Ehepaar auf Abwegen, 38. Teil

Kommentar   6

Ehepaar auf Abwegen, 38. Teil
Damals (Februar 2005)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… „Alles klar bisher, meine Lieben?“ Es war diesmal später als sonst, denn eine der Assistentinnen der Psychotherapeutin hatte am Nachmittag angerufen und den Termin um eine Stunde verschoben, Frau Doktor Millstedt hätte etwas Dringliches zu erledigen gehabt.
… Draußen war es bereits finster und diesig, als Marco und Sandra Claras Praxis betreten hatten. Jetzt saßen sie wie üblich auf dem ‚Liebes- und Versöhnungssofa‘, allerdings so, wie sie sich das in den letzten Monaten angewöhnt hatten, nämlich züchtig nebeneinander, Hand in Hand.
… Auf Claras Frage hin nickten beide und die Therapeutin startete ihren Vortrag: „Wir haben bisher in unserer Therapie gelernt, an welchen unverzichtbaren Faktoren man die Qualität einer Ehe messen kann, und wie wichtig es für die Ehe ist, dass beide Partner darauf achten, diese Faktoren hochzuhalten. Damit haben Sie schon das wesentliche Rüstzeug für Ihre künftige Beziehung erhalten. Wir beschäftigen uns heute damit, was Ihre Ehe noch gefährden könnte. Vieles haben Sie bereits vor Ihrer Trennung erkannt und zu vermeiden gelernt. ‚Hut ab‘, kann ich dazu nur sagen, denn das hat Ihre Beziehung in Schwung gehalten. Trotzdem möchte ich ganz systematisch darauf eingehen, damit Sie alle Punkte systematisch im Gedächtnis behalten können.“
… Clara Millstedt gab Sandra und Marco nun einen Überblick. „Fakt ist“, meinte die Therapeutin, „dass es keine Ehe gibt, die nicht von Schwierigkeiten heimgesucht wird, von Sorgen und Problemen aller Art, Zeitmangel, falscher Setzung von Prioritäten, wenn der Beruf zu deutlich Vorrang genießt, von Streitigkeiten und Ähnlichem mehr. Auch wird jede Ehe die Tendenz haben, mit der Zeit in eine gewisse Routine zu münden, immer nach gleichem Muster ablaufende Tage machen die Ehe langweilig. Wiederkehrende Schwierigkeiten und monotone Routine, das ist das größte Gefährdungspotenzial. Die Ehe erstarrt, sie läuft sich zu Tode. Wenn man sich davon unterkriegen lässt und nichts dagegen unternimmt, führt das entweder zur Trennung oder zur Flucht in eine Affäre oder einen Seitensprung, was statistisch genauso sicher zu einer Scheidung führt, selbst wenn der Respekt noch unangetastet erscheint, oder aber zu einem leeren ‚Nebeneinanderherleben‘. Die Liebe wird jedoch stark beeinträchtigt und der eheliche Sex wird schlecht oder findet kaum noch statt. Und oft sieht das Ehepaar keinen Ausweg, möglicherweise hat es auch nicht die Kraft, einen zu suchen.“
… Nachdenklich sagte Marco nun: „Und die Entwicklung, die Sie schíldern, Clara, kommt deshalb so weit, da die Ehepartner vermutlich nicht miteinander drüber reden, sondern alles in sich hineinfressen.“
… „Das ist richtig, durch und durch logisch, Marco“, schmunzelte Clara, „das haben Sie beide immer schon viel besser gemacht. Sie haben darüber geredet, Ihr eheliches Defizit erkannt, wenn eines bestand, und dann etwas dagegen unternommen. Das ist der richtige Weg, die wenigsten jedoch gehen ihn. Aber ich bin schon froh, wenn ein Ehepaar erkennt, dass es Hilfe braucht. Dann kann man sie auf diesen Weg schicken, denn jede Ehe kann in Ordnung gebracht werden, wenn beide Partner das wollen. Das ist meine unerschütterliche Überzeugung. Defizite in der Ehe zu beseitigen, kann jedoch manchmal nicht leicht sein. Eine berufliche Überlastung bekommt man nicht von heute auf morgen weg. Wenn der Sex zu verbessern ist, muss man dazulernen, seine Ausdauer steigern, seine Technik, und das bedeutet Training, da müssen beide mitmachen.
… Und das besondere Problem, das wir immer wieder feststellen, ist das Verhalten der Ehemänner gegenüber ihrer Frau. Sie vermisst vor allem seine Zuwendung, seine Wertschätzung, seine Liebesbezeugungen wie früher. Die Lösung ist, sich Zeit für die Ehefrau zu nehmen, sie zu überraschen, mit ihr wieder gemeinsame Unternehmungen zu starten, nur zu zweit, ohne Kiinder versteht sich, sie auf seine Dienstreisen mitzunehmen, also mit Abwechslung, Aufregung und Überraschungen gegen die Monotonie der Beziehung anzukämpfen. Eine Frau braucht das nicht jeden Tag, aber zumindest einmal im Monat, vielleicht auch zwei- oder dreimal wären angezeigt. Und ich darf anmerken, dass das zu neunzig Prozent die Aufgabe des Ehemanns ist, bei aller Sympathie für die Emanzipation, das ist einfach so.“
… Jetzt meldete sich Sandra: „Aber das macht Marco doch genauso, Clara. Oder haben Sie das Gefühl, dass das nicht ausreicht?“
… „Es reicht absolut, meine Liebe“, erwiderte Clara unmittelbar, „verstehen Sie mich bitte richtig. Sie haben in dieser Hinsicht fast alles richtig gemacht. Und auch Ihr Sexleben haben Sie in den letzten acht Monaten hervorragend entwickelt. Warum ich Ihnen das hier nochmals verdeutliche, hat einen klaren Grund: Die Ehe 2.0 lebt davon, dass Sie das alles auch weiterhin beachten und leben. Das wird nicht immer einfach, es wird Phasen in Ihrer Ehe geben, in denen Sie nicht alles einhalten werden können, und damit werden Sie umgehen müssen. Das bedeutet, dass Sie einfach darauf achten müssen, daran festzuhalten, allem zum Trotz, was geschehen kann.“
… Sandra rückte eine Spur näher an ihren Mann und legte einen Arm um ihn: „Das werden wir, nicht wahr, mein Liebster?“
… Marco beugte sich zu ihr und küsste sie. Er fühlte sich wohl in ihrem Arm: „Natürlich, alles, was Clara sagt, Sandra, Liebling.“
… Es war der Therapeutin anzusehen, dass sie nun kurz überlegte. Im Prinzip hatte sie strikte Regeln, und die besagten, dass ihr Patientenpaar sich nicht durch Umarmungen oder sonstige Liebesbezeugungen ablenken lassen durfte, während über die Ehe 2.0 diskutiert wurde. Aber ihr fiel es schwer, in diesem Fall einzuschreiten. Das Ehepaar Berlinghoff war einfach zu sehr ihr Vorzeigepaar. Also ließ sie zu, was Sandra und Marco gerade taten.
… Und was taten die beiden? Sandra war gerade auf den Schoß ihres Mannes gekrabbelt. Er hielt sie fest an sich gedrückt und war noch dabei, sie zu küssen. Als sein Mund sich von ihrem löste, schaute Marco die Therapeutin etwas betreten an: „Tut mir leid, Clara, aber das ist jetzt einfach so über uns gekommen.“
… Clara lächelte und wie schon so oft zuvor wirkte sie bezaubernd: „Alles gut, Marco. Sie dürfen so bleiben. Ich sehe ein, dass Sie einfach intensiven Körperkontakt benötigen. Das gilt auch für alle künftigen Sitzungen.“
… Sandra strahlte die Therapeutin an: „Danke, Clara. Ich brauche meinen Mann ganz nahe bei mir, ich muss ihn einfach fühlen können.“
… Clara lächelte immer noch: „Ich hab’s kapiert, Sandra, Sie sitzen einfach, wie Sie wollen.“ Sie ließ sich ein wenig Zeit, bevor sie fortsetzte: „Mein Rat ist, dass Sie die Punkte, über die wir gerade gesprochen haben, als Faktoren für Ihre Ehe in Ihre Beurteilung aufnehmen, zum Beispiel ‚Bekämpfung der Routine durch Abwechslung‘. Und natürlich auch die Qualität Ihres Sexlebens.“
… „Wir werden ganz bestimmt darauf achten“, bemerkte Sandra dazu.
… Die Psychotherapeutin schwieg einen Moment und betrachtete das vor ihr sitzende und kuschelnde Ehepaar wohlwollend. Dann fuhr sie fort: „Nun kommen wir zu einem wesentlichen Kernpunkt unserer Ehe 2.0. Das Thema ist der Umgang mit sexueller Untreue, also dem sogenannten Fremdgehen. Warum räume ich diesem Thema einen breiten Raum ein? Ganz einfach, es ist von überragender Bedeutung für uns Psychotherapeuten. Mindestens vier von fünf Fällen, meist mehr, dienen der oft verzweifelten Aufarbeitung von außerehelichem Sex und es ist der bei weitem häufigste Scheidungsgrund.“
… „Warum sprechen wir denn darüber?“, wollte Marco wissen, „wir haben doch keinen Sex außerhalb unserer Ehe.“
… „Für den Moment stimmt das natürlich“, antwortete Clara, „aber das kann sich ja in Zukunft ändern. Denken Sie daran, wie schnell Sie damals mit jenem Doktor Müller in Fremdsex hineingeschliddert sind, und vergessen Sie nicht, wie Sie bei außerehelichen Sexerlebnissen mitgemacht und sie auch selbst herbeigeführt haben.“
… „Ja, aber das war doch alles keine Untreue. Wir haben nichts voreinander verborgen, im Gegenteil, alles gemeinsam unternommen.“
… „Auch das ist richtig“, räumte Clara ein, „aber darum geht es im Moment nicht. Uns interessiert vorerst nicht, wie Fremdsex durchgeführt wird, ob gegenseitig loyal oder als Ehebruch, dazu kommen wir später noch, sondern um die verschiedenen Auslöser, die überhaupt zu außerehelichem Sex führen. Wir wissen bereits, dass die individuelle Hemmschwelle dabei die entscheidende Rolle spielt, und wir wissen auch, wie diese beeinflusst wird. Ein schlechter Zustand der Ehefaktoren wird die Senkung der Hemmschwelle begünstigen und das kann einen Seitensprung oder gar eine Affäre zur Folge haben. Wir reden dann in jedem Fall von Untreue, also von einem Ehebruch, auch wenn dieser nicht gezielt geplant war, beispielsweise durch eine Kontaktanzeige, sondern durch Zufall zustande kam, ungeplant, im Affekt, wie man auch sagt. Das könnte ein One-Night-Stand auf einer Dienstreise sein oder plötzliche Lust während einer Betriebsfeier, ein Quickie beim Sport im Verein, es gibt unendlich viele Varianten. Aber immer müssen die Umstände drumherum mehr oder weniger passen, damit es überhaupt zum Sex kommt, das haben wir bereits gelernt, meine Lieben.
… Besonders anfällig für einen solchen Ehebruch, egal ob geplant oder im Affekt, sind Ehen, deren Alltagsroutine alles überwuchert, was für die Beziehung eigentlich wichtig ist. Auch Entfremdung, laufende Kritik am Partner, Unzufriedenheit mit dem Eheleben, Langeweile beim ehelichen Sex, Unaufmerksamkeit oder geringe Wertschätzung des Partners, fehlende Zuneigung oder übermäßiges Streiten können Auslöser dafür sein. Dazu kommen noch andere Ursachen, zum Beispiel, nicht unwesentlich, der fehlende Freiraum für das Bedürfnis nach Weiterentwicklung. Und meist genießt man den Fremdsex, denn diese Defizite gibt es mit dem fremden Partner zunächst nicht, im Gegenteil, der Fremdsex wird frei von allen Sorgen endlich wieder Vergnügen bescheren, Abwechslung bieten und aufregend sein, was die spätere Sanierung der Ehe logischerweise weiter erschweren wird.“
… „Das leuchtet uns schon ein“, meinte Marco nach kurzer Pause, „aber ohne kritisieren zu wollen, Clara, warum besprechen wir das so ausführlich, es trifft ja keiner dieser Auslöser auf uns zu, unsere Ehe mit den Faktoren ist ja in Ordnung?“
… Diesmal war es Sandra, die darauf antwortete, während sie zu ihm hochblickte und ihr Kopf auf seiner Schulter ruhte: „Ich glaube, das ist schon wichtig, mein Liebster. Clara will sicherstellen, dass bei uns keiner dieser Auslöser zum Problem wird, irgendwann in der Zukunft. Wir sollen darauf achten und rechtzeitig darüber reden und eine Lösung suchen.“ Und zu ihrer Therapeutin gewandt ergänzte sie: „Sie können unbesorgt sein, Clara, wir werden peinlich genau auf Anzeichen achten, die unsere Ehe verschlechtern könnten, genauso wie auf unsere Ehefaktoren, das verspreche ich.“
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Heute (Dienstag, 27. Juni 2023)
… Ich sitze in Paula Waldenfels‘ Arbeitszimmer im 2. Obergeschoß ihrer Villa. Früher hat Paula es selbst sehr intensiv genutzt, als sie im Mutterschutz und während Jonathan noch klein war, in den letzten Jahren jedoch seltener. Hier warte ich jetzt auf meine Frau. Sie wird mich anrufen, wenn sie in der Villa eingetroffen ist, und dann werde ich hinuntergehen, in das große Esszimmer im Erdgeschoß. Es gibt heute ein Abendessen für eine vierköpfige Delegation aus Chile. Sandras Abteilung hat den Kontakt dorthin geknüpft, denn Waldenfels ist dabei, neue Lieferketten aufzubauen, die bisherigen sind durch Corona und den Ukrainekrieg in Mitleidenschaft gezogen worden.
… Eigentlich ist Sandra die Gastgeberin, aber die Herren Waldenfels haben es sich nicht nehmen lassen, diesen Part zu übernehmen, und meiner Frau ist das ganz recht gewesen. Und Berta, die immer noch wohlbeleibte Köchin, hat, obwohl sie eigentlich in Rente ist, die Verantwortung für die Küche für sich reklamiert, ohne Widerspruch zu dulden.
… Die chilenische Abordnung hat heute die Produktion und Logistik des Hauptwerks besichtigt, betreut vom Vorstand dieses Ressorts. Diese Position haben wir kurz vor Ausbruch der Corona-Krise neu besetzt. Da hat Paula mich eingeschaltet und es ist gelungen, erstmals eine Frau dafür zu engagieren, eine engagierte und ziemlich attraktive Maschinenbauingenieurin Anfang vierzig. Seit diesem Zeitpunkt besteht der Vorstand aus je zwei Damen und Herren und zusätzlich Paula als Vorsitzende. Die alten Herren im Aufsichtsrat wollten sich der Ernennung zunächst verweigern, völlig unmöglich schien ihnen eine Frau als Chefin der Produktion, aber Paula und ich haben das dann gemeinsam durchgesetzt.
… Johanna Konradi, die Neue, musste sich dann gleich beweisen, sie rutschte mit dem ersten Lockdown sofort in den Krisenmodus. Beim Konzept für den Umgang mit Corona habe ich ihr massiv geholfen und dabei sind wir Freunde geworden. Auch sie wird heute mit ihrem Mann zum Abendessen erwartet. Der hat ihr zuliebe auf einen Teilzeitjob zurückgeschaltet und betreut ihre beiden Kjinder, die wirklich ganz reizend sind. Leider sind uns vor einigen Wochen Gerüchte zu Ohren gekommen, wonach er angeblich eine heimliche Affäre hat, und seither sind wir am Überlegen, ob man etwas unternehmen sollte. Paula ist bisher dagegen: „Du willst natürlich in deiner geradlinigen Art für Ehrlichkeit sorgen“, hat sie dagegengehalten, „aber was ist, wenn wir dadurch die Ehe kaputtmachen?“
… „Die wird sowieso zerbrechen, wenn die Eheleute nicht gezwungen werden, darüber reden zu müssen“, habe ich meine Meinung kundgetan und obwohl Sandra und Penny derselben Ansicht waren, hat Paula entschieden, noch zuzuwarten. Also haben wir bisher nichts unternommen, wobei ich jedoch schon darüber nachdenke, wie ich dieses Thema trotzdem angehen könnte.
… Heute Nachmittag haben Penny und ich zusammen mit ihrem Team ein Strategiegespräch in der Firma geführt und deshalb bin ich nicht nach Hause gefahren, sondern hierher in die Villa gekommen. Jetzt sitze ich hier und schreibe an der neuen Folge von ‚Ehepaar auf Abwegen‘, sozusagen um die Zeit bis zum Abendessen zu überbrücken.
… Schon nach wenigen Minuten ist Paula hereingekommen und hat mich mit Umarmung und Kuss begrüßt. Manchmal, nicht sehr oft, haben wir Sex miteinander, wir wollen es beide, Paula freut sich auf die Abwechslung und ich bin nach wie vor der einzige Mann, mit dem Paula es je getrieben hat. Es hat sich aber eingebürgert, dass wir es immer nur zu viert zusammen mit unseren Ehepartnerinnen machen, wobei sich Hildegard in eine dominierende Rolle hineinentwickelt hat, die oft auf meine Kosten geht. ‚Femdom‘-Erlebnisse mit drei Frauen können schon intensiv fordern.
… Ja, Paula und Hildegard haben im Dezember 2017 geheiratet, sehr schnell, nachdem das in Deutschland gesetzlich möglich wurde, und Penny und Sandra waren ihre Trauzeugen.
… Schon Jahre vorher haben wir immer wieder diskutiert, wie öffentlich Paula ihre Beziehung leben sollte. Ihre Orientierung war natürlich überall bekannt, aber es macht einen Unterschied, davon nur zu wissen oder das selbst mit eigenen Augen zu sehen. Insbesondere solche Anlässe wie das heutige Abendessen haben einige Zeit Stoff zum Überlegen geliefert, besonders, wenn Gäste aus Kulturkreisen anwesend waren, bei denen homosexuelle Beziehungen verboten oder zumindest gesellschaftlich schlicht nicht akzeptabel sind.
… Nach einigem Hin und Her habe ich mich dann durchgesetzt. „Wir haben eine freie, westliche Gesellschaftsordnung, die wir wegen einiger Gäste nicht verbiegen sollten. Wir passen uns an, wenn wir dort zu Besuch sind, und bei uns haben sich die Gäste anzupassen. Es wäre falsch verstandene Toleranz oder Höflichkeit, wenn Paula nicht mit ihrer Lebenspartnerin auftreten dürfte. Wem das nicht passt, soll zuhause bleiben.“
… Das hat allen eingeleuchtet und so wird es seither gehalten. Heute Abend wird Paula natürlich mit Hildegard erscheinen.
… „Ich will dich nicht stören“, sagt Paula nun, nachdem sie mich fertiggeküsst hat, „aber bitte, übersieh die Zeit nicht, die Chilenen werden pünktlich sein.“
… „Sandra ist mein Wecker“, lächle ich ihr zu, „sie ruft mich an, sobald sie eingetroffen ist.“
… „Dann ist es gut.“ Penny ist beruhigt und wirft mir noch eine Kusshand zu, bevor sie verschwindet. „… liebe dich“, höre ich es noch zu mir herüberwehen.
… Ein wenig gerührt denke ich an unser erstes Zusammentreffen in jenem rustikalen Stammlokal in der Nachbarstadt, in der wir damals gewohnt haben. Im April vor einundzwanzig Jahren ist das gewesen, sie war davor am Telefon sehr schnippisch und hat mich einen Gigolo genannt. Das habe ich mir genau gemerkt und manchmal ziehe ich sie damit auf. Und Hildegard nennt mich manchmal bei ihren ‚Femdom‘-Spielen so. Aber Paula und ich haben uns damals von Anfang an gut verstanden und dabei zu viel Alkohol erwischt. Und kurz danach hat unsere Beziehung begonnen.
… „Sehnsüchtig warte ich darauf, dass das Telefon klingelt, aber ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass noch fast eine halbe Stunde Zeit ist. Sandra ist sicher noch zu Hause und macht sich schick. Das kann sie wirklich, auch mit ihren zweiundfünfzig Jahren könnte sie allen Männern den Kopf verdrehen. Dann denke ich an unsere Therapeutin, Doktor Leonie Färber, die uns wiederholt aufgefordert hat, nicht so zu klammern, wie Sandra und ich das tun. Die hat gut reden. Ich brauche meine Frau, eigentlich will ich sie immer um mich haben, aber das geht natürlich nicht, das ist Unsinn.
… Ich seufze und wende mich wieder meinem Text zu. Ich lese den letzten Satz, den ich geschrieben habe, noch einmal, ich lese Sandras Versprechen, das sie Clara Millstedt gegeben hat, und jetzt, fast zwanzig Jahre später, kann ich feststellen, dass sie es bis heute gehalten hat. Viel mehr als ich hat sie peinlich darauf geachtet, allen Anfechtungen zu widerstehen und nichts Gravierendes geschehen zu lassen, was unsere Ehe in Bedrängnis bringen könnte. Ihre manchmal überschäumende Lebensfreude und ihre unbändige Abenteuerlust hat sie immer soweit im Griff gehabt, dass alles, was sie tat, unsere Ehe unglaublich bereichert, aber nie überfordert hat. Nur ein Mal, ein einziges Mal ist sie hinter meinem Rücken fremdgegangen, ohne dass wir das vorher abgesprochen gehabt hätten, aber das war unbeabsichtigt und sie war da in einer absoluten Ausnahmesituation und der betreffende Mann noch mehr. Und beide haben sich danach mir gegenüber nahezu vorbildlich verhalten. Und schließlich haben wir mit dem Instrumentarium, welches uns die Therapeutin gelehrt hat, das Problem relativ schnell ohne Schaden für unsere Ehe gelöst.
… Gerührt schweifen meine Gedanken jetzt zu unseren gemeinsamen Sexerlebnissen, zu Sandras Einfallsreichtum, zu diversen Spielarten und Rollenspielen. Und eigentlich, wenn man es ganz genau nimmt, hat Clara Millstedt schon Recht gehabt. Fremdfickabenteuer hätten wir eigentlich nicht gebraucht. Den besten und wundervollsten Sex hatten wir zu zweit. Aber manchmal hat es sich ergeben, dass wir weitere Personen einbezogen haben, aber nur dann, wenn wir beide der Meinung waren, dass es für uns beide genussvoll werden und unsere Ehe bereichern würde, aber auch dabei haben wir Claras Regeln befolgt.
… Dann endlich beginnt mein Telefon zu klingeln. Sandra! Nur eine Sekunde brauche ich, um mein Notebook zuzuklappen, ich nehme mir nicht die Zeit, es herunterzufahren. Dann haste ich mit Riesenschritten ins Erdgeschoß. Unten, vor dem Treppenabsatz, steht Sandra in einem ziemlich kurzen, enganliegenden schwarzen Kleid und strahlt mir entgegen. Sie sieht umwerfend aus und ich hätte mich auf den letzten Stufen fast verheddert. Im letzten Moment fange ich mich ab, trotzdem schubse ich sie fast um, als ich sie in meine Arme nehme, so, als hätte ich sie wochenlang nicht gesehen.
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Damals (Februar 2005)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Nach einer kurzen Pause, in der sich alle drei mit Wasser versorgt hatten, nahm die Therapeutin Clara Millstedt erneut das Wort: „Wir haben noch ein Stündchen, also runden wir unser heutiges Thema ab. Sexuelle Untreue, also Ehebruch, entsteht oft, wie wir vorhin gehört haben, wenn irgendetwas in der Ehe nicht gut ist. Man ist empfänglich für fremde Ansprache oder geht sogar selbst aktiv vor. Die Hemmschwelle ist niedrig oder relativ leicht überwindbar. Neben allem anderen, worüber wir bereits besprochen haben, kann auch der eheliche Sex die Ursache ein. Er kann zu lustlos oder zu eintönig sein. Und es kann durchaus vorkommen, dass die Weigerung eines der Partner, Sexpraktiken mitzumachen, die vom anderen erwartet werden, die Ursache ist. Das wird dann als Entschuldigung für das Fremdgehen angegeben und dient oft zur Besänftigung des eigenen Gewissens, wenn man sich die Sexpraktik, die man glaubt, haben zu müssen, auswärts holt. Genaugenommen macht man sich damit etwas vor, denn sobald der Ehepartner dahinterkommt, hilft diese Ausrede nicht mehr. Es ist und bleibt Ehebruch und so wird es auch gesehen und in dieser Hinsicht muss ich den fremdgehenden Ehepartner belehren, wenn das Paar in meiner Praxis sitzt.
… Das Grundproblem ist, wie schon mehrfach erwähnt, dass die Ehepartner zu wenig bis gar nicht miteinander über Bedürfnisse und Defizite reden, leider. Wenn man sich regelmäßig ausspricht und gemeinsam etwas gegen die Probleme unternimmt, lässt sich fast alles lösen. Auch ein langweiliges Sexleben kann man neu gestalten.“
… „Ich kann mir schon vorstellen“, meinte Sandra nun, „dass eine leidenschaftliche Frau mit eintönigem Sex nicht zufrieden ist und mit Fremdsex liebäugeln wird, auch wenn sie ihren Mann wirklich liebt.“
… „Das ist sicher richtig, Sandra, aber so etwas können wir in einer Ehetherapie ziemlich gut aufarbeiten. Denn vielleicht weiß der Ehemann gar nicht, wie unzufrieden sie ist, weil sie ihm das nie gesagt hat. Das ist ein gar nicht so seltenes Szenario, oft geniert sie sich, ihre Bedürfnisse zu artikulieren, oder sie hat Angst, wie ihr Mann das auffassen könnte, oder sie will ihn nicht beschämen. Aber das ist ein falsches Verhalten und eventuell falsche Rücksichtnahme. Gerade, wenn sie ihren Mann liebt, ist Reden, Reden, Reden der einzig mögliche Einstieg in eine Lösung. Fremdsex dagegen ist keine, und wenn, dann nur kurzfristig, denn er verschlimmert das Problem für die Ehe. Denn wir wissen bereits: Fremdgehen beeinträchtigt die Faktoren Loyalität, Aufrichtigkeit und Vertrauen, und das Letztere besonders stark. Die Augenhöhe geht verloren. Und die Erwartungshaltung, dass eine Fremdbeziehung eine heilere Welt darstellt, ist natürlich Utopie. Aus einer Affäre gehen selten konstante Beziehungen hervor, den Realitätstest bestehen nicht viele.“
… Jetzt war Marcos Logik an der Reihe: „Da ist noch ein offener Punkt, Clara. Bleiben wir bei Sandras Beispiel. Nehmen wir an, die leidenschaftliche Frau liebt ihren Mann zu sehr, um mit Fremdsex zu liebäugeln, und akzeptiert die unbefriedigende Situation ihres Sexlebens. Aber ihre Hemmschwelle bleibt ja trotzdem, sagen wir ‚angeknackst‘ und in einer geeigneten Umgebung kann es dann doch zum Seitensprung kommen, ohne dass sie das bewusst herbeigeführt hat. Da hat sie ja gar nicht vorher mit ihrem Mann über den drohenden Fremdsex reden können.“
… „Warum denn nicht, Marco?“ Es war der Therapeutin anzusehen, dass sie sich über die Frage wunderte, und sofort erkannte er, wo der Trugschluss bei ihm lag.
… „Schon klar, ich hatte einen Denkfehler. Die Frau muss mit ihrem Mann über das Defizit reden, möglichst zügig und unabhängig davon, ob sie Fremdsex plant oder nicht oder eventuell später hineinschliddert.“
… Clara lächelte darauf und nickte zustimmend. Dann meldete sich Sandra: „Ich habe noch eine Frage zu den Sexpraktiken. Kommt es häufig vor, dass die Ehepartner uneinig sind, was sie beim Sex machen?“
… „Wie häufig im Allgemeinen, kann ich nicht sagen“, antwortete Clara, „ich erlebe das in meiner Praxis manchmal und höre das auch von Kollegen.“
… „Wirklich? Also vorstellen kann ich mir das nicht. Es macht doch alles großen Spaß, was mit Sex zu tun hat.“
… „Naja, nicht jeder sieht das so. Sie beide, meine Lieben, haben ein ziemlich großes Repertoire, das Ihnen gleichermaßen gut gefällt. Und Sie nehmen Ihre Ideen gegenseitig auf, denken Sie an den Plastikpimmel in Ihrem Anus, Marco, oder Ihre Pisserei in der Damentoilette.“
… Sandra sah zu ihrem Mann hoch und kicherte: „Das stimmt, das war geil, nicht wahr, mein Liebling.“
… „Und Sie würden sofort aufhören, wenn es dem anderen nicht gefällt. Sie erinnern sich, sonst würde die Augenhöhe leiden.“
… „Natürlich“, strahlte Sandra die Therapeutin an, „aber bisher haben mir Marcos Einfälle alle gefallen und ich finde auch immer wieder etwas Neues und das mag er wiederum, nicht wahr, mein Liebster?“
… „Naja, meine geliebte Sandra, manchmal wird’s doch etwas grenzwertig, aber eigentlich liebe ich alles, was dir einfällt.“
… „Wie sehr ich dich doch liebe“, war Sandras kurze Antwort. Dann zog sie seinen Kopf zu ihrem und küsste ihn lange.
… Die Psychotherapeutin wartete schmunzelnd, bis die beiden fertig waren. Dann ergänzte sie zu diesem Thema noch: „Sie hätten auch ein gutes Verhaltensmuster parat, wenn Sie es denn je gebraucht hätten. Sie beenden eine Praktik, wenn sie einem von Ihnen nicht gefällt. Aufgrund Ihres großen Repertoires, meine Lieben, ist das bei Ihnen aber kein Problem, Sie haben genug Alternativen. Andere Paare haben die nicht. Was ist, wenn der Mann Analsex ausprobieren möchte und die Frau verweigert. Oder Oralsex? Oder Ejakulation in den Mund?
… „Wirklich? Darüber habe ich nie nachgedacht.“ Sandra schien etwas verdutzt: „Das gehört doch zur Grundausstattung.“
… „Weit gefehlt“, schmunzelte Clara, „die Zahlen unterscheiden sich von Studie zu Studie, aber wir können davon ausgehen, dass maximal ein Drittel der Paare Analsex praktiziert, wenn überhaupt. Und viele Frauen mögen es nicht, wenn sie geleckt werden, und noch mehr mögen kein Sperma im Mund.“
… „Siehst du.“ Marco blickte seine Frau an. „Es gibt auch Paare, die ganz normalen Sex haben.“
… Sandra kicherte erneut: „Ach, mein Liebling, das wäre dir doch viel zu langweilig, gib’s zu.“
… Während Marco das einräumen musste, betrachtete Clara ihre Patienten kurz. Dann sagte sie: „Naja, möglicherweise ist das langweilig. Aber vielen Paaren reicht das und sie sind damit zufrieden. Aber wenn sie uneinig werden, dann haben wir genau den Fall, dass der eine Partner sich das, was der andere nicht möchte, außerehelich holen könnte. Wenn sie dann in meiner Praxis sitzen, erwarten sie so etwas wie einen Schiedsrichterspruch. Sie wollen wissen, ob der Wunsch nach einer bestimmten Praktik zu Recht besteht oder nicht. Und das ist sehr schwer.“
… „Warum denn? Gibt es keine Regel, was als normal anzusehen ist?“ Sandra sah die Therapeutin an.
… „Nein“, lächelte diese, „die gibt es nicht. Es hängt immer sehr individuell vom einzelnen Paar ab, welche Ratschläge ich geben kann, außer es handelt sich um den schwersten und gleichzeitig einfachsten Fall, nämlich wenn einer der Partner den vaginalen Sex verweigert. Der gilt nun wirklich als normal und eine Nichtausübung ist sogar ein gesetzlicher Grund für die Auflösung der Ehe. Aber bei anderen Themen wird die Entscheidung schwieriger. Und Sie werden mir Recht geben, alles was Sie so treiben, kann sicher nicht als normal angesehen werden. Die Penetration des Anus des Ehemanns mit einem Dildo beispielsweise wäre so ein Punkt. Wenn einer der Partner das möchte und der andere nicht, wäre mein Ratschlag, darauf zu verzichten. Aber auch das ist nicht in Stein gemeißelt. Wenn der Anus der Ehefrau regelmäßig auf ähnliche Weise behandelt wird, würde ich dem Wunsch zustimmen wollen, den Spieß einmal umzudrehen. Das meinte ich damit, dass es immer individuell vom einzelnen Paar abhängt.“
… Sandra begann fröhlich zu lachen: „Siehst du, mein Wunsch damals in jenem Hotel, dich neben Hildegard und Paula in deinen Hintern zu ficken, bestand zu Recht. Denn wie oft hast du mich anal genommen.“
… „Aber nie mit einem Plastikpimmel“, lächelte Marco zurück, „sondern immer mit einem echten, lebendigen. Sonst gab es nur den Vibrator, der hat dich aber nicht gefickt.“
… Amüsiert hörte die Therapeutin zu: „Wenn das zu einem Streitpunkt zwischen Ihnen geworden wäre, hätten wir natürlich darüber sprechen müssen. Aber so können wir Ihre Meinungen einfach so stehen lassen. Aber Sie verstehen schon, worauf ich hinauswollte. Der Schwanz des Ehemanns im Mund seiner Frau, das wäre für mich etwas Normales. Ich würde empfehlen, das auszuprobieren. Wenn sich aber herausstellen sollte, dass sich die Ehefrau einfach zu sehr ekelt, dann geht’s nicht. Dann muss sich das Ehepaar einigen, mit ihrer gegenseitigen Liebe und ihrer Loyalität. Verzichtet der Ehemann oder erhält er die Erlaubnis, seinen Wunsch außerhalb der Ehe auszuleben? Ich rate immer ganz dringend zum Verzicht, denn man kann im Leben nicht alles haben und andernfalls gerät die Augenhöhe in Gefahr.“
… „Warum denn?“, fasste Marco nach, „wenn der Ehemann mit Erlaubnis seiner Frau zu einer anderen geht, um Oralsex auszuüben, welches Problem besteht dann für die Augenhöhe?“
… „Normalerweise ist die Augenhöhe ja beeinträchtigt, wenn nur einer der beiden Ehepartner Fremdsex hat, nicht beide“, erklärte Clara, „in diesem Fall jedoch vermutlich nicht, wenn es wirklich nur beim außerehelichen Oralsex bliebe. Das wird aber eher unwahrscheinlich sein, aufgrund aller Erfahrung wird für den Ehemann und die fremde Frau Oralsex allein nicht befriedigend genug sein und es wird zwangsläufig mehr daraus werden. Meine Empfehlung in diesem Fall ist eine andere. Wenn schon nicht verzichtet werden soll, dann ist die beste Variante, dass sich das Ehepaar gemeinsam eine Prostituierte aussucht, deren Dienstleistung von Vornherein auf oralen Verkehr beschränkt wird, und das Ganze unbedingt im Beisein der Ehefrau stattfindet. Damit braucht sie nicht Angst zu haben, dass die Grenze überschritten wird, die sie gezogen hat, und kann auch teilhaben an der Lust ihres Mannes.“
… Marco nickte nachdenklich. Das leuchtete ihm ein. Die Therapeutin ordnete nun eine Pause an. Sandra huschte auf die Toilette, dann ging Marco mit ihr kurz ins Freie. Bei schlechtem Winterwetter schnappten sie einige Minuten Frischluft, dann kehrten sie zu Clara zurück und nahmen wie vorhin wieder Platz.
… „Für unser letztes Thema heute gehen wir nochmals zurück zu dem Punkt, als ich Ihnen erläuterte, dass der Auslöser für sexuelle Untreue ein schlechter Zustand einer oder mehrerer Ehefaktoren ist. Einige der vielen Möglichkeiten hierzu habe ich Ihnen aufgezählt. Aber es ist auch anders denkbar. Uns allen ist wohlbekannt, dass es zu Fremdsex kommen kann, auch wenn die Ehefaktoren in Ordnung sind, also die Ehe gut funktioniert. Über dieses Phänomen denkt kaum jemand ernsthaft nach. Man nimmt automatisch das Gegenteil an: ‚Irgendwas wird schon nicht in Ordnung sein.‘
… Warum geschieht das im Leben so häufig, wenn man das doch gar nicht nötig hätte? Warum sucht man ganz planvoll nach außerehelichem Sex oder lässt sich darauf ein, wenn sich die Möglichkeit bietet und die Umstände günstig sind? Das Eigenartige dabei ist, dass es auch in solchen Fällen gelingt, die Hemmschwelle entsprechend zu senken. Das Spektrum reicht vom spontanen Seitensprung bis zu einer ausgewachsenen Affäre, alles möglichst vor dem Ehepartner verborgen. Und moralisch scheint das kein Problem zu sein, wir leben ja in einer Zeit, in der ein Ehebruch fast nur demselben Unrechtsbewusstsein unterliegt wie etwa Falschparken, also praktisch keinem, und auch oft kein schlechtes Gewissen erzeugt. Im Gegenteil, manche brüsten sich damit vor ihren Freunden und ihre einzige Sorge gilt nur, dass ihr Ehepartner nichts erfährt.“
… Die Therapeutin unterbrach ihren Redefluss, als sie erkannte, dass ihre Patienten sie ziemlich betroffen ansahen. „Kommt das wirklich so oft vor?“, fragte Sandra.
… „Naja, ich habe das Problem drastisch dargestellt. Es betrifft nicht die Mehrzahl, sondern nur eine Minderheit an ehelichen Beziehungen. Es gibt natürlich keine genauen Statistiken, sondern nur Schätzungen aufgrund diverser Untersuchungen. Ungefähr ein Viertel bis ein Drittel aller ehelichen Beziehungen dürfte davon betroffen sein, sichtlich mit steigender Tendenz. Allerdings sind da alle Auslöser mitgezählt, auch solche, die durch schlechte Ehefaktoren entstehen. Eine Differenzierung gibt es in den Analysen logischerweise nicht.
… Die Frage nach dem ‚Warum‘ möchte ich an dieser Stelle wiederholen. Dazu gäbe es sehr viel zu sagen. Es gibt Meinungen, wonach das Kennenlernen von möglichen Geschlechtspartnern nie so einfach war wie heute, oder wonach man beim Ausleben vermeintlicher Bedürfnisse weniger Rücksicht auf den Ehepartner nimmt als früher, frei nach dem Motto ‚es steht mir zu, glücklich zu sein‘ und daher mitnimmt, was sich ergibt. ‚Gelegenheit macht Diebe‘, könnte man dazu sagen. Des Weiteren gibt es Therapeuten, die meinen, dass Monogamie nicht in unserer Natur liege, aber das ist für mich nicht sonderlich glaubhaft, denn Untreue verletzt in jedem Fall unser angeborenes Bedürfnis nach Sicherheit und Bindung und damit hätten wir zwei von der Natur gegebene Eigenschaften, die einander widersprechen. Namhafte Kollegen sprechen von der ‚Lust an der Untreue‘ und das klingt deutlich realistischer. Ich glaube, dass eine solche Lust in den meisten von uns steckt, beim einen mehr, beim anderen weniger, und bei manchen jedoch ganz wenig bis gar nicht. Wenn Sie beide in sich gehen, so vermute ich, dass Marco zur letzteren Kategorie gehört und Sandra zur ersten. Irre ich mich? Sandra?“
… Jetzt war es still in Claras Sprechzimmer. Marco spürte, wie Sandra sich unruhig auf ihm bewegte. Sie sah hilfesuchend zu ihm auf und er musste jetzt etwas sagen: „Ich glaube, was mich betrifft, haben Sie Recht, Clara. Ich habe es nie forciert, mit einer anderen Frau zu schlafen, außer bei Penny. Aber eine Lust, fremdzugehen, verspüre ich nicht.“
… „Genau das sehe ich bei Ihnen auch so, Marco, im Moment zumindest. Wie gesagt, Gefühlswelten können sich ändern, aber bei Ihnen bin ich mir ziemlich sicher, dass das so bleiben wird. Es gibt bestimmte Grundmuster, die einem Menschen eigen sind, und die ändern sich in der Regel nicht.“
… Marco dachte kurz nach und schob dann nach: „Aber was Sandra betrifft, sind Sie da wirklich sicher?“
… „Nein, hundertprozentig sicher kann man nie sein. Und was ich eben sagte, meine ich gar nicht negativ. Es zählt nicht das, was man in sich trägt, in seiner Persönlichkeit, sondern immer das, was man daraus macht, wie man es lebt. Also Sandra, möchten Sie jetzt etwas dazu sagen?“
… „Sie hat schon Recht, Marco.“ Sandra sagte das leise, sie wirkte betreten. „Seit ich meine Phantasien damals bekommen habe, einen anderen Schwanz zu haben, spüre ich das. Aber nicht in dem Sinn, mein Liebling, dass ich Lust verspüre, dir untreu zu werden, das würde ich niemals wollen, wirklich nicht, das musst du mir glauben. Es hat mit dir nichts zu tun, es ist nur so ein unbestimmtes Gefühl. Es war natürlich geil für mich, wenn du mir erlaubt hast, dieses Gefühl auszuleben, mit David, mit Alfred und Heinrich, insgesamt waren es ja nicht viele, beim Gangbang und bei den Dreiern, dich ich mitmachen durfte. Ich habe dich noch nie hintergangen, außer an jenem Scheiß-Wochenende, das Britta, diese Drecksau, organisiert hat. Aber ich hab’ doch sonst alles gut im Griff, oder?“
… Reichlich erschüttert sah Marco seine Ehefrau an. Eine derartige Fäkalsprache gehörte ganz sicher nicht zu ihrer normalen Ausdrucksweise, sie musste emotional sehr aufgewühlt sein. Er sah Tränen in Sandras Augen schimmern, fischte ein Taschentuch aus seiner Hose und trocknete sie ab. Dann drückte er sie an sich, küsste sie zärtlich und sagte beruhigend: „Ja, meine Liebste. Alles ist gut. Dein Reichtum an Phantasien ist doch etwas Besonderes für mich und den gäbe es nicht, wenn du nicht in deinem Inneren diese Lust verspüren würdest. Auch dafür liebe ich dich.“
… „Sie haben das perfekt im Griff, meine Liebe.“ Die Therapeutin lächelte Sandra aufmunternd zu, die sich bei Marcos Worten gefasst hatte und jetzt ebenfalls den Schimmer eines Lächelns zeigte. „Sie haben absolut keinen Grund, sich schlecht zu fühlen. Das, was wir jetzt gerade bei Ihnen herausgearbeitet haben, hat auch einen Riesenvorteil für ihr eheliches Sexleben. Das hat Ihnen Ihr Mann gerade anschaulich und ausgesprochen liebevoll erklärt.“
… Sandra nickte nun und sah zu ihrem Mann hoch: „Ach, Marco, was soll ich sagen? Ich liebe dich doch mehr als alles in der Welt, nein, bitte verzeih‘, ausgenommen unsere Kijnder und unser noch ganz kleines Ungeborenes.“ Sie strich mit einer Hand über ihren Bauch und ergänzte schließlich leise: „Wirst du mir helfen, dass ich nie, niemals irgendwo über die Stränge schlage?“
… Marco sah sie an und nickte heftig. Dann küsste er seine Frau erneut, diesmal noch etwas intensiver.
… „Sehen Sie, Sandra.“ Clara Millstedt hatte ihr Lächeln vertieft und blickte ihr geradewegs in die Augen: „Es gibt nichts, vor dem Sie Angst haben müssten, nur einen gesunden Respekt vor dem, worüber Sie nun genau Bescheid wissen. Übrigens hängt auch Ihr Penisfaible mit dieser innerlichen Lust zusammen und darüber haben wir ja schon ausführlich gesprochen. Wichtig ist einfach, dass Sie im Bedarfsfall Ihr Verhalten entsprechend steuern können. Und Ihr Ehemann wird dabei in jeder Hinsicht für Sie da sein.“
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Heute (Donnerstag, 29. Juni 2023)
… An dieser Stelle unterbreche ich erneut meine schriftstellerische Tätigkeit. Obwohl ich mit Gefühlen manchmal so meine Probleme habe, bin ich jetzt schon etwas aufgewühlt. Während ich mich an die damalige Sitzung mit der Psychotherapeutin erinnert habe und nun versuche, alles möglichst wirklichkeitsgetreu aufzuschreiben, hat mich einiges dabei sehr nachdenklich gemacht.
… Frau Doktor Millstedt hat in Sandras Persönlichkeit damals eine ‚Lust zur Untreue‘ gelesen. Ich habe seit dieser Zeit mehrfach Gelegenheit gehabt, mit den von ihr erwähnten Kollegen zu sprechen, übrigens Psychotherapeuten allererster Güte, habe ihre Analysen und Bücher studiert und mich mit dem von ihnen geprägten Begriff ‚Lust zur Untreue‘ auseinandergesetzt.
… Heute glaube ich, dass Clara Millstedt in diesem Punkt nur zum Teil richtig lag, wobei Sandra in Ihrer damaligen Erwiderung schon auf der richtigen Fährte war. Sie hat im strengen Wortsinn nie eine ‚Lust zur Untreue‘ gehabt, denn sie hat kein Interesse daran gehabt, sich auf Fremdsex hinter meinem Rücken einzulassen. Nein, wenn man ‚Untreue‘ durch den Begriff ‚außereheliche Sexabenteuer’ ersetzt, kommt man der Wahrheit nahe. Was sich bei Sandra seit unserem Dreier mit Olaf Müller vor nunmehr sechsundzwanzig Jahren entwickelt hat, sind ihre Fremdsexphantasien, gespeist durch ihre Experimentierfreude, ihre Abenteuerlust und nicht zuletzt durch ihr Penisfaible. Nie hat sie einen Ehebruch begehen, sondern immer alles gemeinsam mit mir erleben wollen. Und in den wenigen Fällen, in denen ich nicht mitziehen wollte, hat sie es sofort gelassen.
… Und ich darf noch eins erwähnen: Ich habe von Zeit zu Zeit meiner geliebten Frau die Möglichkeit gegeben, ihre Lust herauskommen zu lassen, als Ventil sozusagen. Ich habe für sie das eine oder andere Erlebnis arrangiert und zugelassen. Clara hat mir einmal unter vier Augen diesen Ratschlag gegeben, aber wahrscheinlich wäre ich mit der Zeit auch selbst darauf gekommen, denn ich habe das schon lange vor unserer Therapie erstmals gemacht, als ich Sandras Phantasien erkannt habe. Das erste derartige Erlebnis war jenes mit dem Barmann im September 1998.
‚Lust zur Untreue‘ trifft es bei Sandra daher nicht, im Gegensatz zu bei manch anderen Frauen, die ich in all den Jahren interviewt habe, die bewusst fremdgingen und denen es Spaß machte, ihren Mann zu hintergehen, und die sich entweder daran begeilten, sich ihren betrogenen Mann vorzustellen und sich über ihn lustig zu machen, wie er nichtsahnend zuhause saß. Oder aber, fast schlimmer noch, denen ihr Mann vollkommen egal war. Übrigens, ein widerwärtiges Verhalten meiner Ansicht nach.
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Damals (Februar 2005)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Es war Freitag, unmittelbar nachdem die Familie Berlinghoff zu Abend gegessen hatte. Sandra und Marco saßen mit ihren Kiindern vor dem Fernsehgerät, das Marco an sein Notebook angeschlossen hatte. Es war Zeit für die vereinbarte Skype-Sitzung mit den Robertsons, die nun ins Bild kamen. Nach einer herzlichen Begrüßung richtete David die Kamera so, dass sie Yannik und Natalie erfasste. Offenbar hatten die beiden diesmal kein Interesse, auf den Schößen ihrer Eltern auszuharren. Yannik lief schon wie ein Wiesel durch den Raum und Natalie watschelte schwankend hinter ihm her. Wie Marco mit etwas Rührung feststellte, hatte seine Tóchter gerade so einigermaßen das Laufen gelernt.
… An diesem letzten Freitag im Februar 2005 hatten Marco und Sandra ihre Kinnder von der Schúle und vom Kiindergarten abgeholt und waren direkt zum Thermenhotel Erlenhof aufgebrochen. Zum ersten Mal seit ihrem dortigen Treffen mit den Brüdern Waldenfels waren sie wieder hier, aber einige Mitarbeiter und vor allem die Chefin, Helena Borgmann, erinnerten sich an sie und begrüßten sie herzlich. Wie ihnen Birgit, die blonde Dame an der Rezeption später zuflüstern würde, hatten ihr wahnwitziges Nutte-und-Freier-Rollenspiel und Sandras Freizügigkeit mit den Herren Waldenfels in der Bar und danach im Treppenhaus für einige Zeit Gesprächsstoff beim Personal geliefert.
… „Ist das wirklich erst dreieinhalb Jahre her?“ Sandra konnte das kaum fassen. „Mir dünkt das viel länger, wenn man bedenkt, was wir danach bis heute alles erlebt haben.“ Marco hatte ihr Recht gegeben, dann hatten sie gemeinsam mit Alexander und Valentina das Hotel erkundet, hatten einander vielsagend angeschaut, als sie in der Bar jene Sofagarnitur entdeckten, auf der Sandra damals durch das Gefummle der Herren Waldenfels zwei Höhepunkte bekommen hatte, und waren schließlich beim Schwimmbad im Wellnessbereich hängengeblieben. Sandra hatte schnell ihre Badesachen von oben geholt und dann hatten sie den Nachmittag dort mit ihren Kiindern spielend verbracht.
… Jetzt gehörten die ersten zehn Minuten des Skype-Gesprächs Alexander und Valentina. Die fragten Tante Penny und Onkel David wie fast jedesmal Löcher in den Bauch. Penny und David liebten das Geplauder mit den Kijndern ihrer besten Freunde und antworteten geduldig auf alle Fragen. Später waren dann die Erwachsenen unter sich und sofort drehte sich alles um die beiden Schwangerschaften.
… Dann kam die Therapie bei Clara Millstedt ins Gespräch. Sandra hatte sich angewöhnt, ausführlich über ihre Sitzungen zu berichten und mit Penny darüber zu reden. Meist bestritten die beiden Frauen das Gespräch und die Männer hörten einfach zu. Diesmal jedoch war es anders. Sandra erzählte den Verlauf ihres letzten Termins mit Clara und kam dann auf ihre verborgene Lust, die dabei herausgearbeitet worden war.
… „Clara war zwar mitfühlend, aber schon sehr deutlich“, schilderte Sandra ihre massive Betroffenheit und es begann eine rege Diskussion zwischen allen vier. Penny und David kamen zu demselben Ergebnis wie schon Marco während der Sitzung, es sei sicher kein Wunsch zur Untreue, was Sandra in sich trug, sondern eben ihre Begeisterung fürs Neue.
… Sandra sagte, dass sie das ja von Anfang an gespürt hätte, aber dann doch erleichtert gewesen war, als die Therapeutin alles ins rechte Licht gerückt hatte. „Ich werde meinen Mann nicht untreu werden und Marco hat versprochen, auf mich aufzupassen“, fügte sie lächelnd hinzu.
… „Das will ich ihm auch geraten haben“, polterte David, aber er grinste dabei, „das gehört sich für einen Ehemann, der seine Frau liebt. Was glaubt ihr, was ich täglich bei Penny tue.“
… „Tu‘ nur nicht so groß.“ Penny stupste ihren Ellbogen in seine Seite. „Wer passt hier auf wen auf?“
… Mitten in das allgemeine Gelächter ergänzte David: „Denn, mein lieber Marco, wenn du das nicht tust, komme ich zu euch rüber und nehme dir deine Frau weg. Dann ist sie nämlich bei Penny und mir besser aufgehoben.“
… Man konnte sehen, wie Sandra der Schalk im Nacken saß, als sie nun einwarf: „Ja, sehr gut, David. Mit dir gehe ich gerne mit. Dann habe ich endlich wieder deinen schönen, großen, schwarzen Schwanz.“
… „Ach herrje.“ Marco verdrehte gespielt seine Augen: „Jetzt geht das wieder los. Ich hab‘ schon überlegt, wann meine geliebte Ehefrau wieder mit dem Gefasel vom schwarzen Riesenschwanz anfangen wird. Offenbar ist es jetzt soweit. Wenn dir Davids Pimmel lieber ist, musst du schauen, wie du an ihn dran kommst, er ist immerhin siebentausend Kilometer entfernt. Meiner wäre gleich neben dir, aber den willst du offenbar nicht. Also kriegst du ihn an diesem Wochenende auch nicht.“
… Marco grinste seine Frau an und die Robertsons lachten schallend. „Das werden wir schon noch sehen, wer von uns was kriegt“, sagte Sandra, „bis Montag hältst du es garantiert nicht aus.“ Und bestens gelaunt beendeten sie das Videotelefonat.
… „Zeit fürs Bett, meine Lieblinge“, rief Sandra ihre Kjnder zu sich.
… „Was habt ihr denn vor?“, war Alexanders prompte Frage.
… Sandra sah ihren Mann fragend an und der sagte: „Máma und ich gehen noch auf ein schnelles Getränk in die Bar. Aber wir kommen bald zurück. Bist du so lieb und passt auf deine Schwester auf? Wir lassen dir Mámas Telefon heroben.“
… Alexander überlegte kurz: „Dürfen wir in eurem Bett einschlafen?“
… Sie hatten zwei Zimmer nebeneinander mit Verbindungstür gebucht. „Natürlich dürft ihr“, antwortete sein Váter, „Und ihr seid doch beide schon groß, kann ich mit euch einen Deal machen?“ Das Wort ‚Deal‘ kannten sie natürlich, dem Fernsehen sei Dank.
… Alexander nickte ernsthaft: „Klar, Pápa. Ich werde doch in zwei Wochen schon sieben.“
… „Und ich bald fünf“, krähte Valentina.
… „Natürlich, ihr beiden, wie ich sagte, ihr seid schon groß. Ihr dürft in unserem Bett schlafen, bis ihr morgen aufwacht.“
… „Marco!“ Sandra sah ihren Mann unsicher an: „Und wir? Wann und wo … ähm … du weißt schon?“
… „Ach wirklich, meine Liebste?“ Marco grinste süffisant. „Habe ich nicht gesagt, dass du ihn an diesem Wochenende nicht kriegst?“
… „Marco!“ Diesmal schalt sie ihn. „Doch nicht vor den Kiindern! Und ich habe doch zur Antwort gegeben, dass wir das noch sehen werden. Also, was machen wir?“
… Also gut, meine Liebste, kein Thema“, lachte Marco sie an, „wir werden morgen in der Früh schon um sechs Uhr aufstehen.“ Als er die fragenden Gesichter seiner Familie sah, fügte er lächelnd hinzu: „Wisst ihr, ich werde eurer Máma zeigen, dass auch euer Pápa in der Lage ist, was Neues und Aufregendes zu erfinden.“
… „Wieso, was wirst du denn mit Máma machen, Pápa?“ Alexander und Valentina schauten ihn an.
… Marco lächelte: „Wir werden schwimmen gehen. Ich habe mich erkundigt. das Sportbecken ist ab sechs offen, aber um diese Zeit ist noch selten jemand dort.“
… „Och, schwimmen? Das soll was Neues sein?“ Alexander klang sichtlich enttäuscht.
… „Wir werden sehen. Ihr könnt Máma ja beim Frühstück fragen, ob es neu für sie war.“ Er grinste leicht, während er seine Frau ansah. „Ich bin schon gespannt, wie du das formulieren wirst.“
… Leicht verlegen erwiderte Sandra seinen Blick. Sie überlegte, was sie darauf sagen sollte, aber Marco sprach gleich weiter: „Also der Deal ist folgendermaßen: Wenn Máma und ich morgen schwimmen gehen, bleibt ihr ganz ruhig im Zimmer. Ihr könnt spielen oder Buch anschauen, was ihr wollt, nur ruhig müsst ihr sein. Du, Alexander, kümmerst dich um deine Schwester. Wir sind nach einer Stunde wieder da. Zur Sicherheit hast du das Telefon. Dafür machen wir morgen den ganzen Tag das, wozu ihr beide Lust habt, versprochen. Haben wir einen Deal?“
… „Okay, Pápa.“ Ganz ernsthaft schlug Alexander in die Rechte seines Váters, dann tat Valentina es ihm gleich.
… Als Sandra und Marco aus der Bar zurückkamen, schliefen ihre beiden Lieblinge im Bett ihrer Eltern.
… „Wollen wir ins Zimmer nebenan?“ Sandra schien noch unternehmungslustig.
… „Ach nein, meine Liebste.“ Marco grinste. „Nimm‘ doch Davids wunderbaren schwarzen Pimmel. Außerdem müssen wir morgen um Viertel vor sechs auf. Lass‘ uns eine Runde schlafen.“ Ohne sich weiter um seine Frau zu kümmern, ging er ins Bad und kam nach fünf Minuten bettfertig zurück. Er legte sich auf Valentinas Seite und kuschelte sich an seine Tóchter.
… Etwas verwirrt war Sandra ihrem Mann gefolgt und legte sich schließlich auf die andere Seite des Bettes. Als sie still neben Alexander lag, merkte sie, wie ihr Mann sich nahezu akrobatisch über beide Kjnder zu ihr beugte. Sie kam ihm entgegen und ließ sich küssen. „Schlaf‘ gut, meine Sandra. Ich liebe dich über alles, obwohl ich eigentlich nicht weiß, warum.“
… Sie sagte nichts darauf, aber ihre anfängliche Enttäuschung, dass er offenbar nicht vorhatte, vor dem Einschlafen mit ihr zu bumsen, war verschwunden, und sie merkte, wie wohl sie sich mit ihrer Familie beim Kuscheln im Bett fühlte.
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… Das Sportbecken, über welches das Hotel Erlenhof verfügte, schloss sich direkt an den Wellnessbereich an und war leicht zu erreichen. Wie Marco vermutet hatte, war noch kein Hotelgast da. Nur der Bademeister ließ sich kurz blicken, winkte ihnen zu und verschwand wieder.
… Sandra trug einen züchtigen Schwimmanzug, einteilig und alles verdeckend, wie immer, wenn sie Schwimmsport betrieb. Trotzdem war ihr Anblick eine Augenweide. Als Marco sie festhalten wollte, um sie anzuschauen, entwand sie sich ihm und stieg schnell ins Wasser. Hell klang ihr Lachen, als sie zu ihrem Mann sagte: „Du wolltest doch schwimmen zu dieser unchristlichen Zeit. Also machen wir das auch. Alles andere gibt’s nicht.“
… Also folgte Marco ihr ins Wasser. Sie war bereits losgeschwommen und er beeilte sich, sie einzuholen.
… Eine Dreiviertelstunde lang absolvierten sie eine Länge nach der anderen, ohne Pause, in zügigem Tempo. Es ging um Ausdauer, sie machten das seit vielen Jahren, auch in jenen, in denen sie getrennt gelebt hatten.
… Als sie schließlich aus dem Wasser stiegen, waren sie bei bester Stimmung. Sie fühlten sich keineswegs erschöpft, ein gutes Konditionstraining sollte nicht so enden, im Gegenteil, Marco wähnte sich kräftig genug, für das, was er nun vorhatte.
… „Komm‘, lass‘ uns duschen gehen.“ Er nahm Sandra bei der Hand und führte sie zu den Garderoben. Er öffnete die Tür zum Damenbereich, dann weiter zu den Damenduschen und dort zog er seine Badehose und ihr den Badeanzug aus. Dann begutachtete er sein Werk. Alles, was er sah, gefiel ihm ungemein. Trotz ihrer drei Geburten hatte sie nicht zugelegt und sah einfach fabelhaft aus. Er nahm ihre Brüste in seine Hände und konnte nicht anders, er musste sie befummeln. Unglaublich gut fühlte sich das an. ‚Äpfelchen‘ nannte er sie seit Jahren, den Begriff hatte er einst von Olaf Müller übernommen, der ihn bei ihrem ersten Dreier, der auch Sandras erster Fremdsex war, geprägt hatte.
… Ganz zart kündigte sich ihr viertes Báby bereits an. Bald würde sie in den dritten Monat kommen und ihr Bauch wölbte sich schon sanft, man sah den Hauch einer künftigen Kugel. Es war klar, kein Mann würde einem derartigen Kunstwerk widerstehen können.
… Plötzlich wurde Marco von seiner Frau zur Ordnung gerufen: „Bist du fertig mit der Fleischbeschau?“, fragte sie ungeduldig, aber sie lachte dabei, „dann fang‘ an, mich einzuseifen.“
… Das tat Marco und besonders gründlich nahm er sich Brüste, Kitzler und Scham vor, was sie mit kleinen Seufzern quittierte.
… „Jetzt kommst du dran“, sagte sie, nahm eine Handvoll vom Seifenspender und fing an, Marcos Körper einzuseifen, „viel brauche ich ja nicht zu tun, deine Latte steht ja schon.“ Trotzdem widmete sie sich diesem Körperteil sehr intensiv.
… Anschließend drehte Sandra eine Dusche auf und sie wuschen sich gegenseitig die Seife wieder ab. Sandra wollte jetzt sofort ficken, also presste sie sich eng an ihren Mann, sie nahm seinen Penis, bog ihn etwas nach unten und versuchte, ihn in ihre Muschi zu bringen. Das konnte nicht gelingen, der Winkel passte nicht, also ging Marco etwas in die Knie, sie hob eines ihrer Beine an und dann war er drinnen.
… „Los, mein Liebling“, feuerte sie ihren Mann an, „los, fick‘ mich, mach’s mir. Fick‘ mich, ohne Rücksicht. Ich will, dass du spritzt.“
… „Die Stellung war ihnen beiden jedoch schon nach kurzer Zeit nicht angenehm, deshalb hob Marco sie hoch, trug sie aus dem Duschraum hinaus und legte sie im Aufenthaltsraum auf einen der dortigen Tische. Dann fickte er sie, stehend mit ihren Beinen über seinen Schultern, aber selbstverständlich nahm er Rücksicht auf sie, auch wenn sie es anders gesagt hatte.
…Ihre Fotze war gut geschmiert, offenbar hatte sie das Einseifen erregt. Er stieß sie mit Genuss und langen, gleichmäßigen Stößen. Sandra atmete laut, ihre Augen waren auf irgendeinen Punkt an der Decke gerichtet und ihr Becken fing von selbst an, sich auf- und abzubewegen. Dann wurden seine Stöße kürzer und schneller. Sandra röchelte, aber als sie kurz vor ihrem Höhepunkt stand, hörte Marco auf. Er wollte sie etwas zappeln lassen und seine eigene Erregung auf ihre abstimmen.
… Als sie aber rief, dass er weitermachen solle, tat er das auch. Falls jemand draußen war, konnte er sie sicher hören, denn die Tür stand offen. Dann kam sie heftig, ihr Körper bäumte sich auf. Er stieß sie noch kurz weiter, dann spürte er seinen Samen aufsteigen. Er zog sein Glied aus ihr, gerade rechtzeitig, dass der erste Schub Sandras Gesicht traf und die weiteren auf ihren Brüsten und ihrem Bauch landeten.
… Verschwitzt, aber glücklich schaute Sandra zu ihrem Mann hoch. Während ihre Finger den Weg seines Spermas vom Bauch bis zum Gesicht nachzeichneten, sagte sie grinsend: „Du hast mich voll eingesaut. Jetzt müssen wir nochmals unter die Dusche.“

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6 Comments
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Tom
Tom
Reply to  BM_Kanzler
9 Monate zuvor

Dann meinen Glückwunsch, Opa! 😇
Und die besten Wünsche und alles Gute für Mutter, Frau, Enkelin, , ….
Tom aus Franken

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