ebenso das Bauernhaus bei unseren Nachbarn nebenan.
… Im Schlafzimmer werden wir zu dritt schlafen. Das Bett ist groß genug und bietet auch Platz für Penny, die diesmal bei uns schlafen möchte. Sandra war von Pennys Vorschlag sofort begeistert. Paula und Hildegard werden wieder ihr Zimmer im Bauernhof beziehen und unsere Jugend hat auf TikTok länger diskutiert, wie sie sich aufteilen will. Erfreut haben wir zur Kenntnis genommen, dass Alexander die Feiertage bei uns verbringen wird, wahrscheinlich war Jana die treibende Kraft dahinter. Die Kiinder haben Alexander und Jana schließlich ein eigenes Zimmer zugestanden, ebenso Valentina mit ihrer Marlene, zu denen Baran stoßen wird.
… Baran Abt el-Mansur, der älteste Sohn unserer Freunde Aisha und Faris, und unsere Valentina sind einander mittlerweile nach den Gesetzen von Ras al-Khaimah fest versprochen. Die entsprechenden Erklärungen haben wir unterschrieben. Baran ist Valentinas erste große Liebe gewesen und es war für uns schön zu sehen, wie glücklich sie war, als diese Liebe bei unserem Besuch dort im November zu einer Ehevereinbarung zwischen ihren künftigen Schwiegereltern und uns geführt hat. Ich habe meine persönlichen Bedenken zwar nicht ganz aufgegeben, aber ich wollte meinem ‚Pápa-Kjnd‘ letztlich nicht im Wege stehen.
… Baran hat mich, sehr korrekt von ihm, vor einigen Tagen angerufen und gefragt, ob er statt erst im Januar schon vor Weihnachten kommen und die Feiertage mit uns in Kärnten verbringen dürfe. Ich habe daraufhin Valentina über den Anruf informiert und unglaubliche Freude bei ihr ausgelöst. „Ja, Papá, darf er, darf er?“, hat sie gerufen.
… „Natürlich darf er, meine Süße. Er wird unser Schwiegersohn, er ist also bei uns immer willkommen. Ruf‘ ihn an und sag‘ ihm das.“
… Morgen wird Baran daher mit dem Flieger ankommen. Natürlich wird Valentina ihn abholen und natürlich wird sie Marlene mitnehmen. Ich habe ihr angeraten, dass Baran sich an seine künftige Tóchter durchaus gewöhnen soll. Und selbstverständlich wird Baran bei seiner zukünftigen Frau schlafen, islamische Gesetze hin oder her. Das muss so sein und das habe ich unseren Freunden in einem Telefongespräch gestern klargemacht. Aisha ist sofort einverstanden gewesen und schließlich hat auch Faris zugestimmt. Er weiß ja eigentlich schon lange, dass Jungfräulichkeit keine Bedingung für eine gute Ehe ist, und dafür ist es bei Valentina ohnedies längst zu spät.
… Und Baran kann sich schon mal daran gewöhnen, wie bei uns Weihnachten gefeiert wird. Vom Prinzip her ist das ja nichts Neues für ihn, er kennt unsere westliche Kultur, aber den Heiligabend hat er noch nie mit uns verbracht. Als er während seiner Auslandssemester bei uns gewohnt hat, ist er zu den Ferien immer nach Hause geflogen.
… Sandra und ich freuen uns auf die Feiertage. Alexanders Freundin Jana, die mit ihren Abschlussprüfungen fertig ist und im neuen Jahr ihrem Freund nach Kanada folgen wird, hat entschieden, den Heiligen Abend bei uns zu feiern. Daraufhin hat Sandra, meine mitfühlende Frau, Janas Eltern zu uns eingeladen, die sonst ganz allein geblieben wären.
… Damit werden zwanzig Personen im Wohnzimmer versammelt sein, inklusive Báby Marlene. So viele waren es noch nie. Aber irgendwie wird das gehen. Wie jedes Jahr werden auch in diesem unsere Kjinder dafür sorgen, dass alle irgendwie Platz haben. Sie haben eine Checkliste, nach der sie vorgehen. Sie kümmern sich um den Weihnachtsbaum, den sie von unseren Nachbarn direkt aus dem Wald erhalten, und um dessen Schmuck. Sie räumen alles nicht benötigte Mobiliar wie Sofa, Tische und Stühle aus dem Zimmer. Und sie sorgen für das weihnachtliche Abendessen. Seit Jahren gibt es immer Fingerfood, Häppchen, die man im Stehen essen kann, denn Sitzgelegenheiten wird es keine geben.
… Und seit Jahren sind es Sophia und Charlotte, die für die Geschenke zuständig sind. Man muss alles, was man schenken will, bei ihnen abliefern, und sie platzieren die Pakete oder Päckchen unter dem Weihnachtsbaum.
… Weihnachten und Ostern sind die Feste unserer Kiinder. Sie bestimmen, wie wir feiern und was wir dabei tun. Aber es ist schön, wie sie sich an die Traditionen ihrer Kijndheit halten. Wie jedes Jahr halten sie sich bedeckt und verraten nicht, wie der Heilige Abend genau ablaufen soll, auch dieses Jahr werden wir uns überraschen lassen.
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… Ich bin der geneigten Leserschaft noch schuldig, wie Sandra und ich mit der Aufarbeitung der Liebesaffäre zwischen Winfried Konradi, dem Ehemann der Produktionsvorständin, und Madeleine, dem Mädchen aus dem Fitnesscenter, umgegangen sind.
… In der zweiten Oktoberhälfte, zwischen einer Reise nach Warschau und einer nach England, haben Sandra und ich uns sie und ihren Verlobten vorgeknöpft. Wie immer bei solchen Gelegenheiten, habe ich meiner Frau die Gesprächsführung überlassen.
… Am Anfang hat es gar nicht gut ausgesehen. Kaum hat Sandra behutsam erklärt, dass seine Verlobte neun Monate lang ein Verhältnis gehabt hat, ist Gregor ausgerastet. Er schrie und tobte und wollte sie sofort aus der Wohnung werfen.
… „Verschwinde, du Schlampe“, hat er gerufen, „nie mehr will ich dich hier haben. Sag‘ mir, wer der Kerl ist, ich werde ihm alle Knochen brechen, diesem Dreckschwein.“
… Aber Sandra hat die Situation perfekt beherrscht: „Jetzt halten Sie mal die Luft an, junger Mann“, hat sie im Befehlston gesagt, „und hören mir genau zu. Wir werden Ihnen den Namen erst nennen, wenn sie sich beruhigt haben. Und Sie werden uns versprechen, nicht gewalttätig zu werden, haben Sie verstanden?“
… Dann hat sie ihm klargemacht, warum seine Verlobte in diese Affäre geschliddert ist. und ich habe ergänzt: „Madeleine ist eine attraktive junge Frau mit sexuellen Bedürfnissen, die Sie, mein Lieber, stark vernachlässigt haben. Ich sage nicht, dass Sie schuld sind an der Affäre, aber eine Mitschuld müssen wir Ihnen schon anlasten. Sie arbeiten hart, um für Sie beide eine gute Zukunft vorzubereiten, das ist höchst anerkennenswert, und Sie sind auch sehr ehrgeizig. Aber Sie müssen auch in der Gegenwart leben.“
… Wesentlich ruhiger und auch reichlich betroffen hat er geantwortet: „Ja, aber ich mache das doch für uns beide, für Madeleine und mich.“
… „Aber es hilft Ihnen dabei nicht und es ist alles für die Katz‘, wenn Sie Madeleine unterwegs zu Ihrem Ziel verlieren“, hat Sandra sanft gesagt und sich neben ihn auf das Sofa gesetzt. Sie hat einen Arm um ihn gelegt und ihm in die Augen geschaut: „Madeleine hat eingesehen, dass sie einen Riesenfehler gemacht hat. Sie will die Beziehung zu Ihnen unter gar keinen Umständen aufgeben, sie liebt Sie ja sehr.“
… Wie erschlagen hat der junge Mann zugehört. „Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll, im Moment bin ich vollkommen fertig.“ Verzweiflung klang aus seiner Stimme durch. Jetzt, nachdem er sich ausgetobt hatte, war er streichelweich und Tränen rannen über seine Wangen. Er hat sich an Sandras Schulter gelehnt und sich in ein heulendes Elend verwandelt.
… Sandra hat ihn tröstend an sich gezogen. Ich bin aufgestanden und habe meiner Frau ein Taschentuch gereicht, mit dem sie nun sein Gesicht behutsam abgewischt hat.
… Seine Verlobte hat ebenfalls laut zu schluchzen begonnen, als sie ihn so verzweifelt gesehen hat. Also bin ich zu ihr und habe sie ebenfalls in meine Arme genommen. Aber als sie aufstehen und zu ihm gehen wollte, habe ich sie gehindert: „Lassen Sie ihn. Es muss alles raus bei ihm. Im Moment können Sie ihm nicht helfen.“
… Es hat eine Weile gedauert, bis die Tränen versiegt waren. Sandra und ich haben uns mit Blicken verständigt, dann habe ich zu Gregor gesagt: „Denken Sie in Ruhe über alles nach, lassen Sie sich mit der Entscheidung Zeit, wie Sie weitermachen möchten. Bedenken Sie aber unbedingt dabei, wie sehr Madeleine Sie liebt und was für eine tolle Frau sie ist. Vielleicht gelingt es Ihnen, ihr zu vergeben. Ein bleibender Schaden ist ja nicht angerichtet worden und ich bin überzeugt, dass sie künftig sehr vorsichtig sein wird. Und wenn Sie es schaffen, Ihre Beziehung zu erneuern, denken Sie bitte daran, es auch von Ihrer Seite besser zu machen. Sie müssen bei Ihrem Meisterkurs nicht immer Bestnoten erreichen. Reduzieren Sie die Zeit, die Sie arbeiten und lernen, und schaffen Sie Freiraum für gemeinsame Unternehmungen, mindestens ein Halbtag pro Woche und zusätzlich zweimal ausgiebiger Sex.“
… Ein wenig hat er da gelächelt und Sandra hat voll Mitgefühl noch ergänzt: „Madeleine wird jetzt einige notwendige Sachen packen und vorerst bei uns wohnen. Die Appartements einiger unserer Kijnder sind derzeit frei. Nehmen Sie bitte erst wieder Kontakt mit ihr auf, wenn Sie mit sich im Reinen sind. Mit meinem Mann oder mir können Sie jederzeit reden, ja, Sie sollen das sogar.“
… So haben wir das dann auch gemacht. Das Mädchen ist unsicher und gleichzeitig voller Hoffnung gewesen und sie ist auf Nadeln gesessen. Während wir in England waren, hat Gregor sie einmal angerufen und ihr gesagt, dass er die Tür nicht zuschlagen will, aber noch einige Tage benötige. Sie hat sich brav daran gehalten, was ihr von Sandra eingetrichtert worden ist, nämlich keinesfalls in ihn zu dringen oder ihn unter Druck zu setzen. „Zeigen Sie sich einfach dankbar ihm gegenüber, wenn er mit Ihnen telefoniert“, hat Sandra ihr mitgegeben, „und sagen Sie ihm, dass Sie ihn lieben und dass Ihnen alles sehr leid tut, aber nicht zu eindringlich. Er muss von sich aus zu Ihnen kommen.“
… Ich habe richtig schmunzeln müssen, denn alles, was wir gesagt oder getan haben, trug die Handschrift unserer unvergessenen Clara Millstedt, deren gelehrige Schüler wir gewesen sind.
… Gregor hat schließlich noch um ein Gespräch mit mir gebeten und das haben wir nach Sandras und meiner Rückkehr aus England in unserem Haus geführt. „Ich liebe Madeleine wirklich noch sehr, aber irgendwie komme ich nicht drüber hinweg, dass ihr Körper dem anderen Mann zur Verfügung gestanden hat. Ich weiß nicht, was der alles mit ihr gemacht hat, vielleicht eklige Sachen.“
… „Ganz sicher nicht, mein Freund“, habe ich gelächelt, „sicher nicht solche, wie sie mit meiner Frau angestellt wurden.“ Und dann habe ich ihm einige Szenen aus dem Video von jenem Junggesellinnenabschied vorgeführt, der ziemlich genau zweiundzwanzig Jahre zuvor stattgefunden hat. Schon seit Langem hat Sandra kein Problem mehr mit dieser Begebenheit und ich habe von ihr die Erlaubnis, bei besonderen Gelegenheiten darüber zu sprechen und den Film zu zeigen.
… „Wow, das hat Ihre Frau angestellt? Wie lange waren Sie denn da bereits zusammen?“
… „Vierzehn Jahre, aber vier davon nicht mehr ganz monogam. Sandra ist bei dieser Party sogar geschwängert worden und ich habe sie zur Abtreibung gezwungen. Und trotz der ekligen Dinge, die Sie gesehen haben, sind wir heute das glücklichste Ehepaar der Welt. Sie sehen, es geht also, man kann darüber hinwegkommen. Übrigens, wenn Sie möchten, helfe ich Ihnen, bei der Therapeutin Doktor Färber einen Termin zu bekommen, zusammen mit Ihrer Verlobten selbstverständlich. Das ist aber nur sinnvoll, wenn Sie über Ihren Schatten springen können und Ihre Liebste wieder aufnehmen.“
… Wir haben noch eine Zeitlang miteinander gesprochen und plötzlich ist er damit herausgerückt, dass er bereits dabei ist, seine Arbeits- und Lernzeiten neu zu ordnen, so wie wir es ihm geraten haben.
… Ich habe ihm daraufhin auf die Schulter geklopft: „Das ist ja großartig. Dann ab zu Madeleine. Sie wohnt oben im zweiten Stock, im Appartement unseres Sohnes Alexander. Es ist nicht zu verfehlen, ihr Name hängt an der Tür. Und noch etwas, mein Lieber. Bevor Sie wieder Sex miteinander haben, lassen Sie sich von Ihrer Verlobten genau erzählen, was sie und wie sie es mit dem anderen Mann getrieben hat. Falls sie sich ziert, scheuen Sie nicht, das zu Ihrer Bedingung zu machen. Sie sollten wissen, was sie erlebt und wie sie es empfunden hat, und zwar ganz genau. Sie werden erkennen, dass es nichts Ekliges gewesen ist, das kann ich mir bei jenem Mann nicht vorstellen. Aber der Sex, den Madeleine gehabt hat, war sicher gut, sonst hätte die Affäre nicht so lange gedauert. Es könnte durchaus sein, dass sie dabei Dinge genossen hat, die sie als sehr befriedigend empfunden und mit Ihnen so bisher nicht erlebt hat. Nun ist Sex natürlich kein Wettbewerb, auch wenn Männer sich oft davor fürchten, nicht so gut zu sein wie ein Nebenbuhler, und meist besteht kein Grund dazu, denn Hingabe und Vertrautheit einer liebenden Frau macht sehr viel wett. Außerdem wird das, besonders zu Beginn, kein Thema bei Madeleine sein, sie wird einfach glücklich sein, dass sie wieder mit Ihnen zusammen sein darf. Aber es kann nie schaden, von anderen zu lernen und seine sexuelle Performance zu verbessern, falls das notwendig sein sollte. Und wenn Sie Madeleine mindestens dasselbe bieten wie der andere Mann, wird sie umso glücklicher sein.“
… Ernsthaft hat er genickt und gemeint, dass er sich ganz exakt an diese Ratschläge halten wolle. Und, nicht ganz eine Woche später, ist seine Verlobte wieder bei ihm eingezogen. Wiederum einige Zeit später, es war zwei Tage nach unserer Rückkehr von Ras al-Khaimah, sind Sandra und ich bei den beiden zum Abendessen eingeladen gewesen. Gleich zu Beginn wurden wir überschwänglich abgeschmatzt. Das wiedergefundene Glück der beiden ist sprichwörtlich im Raum gestanden.
… Während des Abends hat Madeleine mich bei passender Gelegenheit in die Küche gewunken. Sie hat meinen Kopf mit ihren Händen zu ihrem gebeugt und mich geküsst, eigentlich intensiver, als statthaft gewesen wäre, was für mich aber alles andere als unangenehm gewesen ist.
… „Danke“, hat sie geflüstert, „vielen, vielen Dank für alles. Und auch für die Idee, dass ich Gregor erzählen musste, wo Winfried beim Sex etwas besser macht als er. Gregor lernt gerade, es mir genauso zu besorgen. Ich bin wunschlos glücklich.“ Und erneut hat sie mir einen Kuss gegeben.
… Und ihr Geküsse hat ein ebenfalls unstatthaftes Zucken in meiner Hose zur Folge gehabt.
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… Leider ist es bei Johanna und Winfried Konradi nicht so gut gelaufen, eigentlich sogar reichlich schlecht. Wir haben das Gespräch in unserem Wohnzimmer geführt, sozusagen auf neutralem Boden. Trotz Sandras enormem Geschick in der Gesprächsführung ist es danebengegangen. Johanna ist weinend zusammengebrochen, kaum dass Sandra von der Affäre ihres Mannes berichtet hat. Obwohl Sandra das so behutsam wie möglich getan und Johanna sofort in ihre Arme genommen hat, gab es keine Chance.
… „Bitte, Johanna, hör‘ mir doch zu“, hat ihr Mann geradezu gefleht, aber sie hat ihn nur angeschrien.
… „Verschwinde, ich will dich nicht mehr sehen“, hat sie ihn in einer Endlosschleife angeblafft und ist nicht zu beruhigen gewesen.
… ‚Scheiße‘, habe ich für mich gedacht, ‚das wird schwierig werden.‘ Winfried hat mich ratlos angesehen, ich habe ihn gepackt und aus dem Zimmer geführt. „Du fährst jetzt nach Hause, Winfried. Das wird heute nichts mehr. Johanna bleibt die nächsten Tage bei uns, wir kümmern uns um sie, keine Angst. Lass‘ sie bitte in Ruhe, keine Anrufe und keine SMS. Zuerst müssen wir dafür sorgen, dass sie wieder gesprächsbereit wird. Du machst die nächsten Tage so weiter wie bisher, Kjnder, Arbeit und Haushalt. Deinen Kiindern sagst du, dass ihre Mutter kurzfristig dienstlich unterwegs ist.“
… „Ich glaube nicht, dass ich das alles kann.“
… „Doch, kannst du. Du musst dich zusammenreißen. Es ist wichtig, dass deine Familie jetzt nicht wegbricht und eure Kinnder weiter gut betreut werden. Vertrau‘ Sandra und mir.“
… Er hat bloß genickt, unendlich traurig ist er gewesen, und dann mit gebeugtem Kopf hinausgeschlichen. Ich bin ins Wohnzimmer zurückgekehrt und habe eine Johanna angetroffen, die sich wieder etwas beruhigt hat. Zumindest ist wieder eine Unterhaltung mit ihr möglich gewesen.
… „Ich werfe ihn aus dem Haus und lasse mich scheiden“, habe ich gerade mitbekommen.
… Sandra hat mich angesehen und ich habe Johanna geantwortet: „Darüber lass‘ uns reden, wenn wir euer tägliches Leben geordnet haben. Du bleibst heute Nacht hier, in unserem Gästezimmer. Morgen wird Sandra dich bei deiner Sekretärin und Paula entschuldigen. Dann werden wir beide zu deinem Haus fahren und dort packst du deine Sachen, soviel wie du für eine oder zwei Wochen brauchst. Ich werde dafür sorgen, dass Winfried dir nicht über den Weg läuft. Dann kommen wir wieder hierher.“
… „Ja, aber meine Kjnder. Ich kann sie doch nicht bei Winfried lassen.“
… „Natürlich, Johanna, wo denn sonst? Du kannst sie nicht betreuen, du hast einen Vorstandsjob, bitte vergiss‘ das nicht. Willst du ein Kindermädchen engagieren und deine Lieben verstören? Ihren Vater kennen und lieben sie, du kannst sie nicht aus diesem Leben reißen. Deshalb darfst du deinen Mann auch nicht rausschmeißen. Wo soll er denn mit den Kiindern auf die Schnelle hin? Nein, wie schon gesagt, du bleibst vorerst bei uns und dann sehen wir weiter.“
… Damit haben wir eine Lösung gefunden, die zumindest kurzfristig erlaubt hat, dass das Leben der Familie Konradi weiterging. Vor allem für das Wohl der Kiinder musste gesorgt werden. Johanna hat erkannt, dass es besser war, die Kjinder bei ihrem Váter zu lassen. Einige Tage später hat sie den beiden dann erklärt, dass es Streit zwischen ihren Eltern gebe und sie deshalb bis auf Weiteres nicht zuhause wohnen könne. Ich bin dabei gewesen und habe positiv vermerkt, dass Johanna ihren Kiindern versprochen hat, bei einer Lösung mitzuhelfen. Sie würde vorerst bei der Familie Berlinghoff wohnen und sie könnten die Wochenenden mit ihrer Mutter verbringen.
… „Bis zur Scheidung muss ich mir wegen der Kjnder noch etwas einfallen lassen“, hat Johanna wenig später mir gegenüber gemeint.
… Aber ich habe sie nur angelacht: „Ach, Johanna, es wird ganz sicher keine Scheidung geben. Ihr beide liebt euch doch. Die Therapeutin Leonie Färber hat euch schließlich auf Herz und Nieren abgeklopft. So falsch kann sie gar nicht gelegen haben.“
… Johanna hat mich darauf nur angesehen, aber nichts weiter gesagt.
… Und mit ihrem Mann hat Funkstelle geherrscht, bis heute.
… Aber heute ist endlich Bewegung hineingekommen. Sie ist bei uns im Arbeitszimmer aufgetaucht, in dem Sandra und ich gerade geknutscht haben.
… „Oh, Verzeihung“, hat sie sofort gesagt und wollte sich wieder zurückziehen, aber ich bin aufgesprungen und habe sie aufgehalten.
… Jetzt sitzt sie in meinem Bürostuhl mit einem Glas Rotwein, das ich hier aufgedrängt habe. Sie ist schon deutlich gefasster als noch vor ein paar Wochen. „Ich hätte nie gedacht, dass Winfried mich betrügen wird. Darüber komme ich einfach nicht hinweg. Ich weiß, er leidet auch unter der Situation, und ich weiß auch, dass er mich immer noch liebt, aber ich kann ihm einfach nicht mehr vertrauen, es tut immer noch verdammt weh.“ Zwei Tränen kullern ihre Wangen hinunter.
… Nach einer Pause setzt sie fort: „Wir telefonieren einmal in der Woche wegen der Kjnder und Winfried bittet mich jedes Mal, wieder zurückzukommen, er würde ins Gästezimmer ziehen.“
… Aber das würde sie im Moment nicht tun, sie will Abstand von ihrem Mann halten. Sandra ist der Ansicht, dass nun der Moment gekommen ist, mit ihr über die Ursachen von Winfrieds Affäre zu sprechen. Das tut sie jetzt, aber gar nicht behutsam, sondern ziemlich deutlich.
… „Offenbar hat sich dein Mann früher öfters zu Wort gemeldet, dass euer Sexleben gelitten hat, seit du bei Waldenfels arbeitest, Johanna“, sagt sie zum Abschluss, „aber das hat ihm letzten Endes nichts genutzt.“
… „Willst du mich jetzt für sein Fremdgehen verantwortlich machen, Sandra?“
… „Nein, das liegt mir fern. Ich will dir klarmachen, dass ihr viel zu wenig miteinander macht und logischerweise auch viel zu wenig Sex habt und dass das an dir liegt. Winfried ist gesund und sportlich und er möchte einfach mehr von seiner Ehefrau haben. Er hat die Fremdbeziehung nicht geplant, aber alle unseren Erfahrungen lehren uns, dass man auch bei bester Absicht, treu zu bleiben, in einen Seitensprung hineinstolpern kann, wenn man chronisch sexuell unausgelastet ist, und genau das ist dein Mann, meine Liebe. Und wenn sich zuhause nichts ändert, wird aus einem Seitensprung mehr, sofern die gegenseitige Sympathie vorhanden ist.“
… „Sympathie für ein solches Flittchen?“ Johanna wirkt ein wenig höhnisch.
… Jetzt übernehme ich: „Johanna, bitte hör‘ auf, so zu reden. Das Mädchen ist ganz sicher kein Flittchen. Sie liebt einen ausgesprochen tüchtigen jungen Mann, der neben seiner Arbeit für seine Meisterprüfung lernt. Der war ihr Erster und vor Winfried Einziger. Er hat nur viel zu wenig Zeit für sie gehabt, fast gar keine. Merkst du etwas? Wie sich die Dinge gleichen? Und dann haben sich Winfrieds Wege mit denen des Mädchens gekreuzt. Sie fanden einander sehr sympathisch und er hat sie auf einen Kaffee eingeladen. Alles Weitere ist Geschichte.“
… Jetzt schweigt Johanna und denkt nach. Ich gebe ihr eine Minute, dann führe ich meine Argumente weiter: „Sandra und ich haben schob vor zwei Monaten dafür gesorgt, dass die beiden ihr Verhältnis beenden. Das weißt du. Einige Wochen später ist das ‚Flittchen‘, wie du sie genannt ist, wieder bei ihrem Verlobten eingezogen. Sie haben ihre Verlobung erneuert und sind sehr glücklich, wie wir uns selbst überzeugen konnten. Er hat ihr verziehen und das Wichtigste, er nimmt sich mehr Zeit für sie. Das ist schwierig für ihn, zumindest bis zum nächsten Jahr, solange er für die Meisterprüfung lernt. Aber ich habe ihm vorgegeben, dass er sich jede Woche einen halben Tag Zeit für sie nehmen muss und zusätzlich zweimal ausgiebig Sex mit ihr hat, natürlich später mehr, wenn er mit der Meisterschule fertig ist.“
… Johanna sieht mich mit großen Augen an: „Das hast du angeordnet?“
… „Genau das“, antworte ich schmunzelnd, „und etwas Ähnliches kommt auch auf dich zu. Winfried hat jetzt seit über zwei Monaten keinen Sex mehr gehabt. Im Moment verzichtet er auf alles, denn es ist ihm nur wichtig, dich zurückzugewinnen. Aber wie lange noch? Was ist, wenn er die Hoffnung aufgibt? Er ist untervögelt, von Woche zu Woche mehr, und was wird er irgendwann tun?“
… „Vielleicht sich einfach beherrschen?“
… „Verzeih‘ mir, meine Liebe, das hat er lange Zeit getan. Du warst während der Lockdowns im Homeoffice und hast keine Zeit für ihn gehabt und jetzt noch weniger.“
… Johanna beginnt zu blocken: „Auf welcher Seite stehst du eigentlich, Marco?“
… „Auf derjenigen, die euch beide wieder zusammenbringen will. Das ist das, was Sandra und ich erreichen wollen, aber du machst uns das verdammt schwer. Was willst du eigentlich? Ja, du bist betrogen worden, nicht schön, aber erklärbar, wie du einsehen solltest. Ja, Winfried hätte es dir nach dem ersten Mal sagen müssen, er hat dein Vertrauen missbraucht. Es liegt jedoch jetzt bei dir, nur bei dir, ob du bereit bist, eurer Ehe noch eine Chance zu geben. Frau Doktor Leonie Färber wäre bereit, das mit euch gemeinsam zu versuchen. Und ja, ihr müsst miteinander eine Lösung finden, wie ihr mit deinem verlorengegangenen Vertrauen umgeht. Das ist ein wesentlicher Knackpunkt. Das Mädchen und ihr Verlobter haben das sogar ganz ohne Therapeuten geschafft.“
… „Ich begreife immer noch nicht, warum er ihr so schnell verziehen hat.“
… „Ist das so schwer zu verstehen, Johanna? Er liebt sie unendlich, sie ist das Wichtigste in seinem Leben. Sein gesamter zeitlicher Einsatz gilt dem Ziel, für sie und ihre gemeinsame Zukunft vorzusorgen, das ist sein Lebensinhalt. Er hat verstanden, welchen Beitrag er zu ihrer Affäre verschuldet hat, und er hat erkannt, dass seine Verlobte ihren verflossenen Liebhaber zwar mag, aber nur ihn liebt und nur mit ihm leben will. Er hat gespürt, durch welche Hölle sie gegangen ist, bevor er sie wieder aufgenommen hat.“
… „Und diese Erkenntnis erwartet ihr auch von mir?“
… „Wir erwarten gar nichts, Johanna. Du musst selbst wissen, was du tun willst. Wenn du dich von deinem Mann trennen willst, werden wir dich nicht hindern, wie könnten wir? Aber dir sollte ganz klar sein, was du in diesem Fall verlierst, wegen einer dummen Affäre deines Mannes, der eigentlich nur dich liebt und mit dir leben und Sex haben will.“
… „Hat er das gesagt?“
… „Selbstverständlich hat er das gesagt, sogar mehrmals. Bevor du den Vorstandsjob bei Waldenfels angenommen hast, habt ihr mehr Zeit füreinander gehabt. Er hat deutlich betont, wie gut und erfüllend der eheliche Sex mit dir immer gewesen ist. Er hat nie etwas anderes gewollt.“
… Jetzt ist sie sehr unsicher geworden. „Aber es kann doch nicht gutgehen. Ich habe ja wegen meiner Arbeit zu wenig Zeit und er wird wieder fremdgehen.“
… Sandra und ich nicken einander zu. Jetzt kommen wir endlich in die richtige Spur. Ihr Blick fordert mich auf, zum Lösungsansatz zu kommen, den wir bereits unter uns besprochen haben.
… „Es ist sonnenklar, dass du deine Arbeitszeit bei Waldenfels reduzieren musst. Ich habe das vor vielen Jahren auch geschafft.“ Ich werde Johanna nicht sagen, warum ich das gemacht habe. Das Ehepaar Konradi gehört nicht zu dem kleinen Personenkreis, der über meine Hauptbeschäftigung Bescheid weiß.
… „Aber das kann ich nicht. Du hast ja im Sommer gesehen, was passiert, wenn ich mich nicht um alles kümmere. Wir hätten den Großkunden in South Carolina fast verloren. Ich glaube, Sandra, ich habe mich noch gar nicht so richtig für deine Hilfe bedankt. Ich weiß nicht, wie ich mich revanchieren kann.“
… „Naja“, lächelt Sandra, „der Einsatz in Charleston war an der Grenze des Akzeptablen. Aber nimm’s einfach so, Johanna: es war mein Job. Und wenn du dich revanchieren willst, dann habe ich einen Wunsch. Du verbringst den Weihnachtsabend und die beiden Feiertage mit deiner Familie, mit deinem Mann und deinen Kiindern. Die werden sehr glücklich sein und du wirst Gelegenheit haben, mit Winfried zu reden. Zum Schlafen kannst du ja wieder zu uns kommen. Wir werden in Kärnten sein, unser Haus ist daher leer. Wenn du das nicht magst, bleib‘ in eurem Haus und nimm‘ Winfrieds Angebot, ins Gästezimmer zu ziehen, an.“
… Sandra hat wieder einmal die richtigen Knöpfe gedrückt und ich füge noch hinzu: „Und, meine Liebe, du musst dich nicht um alles kümmern, denn du hast gute Mitarbeiter. Vielleicht müssen wir uns ein wenig um die Organisation und Arbeitsverteilung in deinem Bereich kümmern. Aber menschliche Fehler werden immer passieren, das kannst du durch noch so viele Arbeitsstunden nicht verhindern.“
… „Aber Frau Doktor Waldenfels hat geschäumt.“
… „Natürlich hat sie das“, lache ich sie an, „was soll sie auch anderes tun? Freuen wird sie sich nicht, immerhin gehört das Unternehmen ihrer Familie. Du darfst dich davon nicht verunsichern lassen. Und glaub‘ mir, Paula weiß genau, was sie an dir hat. Wir haben zusammen mit Leonie Färber die absolut beste Person für den Job gefunden, die man dafür finden kann, nämlich dich. Und Paula ist auch enorm glücklich, dass sie die Männerdomäne ‚Produktion‘ weiblich besetzen konnte. Für den Aufsichtsrat war das ungeheuerlich, aber Paula und ich haben das durchgesetzt. Und du musst nicht, hörst du, garantiert nicht mehr leisten in dieser Position als ein Mann das müsste.“
… Sie sieht mich an und ich glaube, dass ich ein wenig Hoffnung in ihrem Blick sehe.
… Deshalb setze ich nach: „Wir machen jetzt Folgendes, meine Liebe. Erstens erfüllst du Sandras Wunsch und verbringst Weihnachten mit deiner Familie. Zweitens denkst du während der Ferien nach, wie du es mit deinem Mann halten willst. Und wenn du meinst, dass du es nochmals mit ihm versuchen willst, reden wir mit Paula, wie wir deinen Laden aufstellen, sodass du freigeschaufelt wirst. Zweimal ehelicher Sex pro Woche ist meine Vorgabe und das Wochenende ab Samstagmittag bis Montagmorgen gehört deiner Familie, das ist meine Erwartung an dich. Ausgenommen natürlich, du bist auf Dienstreise, aber das wird deine Familie verschmerzen können. Ist das unser Deal?“
… Jetzt muss Johanna lachen, das erste Mal seit Wochen. Attraktiv sieht sie damit aus. „Meinst du, zweimal würde meinem Mann reichen? Und wer sagt denn, dass ich überhaupt so oft will?“
… Sandra und ich stimmen in ihr Lachen ein und ich antworte: „Dein Mann wird hocherfreut sein. Das ist das Doppelte, was er in seiner Fremdbeziehung hatte. Und ja, du wirst es wollen. Du liebst deinen Mann und wirst den Sex genießen, so wie früher.“
… Johanna bedankt sich und wünscht uns eine gute Nacht. Sie macht einen viel zuversichtlicheren Eindruck als zu Beginn unseres Gesprächs.
… Sandra kommt zu mir und wir setzen unsere Knutscherei fort. „Geht heute noch was?“, fragt sie schelmisch und fasst in meinen Schritt. Durch die Hose spürt sie meinen Pimmel, der weich und schlapp ist, selbstredend.
… „Du nimmersattes Weibchen.“ Ich küsse meine Frau zärtlich. „Wir haben doch heute Morgen meine Latte genutzt.“
… „Ach, mein Liebling, das ist doch lange her“, säuselt sie mir ins Ohr, „daran kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern.“ Sie hockt sich vor mich hin und öffnet meinen Reißverschluss. Dann greift sie hinein, nestelt an meiner Unterhose und kriegt meinen Lümmel schließlich heraus. Ihr Blasmund beginnt zu zaubern, wie so oft.
… Als er halbsteif ist, macht sie ihren Mund frei und spornt meine Phantasie an: „Welches Weib soll ich dir denn heute ins Bett legen? Vielleicht nochmals das Mädchen aus dem Fitnesscenter? Stell‘ dir vor, du läutest an ihrer Wohnungstür. Sie macht auf, sieht dich, lächelt dich an. Dann hockt sie sich vor dich und beginnt dich zu blasen.“
… Sandra ist eine phantastische Animateurin. Vor meinem Kopfkino spult sich die Handlung genauso ab, wie von ihr beschrieben. Mein Pimmel hebt sich und nimmt Formen an.
… Kaum hat Sandra das gesehen, bugsiert sie mich zum Bett. Ich muss mich auf den Rücken legen, sie öffnet meinen Gürtel und zieht meine Hosen auf die Oberschenkel herunter. Schnell hat sie ihren Rock gehoben und Slip und Strumpfhose abgestreift. Sie beeilt sich, weil sie aus Erfahrung weiß, dass mein Pimmel um diese Abendzeit durchaus seine Härte wieder verlieren kann.
… Heute allerdings nicht, denn mein Kopfkino funktioniert. Sie schwingt sich über mich und beginnt mich zu reiten. „Ich bin Ihnen so dankbar“, spielt sie das Spiel weiter, „dass Sie meine Verlobung gerettet haben.“ Mit beiden Händen stützt sie sich auf meine Schultern und bewegt sich schneller, während sie ihren Unterleib kreisen lässt.
… Wunderbar fühlt sich das an. Ich röchle und merke, dass ich es nicht mehr lange halten kann.
… Sie merkt das natürlich und feuert mich an: „Los, mein Hengst. Spritz‘ in mich rein.“ Ich habe die hübsche junge Frau aus dem Fitnesscenter vor mir und werde jetzt gleich ihre aufnahmebereite Muschi mit meinem Samen füllen. Dieser Gedanke ist derart erregend, dass es mir jetzt in druckvollen Schüben kommt. Ich fühle meinen Pimmel nochmals praller werden und ihren Lustkanal vollständig ausfüllen.
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Damals (Dezember 2007 bis Januar 2008)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Das Jahr 2007 war für Sandra und Marco hinsichtlich ihres Familien- und Sexlebens deutlich besser zu Ende gegangen als es begonnen hatte. Die Sommerferien bei ihren besten Freunden in Columbus waren nahezu perfekt gewesen und sie hatten es geschafft, ihren ehelichen Sex wieder neu zu intensivieren. In den letzten beiden Wochen hatten sie wieder mehrfach Sex zu viert gehabt, aber sie hatten vorsichtig sein müssen, denn Paulas Kiinderfrau sollte ja hiervon möglichst nichts bemerken. Deshalb wechselten sie immer noch in der Nacht die Betten, sodass morgens die richtigen Personen aus den richtigen Zimmern heraustraten. Meistens hatten sie die Partner getauscht und nur wenige Dreier gehabt, irgendwie war den beiden Frauen nicht der Sinn danach gestanden. Penny und Sandra hatten auch diesmal das Geschehen bestimmt und David und Marco hatten sich gerne untergeordnet.
… Nachdem die Familie Berlinghoff wieder aus Ohio zurückgekommen war, hatte für Alexandra und Valentina der Schulalltag wieder begonnen und Sophia war langsam, aber sicher an die Krabbelstube gewöhnt worden. Am 12. September stand für Sandra und Marco ihr zwanzigster Jahrestag an, aber nach reiflicher Überlegung hatten sie beschlossen, dieses Jubiläum nur mit einem kleínen Abendessen zu feiern. Es gab einfach keine Zeit für die Organisation eines Festes. So war ihnen sehr gelegen gekommen, dass Sandras Eltern sie an diesem Abend eingeladen hatten, samt ihren Enkeln natürlich. Ausgesprochen vergnüglich war dieser Abend verlaufen, denn Wolfgang war nicht müde gewesen, Anekdoten aus der Zeit zu erzählen, als aus seiner Tóchter und Marco ein Liebespaar wurde.
… Ab September hatte Marco nochmals an den Schrauben seines Großprojekts gedreht und Erfolg gehabt. Bis Jahresende war es ihm gelungen, fast alle seiner Tätigkeiten in andere Hände zu legen. Wie er es vorausgesehen hatte, würde er im nächsten Jahr nur noch Kontrollinstanz sein, was ihn nicht mehr als zwei Stunden pro Woche kosten sollte. Außerdem würde seine Aufgabe bei Waldenfels vornehmlich in der Koordination strategischer Aufgaben und natürlich in der Unterstützung der Suche von Führungspersonal liegen. Marcos Stellvertreter war mit Wirkung zum ersten Januar als Gesamtprojektleiter ernannt worden und hatte Marco in dieser Funktion abgelöst. Er hatte die Restarbeiten zur ersten Phase, die im Jahr 2008 beendet werden würden, und den Rollout innerhalb der Phase zwei voll im Griff.
… Marco hatte gemeinsam mit Sandra kurz vor Weihnachten eine Aussprache mit Paula. Die Vorsitzende zeigte sich sehr entgegenkommend, was auch kein Wunder war, denn die Gewinnkurve zeigte nach oben, ebenso die Produktivität und die Durchlaufzeiten verminderten sich weiter.
… „Der ganze Konzern, überall in der Welt, singt dein Loblied, Marco“, sagte Paula abschließend zu ihm, „jetzt muss ich das auch mal tun, vielleicht habe ich dich das in der Vergangenheit zu wenig wissen lassen. Waldenfels verdankt dir unglaublich viel. Auch meine beiden Väter wissen das, wenn sie das auch nicht so aussprechen können.“
… „Du weißt, meine Liebe, dass mir solche Loblieder normalerweise unangenehm sind. Aber aus deinem Mund nehme ich sie gerne entgegen“, schmunzelte Marco. Da Paula im Stuhl neben ihm saß, rückte er mit seinem an sie heran und legte einen Arm um sie. „Unser Sohn wird im Februar fünf, du weißt wie glücklich ich bin, dass ich ihn mit dir habe.“
… Sandra saß gegenüber und sah zu, aber sie verspürte keine Eifersucht, seit Clara Millstedts Therapie verstand sie solche Situationen.
… Sie hörte zu, wie Paula antwortete: „Jonathan soll den Konzern erben. Willst du mir helfen, ihn darauf vorzubereiten? Wirst du ihn fitmachen für diese Aufgabe?“
… „Selbstverständlich, meine Paula, das verspreche ich hoch und heilig. Er wird noch besser werden als du, und das wird schwer, denn die Latte liegt verdammt hoch.“
… Marco konnte erkennen, dass nun Paula etwas geschmeichelt war. Er beugte sich zu ihr und küsste sie sanft. „Und du musst endlich glücklich werden mit deiner Hildegard. Sie ist offenbar ziemlich eingespannt im ‚Institut‘. Soll ich mich wieder einschalten?“
… Jetzt lächelte sie: „Nein, nein, Marco. Es ist schon in Ordnung. Ich verstehe Hildegard, sie ist loyal zu ihrem Arbeitgeber und das schätze ich an ihr. Und es ist ja absehbar, wann sie dort nicht mehr gebraucht wird.“
——————–
… Beim Silvesterempfang, den Alfred und Heinrich Waldenfels dieses Jahr in ihrer Villa gaben, waren die leitenden Führungskräfte der Firma samt ihren Partnern geladen, dazu die Aufsichtsräte und sonstige wichtige Persönlichkeiten für den Konzern. Die beiden alten Herren hatten kurz darüber nachgedacht, diesen Empfang mit ihrem traditionellen Weihnachtsabend zusammenzufassen. Aber dann waren sie davon abgekommen. Der Heiligabend gehörte nur der Familie, engen Freunden und dem Personal. Das wurde seit hundert Jahren so gehandhabt. Deshalb hatten sie sich dazu aufgeschwungen, am Silvesterabend erneut eine Feier zu veranstalten. Grund war der Wunsch ihrer Tóchter, da sie einige Neuerungen verkünden wollte und ein solcher Abend ihr das geeignete Ambiente versprach. Natürlich hatten ihre Väter ihr diesen Wunsch nicht abgeschlagen.
… Sandra und Marco hatten Penny und David und deren Kjinder zu Gast, wie sie das schon seit Jahren handhabten, weshalb die amerikanischen Freunde sowohl am Weihnachtsabend als auch zum Silvesterempfang in die Villa Waldenfels eingeladen waren.
… Als alle Gäste Platz genommen hatten, erhob sich Paula und nahm ein Mikrofon in die Hand. Ihr Blick überflog den großen Saal der Villa und fast hundert Gäste schauten erwartungsvoll zu ihr, während sie an ihren Tischen saßen und an ihren Gläsern nippten.
… Paula begrüßte die Gäste auch im Namen ihres Váters und ihres Onkels und erklärte, dass sie vor der Eröffnung des Buffets einiges bekanntgeben wolle. „Und ich bitte Sie, geschätzte Damen und Herren, meine privaten Informationen mit gebührendem Respekt zu behandeln.“
… Marco dachte amüsiert daran, dass wohl nur sehr wenige Leute im Saal die Wahrheit kannten, nämlich dass niemand wusste, wer in Wirklichkeit Paulas Vater und wer ihr Onkel war. Als Paula ihn jetzt bat, sich neben sie zu stellen, tat er ihr überrascht den Gefallen. Er fühlte sich nicht ganz wohl, während Paula seine Verdienste aufzählte, seit er vor viereinhalb Jahren bei Waldenfels angeheuert hatte. Sie beschrieb die Erfolge seines großen Projekts und besonderes Augenmerk legte sie auf die erfolgte Verjüngung der Führungsmannschaft und Marcos Konzept zur Gewinnung weiblicher Führungskräfte.
… „Und dieses Konzept wirkt ausgezeichnet“, ergänzte sie, „die in Frage kommenden Frauen und natürlich deren Ehemänner werden begleitet von der besten Psychologin, die es weit und breit gibt, von Frau Doktor Clara Millstedt. Clara, darf ich Sie und Ihren Mann herzlich willkommen heißen.“
… Marco sah, wie Clara aufstand und sich kurz verbeugte, während Applaus einsetzte. Und er sah auch, wie Burkhart neben ihr lächelte. Marco konnte sich gut vorstellen, was Burkhart dabei empfand, sie hatten ausführlich darüber geredet. Burkhart war maßlos stolz auf seine Frau, und das verstand er, denn er fühlte für Sandra dasselbe.
… „Herr Berlinghoff hat mit Jahresende die Projektleitung niedergelegt“, fuhr Paula nun fort, „aber er wird die letzten Schritte unseres Großprojekts noch bis zum Schluss unterstützen und überwachen. Und er wird dem Vorstand weiterhin bei strategischen und unternehmerischen Fragen zur Verfügung stehen und bei der Besetzung künftiger Führungspositionen ist er weiterhin unser wesentlicher Berater.“
… Dann stellte Paula Marcos bisherigen Stellvertreter als künftigen Gesamtprojektleiter vor und sagte zum Abschluss: „Herr Berlinghoff wird die genannten Aufgaben noch bis Ende 2008 als unser Angestellter weiterführen und danach als freiberuflicher Mitarbeiter. Es tut uns natürlich außerordentlich leid, aber wir müssen respektieren, dass Herr Berlinghoff und seine Frau nach reiflicher Überlegung gemeinsam entschieden haben, dass er den Weg in die Selbständigkeit einschlagen wird. Marco, an dieser Stelle ein herzliches ‚Danke‘ und bleib‘ uns bitte noch lange erhalten.“
… Marco war verlegen und als er etwas erwidern wollte, war das wegen des aufbrandenden Applauses nicht möglich, also sagte er nichts.
… Als der Beifall verebbt hatte, meldete sich einer der Anwesenden: „Frau Doktor Waldenfels, haben Sie Herrn Berlinghoff nichts anderes angeboten, einen Vorstandsposten vielleicht?“
… Verhaltenes Gelächter machte sich im Saal breit, als Marco der Vorsitzenden nun das Mikrofon aus der Hand nahm: „Darf ich, Paula? Die Wahrheit?“
… Als Paula lächelnd nickte, wandte er sich an das Publikum: „Ganz ehrlich gesprochen, meine Damen und Herren, ja, Frau Doktor Waldenfels hat mir zugesichert, dass ich jede Position im Konzern haben könne, einschließlich ihrer eigenen. Sie meinte, sie wäre bereit dazu, zurückzutreten, wenn ich Vorsitzender werden wolle.“
… Gemunkel und Geraune liefen durch den Saal, denen Marco nach kurzer Wartezeit ein Ende machte. Seine Verlegenheit war verschwunden und er begann, seine Eloquenz einzusetzen, wie bei seinen Ansprachen, die er im Rahmen seiner Arbeit zu halten hatte.
… „Ich möchte jedoch jedweden Spekulationen vorbeugen“, fuhr er schmunzelnd fort, „denn ich war zwar sehr geschmeichelt, habe aber dieses außerordentlich attraktive Angebot natürlich ablehnen müssen, denn erstens ist der Konzern in Paula Waldenfels‘ Händen bestens aufgehoben, ich kann mir an dessen Spitze niemand Qualifizierteren vorstellen. Zweitens tut dem Konzern ein weibliches Management sehr gut, Sie wissen ja, dass es mir ein besonderes Anliegen ist, mehr Frauen in die Führungsetagen zu bringen. Da kann ich doch nicht die Frau Vorsitzende durch einen Mann ersetzen.“
… Applaus und Gelächter kamen ganz spontan an dieser Stelle von Marcos Rede. Doch er war noch nicht fertig. „Und drittens schließlich bin ich gewohnt, weibliche Chefs zu haben, in der Firma und natürlich auch zuhause. Mir würde etwas fehlen, wenn das plötzlich anders wäre.“ Die Zuhörer lachten jetzt laut, Marco verbeugte sich und wollte zu seinem Platz zurückkehren.
… „Halt, warte noch einen Moment“, sagte Paula, fast musste sie schreien, um den Lärm im Saal zu übertönen. Sie wartete etwas, dann bat sie Sandra heraus und stellte sie als Frau Berlinghoff vor. Einer Anzahl von Gästen war sie bereits bekannt, aber vielen anderen nicht, weshalb Paula kurz erläuterte, dass sie in einer Woche aus ihrer Elternzeit zurückkehren und wie davor halbtags in der Abteilung für internationale Wirtschaftsverbindungen arbeiten würde, aber mit veränderten Aufgaben und einer gewissen Reisetätigkeit, jedoch mit der Möglichkeit, ihren Mann beruflich zu begleiten und Telearbeit zu leisten.
… „Telearbeit gab es bisher schon in unserem Unternehmen, aber informell und ungeregelt. Mit Frau Berlinghoff werden wir den ersten derartigen Arbeitsplatz offiziell einrichten und mit klaren arbeitsrechtlich haltbaren Regeln versehen. Auch das dient der Absicht, dass Frauen Beruf und Familie leichter unter einen Hut bringen können. Sandra ist sozusagen unser Versuchskaninchen.“ Sie lächelte Marcos Frau an und ergänzte: „Es ist mir wichtig, das hier zu sagen, deshalb habe ich Sandra herausgebeten. Nebenbei, sie ist eine sehr liebe Freundin von mir.“
… Nachdem der Beifall abgeebbt war, kam noch eine Frage aus dem Kreis der Gäste: „Sehr geehrte Frau Doktor Waldenfels, Sie haben eingangs angedeutet, dass Sie heute auch einiges Persönliches mitteilen wollen. Deshalb möchte ich Ihnen und auch Frau Berlinghoff gegenüber ein wenig Verwunderung ausdrücken, dass Sie beide sich so gut verstehen. Es ist doch allgemein bekannt, dass Herr Berlinghoff der Váter Ihres Sohnes ist.“
… Das ging eindeutig unter die Gürtellinie. Erregtes Gezische wurde laut, einige Gäste blickten den Fragesteller irritiert an, der sich dabei nichts zu denken schien und sich mit einem Grinsen niedersetzte, jedoch sich sofort danach an seinem Tisch bösen Bemerkungen ausgesetzt sah.
… Gerade als Marco sich überlegt hatte, wie einzuschreiten war, reagierte Paula bereits, und zwar sehr souverän. Sie lächelte breit, als sie nun sagte: „Wissen Sie, mit der Beantwortung habe ich gar kein Problem. Natürlich ist Herr Berlinghoff Jonathans Váter. Wir hatten ein Jahr lang eine Beziehung und Jonathan war unser Wunschkiind. Wir haben daraus nie ein Hehl gemacht.“
… Sie reichte das Mikrofon an Sandra weiter, offenbar hatten die beiden Damen sich für einen solchen Fall abgesprochen. „Und auch aus meiner Sicht gibt es keinen Grund, warum Paula Waldenfels nicht meine Freundin sein sollte. Marco und ich lebten damals getrennt, unsere Ehe existierte nur auf dem Papier und ich war ebenfalls in einer anderen Beziehung. Wenn wir heute wieder in einer glücklichen und innigen Ehe leben, so gehört das Verdienst einer unwahrscheinlich guten Therapeutin, der wir alles verdanken, was unsere Beziehung heute ausmacht, und das ist Frau Doktor Clara Millstedt, die Sie vorhin bereits mit Beifall bedacht haben.“
… Das war weitgehend neu für die Tratschgesellschaft der Stadt und erneut brandete Applaus auf, während Sandra und Marco sich nun wieder gemeinsam an ihren Tisch begaben.
… „Du falscher Fuffziger“, raunte Marco seiner Frau zu, „das war mit Paula verabredet, stimmt’s? Warum hast du mir das nicht erzählt?“
… Sandra beugte sich zu ihm und küsste ihn auf die Nase. „Du musst nicht alles wissen, mein Liebling. Es war ja gar nicht sicher, dass wir unseren Text aufsagen müssen, und wenn doch, wie eben geschehen, hast du ihn ohnedies gerade gehört.“
… Da konnte Marco nichts dagegen sagen, also konzentrierte er sich wieder auf das Geschehen. Links neben ihm saßen Penny und David und die waren erstaunt, nun von Paula herausgebeten zu werden. Etwas unbeholfen standen sie neben Paula, aber sie gaben ein tolles Paar ab. David trug ein blütenweißes Hemd, das einen unglaublich guten Kontrast zur Farbe seines Gesichts und seines Halses bildete und darüber einen dunkelblauen, hervorragend sitzenden Anzug.
… Penny war wie schon so oft eine Augenweide. Sie trug einen Hosenanzug und hochhakige Schuhe, die beide exakt dieselbe Farbe hatten wie der Anzug ihres Mannes, dazu einen weißen, lose hängenden Gürtel und ein weißes, locker geschlungenes Halstuch. Ihr prächtiges schwarzes Haar trug sie offen und es fiel ihr bis zum Popo.
… Während Paula erläuterte, welche Verbindung dieses Paar mit ihr und Waldenfels hatte, welche Meriten Penny für die Firma hatte und warum die beiden im Moment hier waren, beobachtete Marco das Publikum. Die Blicke vieler Männer hatten sich an Penny festgesogen und wenn Blicke ausziehen könnten, wäre Penny im Handumdrehen nackt. Marco musste bei diesem Gedanken leise lachen und Sandra drehte sich fragend zu ihm um. Er bedeutete ihr, dass er ihr seine Heiterkeit später erklären würde.
… So manche Frau unter den Gästen betrachtete Davids stattliche Gestalt verstohlen und mit verklärten Augen. Vermutlich stellte sie sich vor, wie er wohl unterhalb seines schicken Anzugs aussah und die exotische Hautfarbe tat ihr Übriges.
… Als Marco seinen Freunden und Sandra zu späterer Stunde erzählte, welche Gedanken ihm durch den Kopf gegangen waren, mussten sie herzlich lachen.
… Paula war nun fast zum Ende gekommen und hatte nur noch einen Punkt, den privatesten und berührendsten des Abends.
… Auf ihren Wink kam ihre Kiinderfrau herein, Jonathan an der Hand. Der blickte finster im Saal umher, denn vermutlich wäre er viel lieber bei den anderen Kijndern in Paulas Wohnung geblieben, die dort unter der Aufsicht zweier Hausmädchen spielten.
… Aber er ließ sich zu seiner Mutter führen, während der Beifall im Saal erneut einsetzte und die Gäste sich von ihren Stühlen erhoben. Paula hatte ihren Sohn in der Vergangenheit weitestgehend abgeschirmt. Es gab natürlich einige Gäste im Saal, die ihn bereits kannten, aber das waren nicht viele.
… Marco sah in entzückte Gesichter, meist weibliche, und er blickte an den Kopf des Tisches, an dem er saß, und gewahrte den Stolz der beiden Brüder Waldenfels, die sich sogar verstohlen die Augen wischten.
… Die Orchestrierung von Jonathans sozusagen erstem öffentlichen Auftritt hätte besser nicht sein können. Als er noch etwa fünf Meter von Paula entfernt war, ging sie in die Hocke und breitete ihre Arme aus. Die Kjinderfrau ließ Jonathan los und er stürzte sich förmlich auf seine Mutter. Die umschlang ihn und richtete sich wieder auf.
… Als es wieder ruhig geworden war, ging Alfred Waldenfels zu seiner Tocchter und nahm das Mikrofon. Er sprach einige Worte über seinen Enkel, worauf erneut Applaus einsetzte, aber nicht mehr ganz so stark. Dann durfte Jonathan wieder zu seiner Kiinderfrau und im Nu machte er sich aus dem Staub.
——————–
… „Autsch!“, rief Marco, „was soll das?“ Nackt kniete er wie ein Hündchen auf dem flauschigen Teppich, der den Boden des Schlafraums bedeckte, der wie ein Boudoir aus dem siebzehnten Jahrhundert eingerichtet war. Marco kannte diesen Raum, Sandra hatte es hier mit den Brüdern Waldenfels getrieben, als sie deren Kurtisane gespielt hatte. Nur etwas war anders, als er es in Erinnerung hatte: die beiden riesigen Doppelbetten waren jeweils an die Wand geschoben worden, sodass in der Mitte eine größere Spielwiese entstanden war.
… „Hör‘ auf mit dem Gejammer“, hörte er Hildegards Stimme hinter sich. Sehen konnte er nichts, denn man hatte ihm eine Augenbinde umgebunden. Wie ihm seine Frau später erzählen würde, hatte sich Hildegard dieses Spiel ausgedacht und mit Paula, Penny und Sandra sehr zu deren Vergnügen vereinbart.
… Erneut holte Hildegard aus und ließ die biegsame Gerte aus Gummi, an der ein Kunststoffpaddel befestigt war, auf Marcos Hinterbacke klatschen. Diesmal war die andere dran.
… „Verflucht, das tut weh“, beklagte er sich jetzt, aber er übertrieb natürlich. Es war nicht schlimm, nur ein leichtes Brennen. Und er wusste, dass das den anderen auch klar war.
… „Sei nicht so wehleidig“, meldete Hildegard sich erneut. Also fügte er sich. Immerhin hatte er versprochen, Hildegards Dominierungsspielchen ohne Widerrede mitzumachen. Das war offensichtlich leichtsinnig gewesen, wie er nun erkannte und bereuen musste. Aber auszubüchsen und nicht zu seinem Wort zu stehen, das würde ihm nicht einfallen.
… Die Frage, die ihm am Ende des Silvesterabends gestellt worden war, war nämlich harmlos gewesen. Nach Paulas Rede war man zum gemütlichen Teil übergegangen, hatte sich ein vorzügliches Buffet schmecken lassen und um Mitternacht von der Terrasse aus ein Feuerwerk bewundert, das im Park der Villa arrangiert worden war. Dann waren sie zu sechst, Paula mit Hildegard, David und Penny und er mit Sandra gutgelaunt und locker die Treppen hoch in Pennys Wohnung marschiert. Dort gingen sie von Zimmer zu Zimmer und überzeugten sich, dass ihre Kiinder friedlich schliefen.
… Als sie sich dann in den Gästebereich der Villa zurückziehen wollten, hatten Hildegard und Paula vorgeschlagen, noch ein wenig Sex zu haben. Sandra und Penny waren sofort Feuer und Flamme gewesen und so hatten David und Marco zugestimmt. Dann waren die beiden Männer gefragt worden, ob sie sich den Frauen unterordnen würden, ‚Femdom‘ nannte man das seit einiger Zeit. Eine Weile hatten sie darüber diskutiert, aber sich, als ihre Frauen sie umschmeichelten, doch einwickeln lassen und nachgegeben. Sie hatten versprochen, alles, was man mit ihnen anstellen würde, mitzumachen ohne zu kneifen, ausgenommen homoerotische Handlungen, solche wollte vor allem David nicht. Allerdings hatten die beiden bei ihrer Zusage mehr an das Regiment ihrer eigenen Frauen gedacht und nicht an Hildegards Raffinesse, die sofort das Kommando übernommen hatte, als man im privaten Boudoir von Paulas Urgroßvater angekommen war.
… So kniete Marco jetzt vor der erfahrenen Hildegard, die ihn ihre Dominanz spüren ließ. Nach dem dritten Hieb rief er seinen Unmut nochmals laut hinaus.
… Er hörte alle vier Frauen lachen und einen David, der Hildegard aufforderte, aufzuhören.
… „Ganz sicher nicht“, sagte Hildegard und ließ das Paddel erneut niedersausen, es traf Marcos Hinterbacken immer abwechselnd, jetzt ein kleín wenig stärker.
… „Verfluchte Scheiße“, rief dieser jetzt, „was soll das eigentlich?“ So richtig Schmerz fühlte er auch weiterhin nicht, aber es fing an, etwas unangenehm zu werden.
… „Wir haben beschlossen, dich zu bestrafen“, antwortete Hildegard gleichmütig, so als lese sie einen Zeitungsartikel vor.
… „Aber warum denn, zum Teufel?“ Dann kam der nächste Hieb, er zuckte zusammen, sagte aber nichts weiter.
… „Das weißt du nicht? Na, dann werde ich dir einmal auf die Sprünge helfen. Vor fünfzehn Monaten hast du meine Paula gefickt. In deinem Ehebett! Neben Sandra! Wie pervers ist denn das?“
… „Hallo? Bist du verrückt? Das ist doch lange her und war außerdem abgesprochen. Sandra hat’s erlaubt und Paula hat’s genossen. Sagt doch was dazu!“
… „Das behauptest du! Sandra und Paula haben was anderes erzählt.“ Klatsch, ein weiterer Schlag traf Marcos leicht geröteten Arsch.
… „Seid ihr alle übergeschnappt? Jetzt ist aber Schluss!“ Marco wollte aufstehen, aber Hildegard hielt mit ihrer Hand dagegen.
… „Denk‘ dran, du hast versprochen, alles mitzumachen.“
… Gegen sein eigenes Wort konnte Marco nichts machen, daher appellierte er an seine Frau: „Sandra, so hilf mir doch.“
… Bevor Sandra antworten konnte, traf ihn der nächste Hieb und sein Hintern fing jetzt an, leicht zu brennen. Dann sagte sie: „Du weißt, Marco, wie sehr ich dich liebe.“
… „So, weiß ich das?“, fuhr er dazwischen. „Davon merke ich im Moment wenig.“
… „Lass‘ mich doch ausreden“, setzte sie fort und Marco hörte sie leise lachen, „wie oft hast du mir den Hintern geklopft? Mit Hotelhandtüchern, Gerten und einem Paddel?“
… Das machte Marco betroffen. „Aber das hast du doch immer genossen!“ Ein zweifelnder Unterton war in seiner Stimme zu vernehmen.
… „Als Auftakt zu unserem Liebesspiel, ja, ganz sicher, aber eben nur, weil du mich danach sofort genommen hast. Genau das haben wir ja jetzt auch mit dir vor. Ich genieße es, dich so zu sehen, wie du gleich vor Lust beben wirst, mein Liebster.“ Sie lachte glucksend.
… „Du gemeines Biest“, rief Marco nun, während das Paddel erneut auf seinen Hintern traf, „ich bebe keineswegs vor Lust, sondern vor Zorn. Ich werde euch allen die Hosen strammziehen.“
… Marcos letzte Meldung löste erneut Heiterkeit bei den Damen aus. Doch dann registrierte er, wie Penny meinte, dass nun genug sei, man solle die Männer jetzt endlich ficken.
… Zunächst war Marco seiner besten Freundin dankbar, aber etwas beunruhigte ihn an dem, was sie noch hinzugefügt hatte.
… Hildegard ließ ihre Gerte nochmals auf Marcos geröteten Arsch klatsch, sodass er wieder aufjammerte, aber dann ließ sie es gut sein. Die Augenbinde wurde ihm abgenommen und er durfte sich auf eines der Betten legen, mit dem Bauch nach oben. Penny befahl ihrem Mann, dasselbe zu tun, und so lagen sie nebeneinander und sahen sich unsicher an.
… Hildegard kroch zu ihnen und baute sich vor ihnen auf: „Die Regeln sind wie folgt: Eure Frauen werden euch jetzt vögeln, und zwar mit Plastikschwänzen. Marco kennt das ja schon. Sandra und Penny werden dabei auf ihre Kosten kommen, eure echten Pimmel sind nicht erforderlich. Wir brauchen sie nicht.“
… Reichlich betroffen sahen David und Marco einander an, dann, nach etwa einer Minute, hockten sich Sandra und Penny zwischen die Beine ihrer Ehemänner. Die mussten ihre Oberschenkel anziehen und heben, damit ihre Analöffnungen gut begehbar wurden. David und Marco nahmen wahr, wie ihre Frauen sich ihnen mit ölglänzenden schwarzen Plastikpimmeln näherten. Marco sah auch, dass es Doppeldildos waren, dass also Gegenstücke in den Scheiden der Frauen steckten, und dass sie Aufsetzvibratoren an ihren Kitzlern trugen.
… Als Hildegard nun die Fernbedienungen einschaltete, zuckten die Frauen etwas zusammen und stießen einige Seufzer aus. „Los jetzt“, rief Hildegard, „zeigt euren Männern, wer das Sagen hat.“
… Marco drehte den Kopf zu seinem Freund und konnte erkennen, dass dieser sehr unsicher wirkte. Ganz klar, er hatte Derartiges noch nicht erlebt. Also sagte Marco zu ihm: „Mein Freund, nimm’s gelassen, wir haben es leichtsinnigerweise versprochen. Zuerst ist es unangenehm, aber du wirst sehen, mit der Zeit wird es geil. Beim letzten Mal ist es mir sogar gekommen.“
… „Wirklich?“ David zweifelte daran.
… „Ganz sicher“, beruhigte er ihn, dann sah er im Nebenbett Hildegard, die mit einem ähnlichen Kunststoffschwanz in die vor ihre liegende Paula eindrang, vermutlich in ihre Möse, aber das war nur eine Annahme, sehen konnte er das nicht.
… Dann hörte man eine Weile nur das Stöhnen der sechs in Freundschaft verbundenen Menschen. Es war übrigens das erste Mal, dass sie zu sechst gemeinsam Sex hatten, schoss es Marco durch den Kopf, und dann gleich einen derart obszönen. Aber er ergab sich nun den Stößen seiner Frau, die ihn gleichmäßig fickte und dabei seine Prostata stimulierte. Sie selbst schien schon ziemlich weggetreten zu sein, Kitzler und Scheide wurden anscheinend gewaltig beansprucht.
… Marco fühlte seine Erregung stärker werden. Es war genauso, wie er es David angekündigt hatte. Zuerst war die Penetration unangenehm und trotz des Schmiermittels fast ein bisschen schmerzhaft, aber dann ‚sprang die Prostata an‘. Und was er nicht für möglich gehalten hätte, seine immer noch etwas brennenden Arschbacken beförderten deren Stimulation. Zwei Tage später würden sie sich alle zum Kaffee treffen und über diese Erfahrungen nochmals sprechen. Und Hildegard würde ihnen erläutern, dass alles, was Marco und David dabei gefühlt hatten, sich wissenschaftlich erklären ließe.
… „Marco hörte Paula laut keuchen, offenbar ergab sie sich ihrem ersten Orgasmus. Links von ihm hatte Penny Davids Glied in ihre hohle Hand genommen und führte richtiggehende Melkbewegungen aus.
… David röchelte so laut, dass auch Sandra zu ihm hinsah. Sie gewahrte, was Penny tat, und machte dasselbe bei Marco. Sehr schnell brachte das das Fass zum Überlaufen. Marco kam mit lautem Grunzen und spritzte seine Fontänen auf Sandras Unterleib, kurz gefolgt von David. Nur wenig später war es auch bei den Frauen so weit. Hildegard war die Erste, dann hatten Sandra und Penny fast gleichzeitig einen intensiven Höhepunkt. Ermattet sanken die beiden auf ihren Männern zusammen, die sie nun liebevoll im Arm hielten.
… Marco war der Erste, der einige Stunden später hochschreckte. Alle sechs waren doch tatsächlich nach dem Sex eingeschlafen. Er weckte die anderen, die einander etwas verlegen anschauten.
… „Wir müssen uns anziehen und nach unseren Kjndern sehen.“ Penny sagte das völlig pragmatisch, aber Hildegard wollte noch etwas zu ihrer gemeinsamen Nacht sagen: „Ganz ehrlich, meine Lieben, hat es euch gefallen?“
… Penny, Paula und Sandra bejahten sofort und meinten, dass sie sich gerne wieder einmal Hildegards Erfahrungen hingeben wollten. David und Marco sahen einander an und kratzten sich hinter den Ohren. Aber nach einer Weile versicherte David Hildegard, dass ihr Spiel überraschend geil gewesen war. Es wäre für Penny und ihn neu gewesen, aber es hätte ihm gefallen.
… Und Marco, der die Penetration mit einem Plastikschwanz schon gekannt hatte, musste bestätigen, dass das Brennen aufgrund der Züchtigung seines Hinterteils, die ja letztendlich ohne nennenswerte Schmerzen abgelaufen war, stimulierend gewirkt hätte.
… Dann zogen sie sich an und begaben sich zu Paulas Wohnung. Sie waren sehr zufrieden und jetzt widmeten sie sich voll Liebe ihren Kijndern. Es war der 1. Januar, ein Dienstag, und ein neues Jahr hatte begonnen. Man schrieb nun 2008 und es würde ein enorm ereignisreiches Jahr werden, für die Familie und für die Weltwirtschaft.

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Tom aus Franken
Tom aus Franken
4 Monate zuvor

Teil 56! Und trotzdem liest man ihn gerne und wartet auf den nächsten Teil!
Ist schon eine tolle Serie!

Frohe Weihnachten an alle Akteure, Marco/Kanzer, Sandra, usw usf.
Viel Spaß im Urlaub und gute Erholung!
Ich freue mich auf 2024 und auf 2008!
Allerbeste Grüße wünscht der
Tom aus Franken

pus1014
pus1014
4 Monate zuvor

Guten Abend
ich habe wieder interessiert gelesen.
Toll geschrieben.
ich freue mich auf den nächsten.
Liebe Grüße
Peter

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