Erotische Sex Geschichten

Ehepaar auf Abwegen, 70. Teil

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Ehepaar auf Abwegen, 70. Teil
Damals (April bis Juni 2014)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Ostern lag im Jahr 2014 relativ spät im April und Sandra und Marco entschieden, diesmal gemeinsam die Eltern seines verstorbenen Schwagers Lars Onsager in Norwegen aufzusuchen. Sie nahmen Heidrun und Henrik mit, die mittlerweile zehn und acht Jáhre ált waren. Aus diversen Telefonaten wussten sie, dass es den beiden alten Leuten gesundheitlich schlecht ging, aber als sie sie nun in ihrem Haus in Sandnes besuchten, waren sie erschrocken über ihren Zustand. Sandra meinte, dass ihnen der Lebenswille abhandengekommen war, und tatsächlich, nur etwa drei Wochen später starben sie hintereinander im Abstand von nur vier Tagen. Es schien so, als hätten sie nur darauf gewartet, ihre Enkel noch einmal zu sehen.
… Das Begräbnis fand dann eine Woche später, Mitte Mai, statt und wurde von der entfernten Kusine organisiert, die sich seit Ingrids und Lars‘ Ableben sechs Jahre zuvor regelmäßig um Lars‘ Eltern gekümmert hatte. Sandra und Marco wohnten der Feier mit Heidrun und Henrik bei und Marco blieb dann noch ein paar Tage allein in Norwegen, da er die Kijnder bei der Testamentseröffnung vertreten musste.
… Viel war nicht vorhanden, nur das Haus, das nun von einem Anwalt verkauft werden würde. Lars‘ Eltern hatten ihr Habe je zur Hälfte an die Kusine und ihre beiden Enkel vermacht. Der Richter, der damals über die Übersiedlung der Kiinder nach Deutschland zu entscheiden hatte und mit dem Marco seither in losem Kontakt stand, diskutierte mit ihm über die eher ungewöhnliche Aufteilung des Erbes. Seiner Meinung kamen die Enkel zu kurz. Jedoch Marco meinte, dass es fair sei, wenn die Kusine die Hälfte erhalte, Heidrun und Henrik seien doch finanziell gut versorgt. Nach Begutachtung der Treuhandkonten stimmte der Richter schließlich zu. Mittlerweile war ja das Haus, in dem Marco aufgewachsen war, verkauft worden und der seiner Schwester zustehende Restbetrag war den Treuhandkonten ihrer Kjnder gutgeschrieben worden.
… Im Juni hatte Burkhart Millstedt seinen sechzigsten Geburtstag. Das Krankenhaus bereitete seinem besten Chirurgen, dem Aushängeschild der chirurgischen Abteilung, eine entsprechend würdige Feier. Kollegen aus aller Welt, einige wenige Verwandte und enge Freunde waren geladen. Auch Almira al Zaiidi, seine ägyptische Kollegin und ehemalige Geliebte, war erstmals seit längerer Zeit wieder in Deutschland.
… Sandra und Marco waren ebenfalls eingeladen und beobachteten während der Feier sehr genau, wie sich Clara Millstedt und ihr alter Professor Rüdiger Schmitz zueinander verhielten. Sehr zufrieden konnten sie feststellen, dass nichts, gar nichts auf deren langjährige Liebesbeziehung hindeutete. Beide benahmen sich unbefangen und professionell, wechselnd zwischen Nähe und Distanz, so wie man das von einem Professor und seiner früheren Studentin, die Freunde geworden waren, erwarten würde.
… „Ganz genau so, mein Liebstes“, sagte Marco zu seiner Frau, als sie einmal allein an einer der Bars standen, „musst du dich Alfred und Heinrich gegenüber verhalten.“
… „Das verstehe ich“, antwortete sie ernst, „aber werden das auch Alfred und Heinrich beherzigen?“
… „Da bin ich ganz sicher“, meinte Marco darauf, „erstens sind sie erfahren genug. Sie haben sicher Dutzende von Frauen gehabt, die sie vor ihrem sozialen Umfeld schützen mussten. Auch wenn sie es vermieden haben, mit Frauen zu schlafen, die in festen Beziehungen waren, wie Helena uns sagte, gab es vermutlich verschiedene andere Gründe dafür, die Affären geheimzuhalten. Und zweitens haben sie ganz sicher mit Rüdiger gesprochen, wie er mit seiner Beziehung zu Clara umgeht. Aber wir werden Alfred und Heinrich bei nächster Gelegenheit darauf ansprechen.“
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… Sandras Verhältnis zu den Brüdern Waldenfels wurde tatsächlich nie öffentlich bekannt. Alle Beteiligten hielten sich an das, was vereinbart war. Es gab keine Zeitungsartikel, keine Klatschspalten, keinen Tratsch, kurz, es war so, wie Sandra und Marco das gewollt hatten.
… Im Gegenzug hielten auch sie die Vereinbarung ein. In den folgenden Jahren bis heute, ausgenommen in der Zeit der Corona-Lockdowns, sorgte Sandra für Alfreds und Heinrichs sexuelles Wohlbefinden, indem sie sich für ein oder zwei Nächte mit ihnen traf. Das geschah immer relativ kurzfristig, wie es die Terminpläne zuließen, so etwa zwei- bis maximal viermal im Jahr.
… Die Hausdame der Villa Waldenfels, Zita, organisierte diese Treffen so, dass sie vollkommen anonym blieben. Ausgenommen waren jene, die im Sexclub stattfanden, dort gab es natürlich Personen, die Bescheid wussten, vor allem die beiden Chefinnen Mailin und Miriam. Aber Diskretion war oberstes Gebot im Club, deshalb war von dort nichts zu befürchten.
… Stets wurde Sandra von Karl mit der Cheflimousine abgeholt und wieder zurückgebracht. Wenn es Marcos Zeitplan zuließ und er zudem seine Kjinder gut betreut wusste, begleitete er seine Frau zu ihren Stelldicheins. Aber er hielt sich bewusst abseits, die ‚geteilte‘ Nacht damals, in der Sandra hin- und hergependelt war, wiederholte sich nicht mehr.
… Im Laufe der Zeit wurde Sandra wieder so etwas wie eine ‚Kurtisane‘. Die Brüder hatten gelernt, wie sie mit ihr umgehen konnten, und mehr und mehr bestimmten sie das Geschehen. Sandra fühlte sich wohl in dieser Rolle und ließ die beiden gewähren.
… Aber sie berichtete ihrem Mann immer haarklein, was sie erlebt hatte, meist, während sie gemeinsam Sex hatten. Während Marco seine Frau sanft fickte, erzählte sie von ihren Empfindungen und sparte nicht damit, nachzufragen, ob alles okay für ihn wäre.
… Es war nun nicht so, dass Marco zu darben hatte, während seine Frau es mit den Brüdern trieb. Auch er hatte einiges zu erzählen, was aber ihrer Augenhöhe keinen Abbruch tat, wie er nicht vergaß, häufig zu erwähnen, denn er kannte Sandras diesbezügliche Unsicherheit. Marco hatte nun wieder öfter Sex mit Penny, und nicht nur, wenn seine Frau bei den beiden alten Herren war, sondern auch wenn sie zuhause und mit von der Partie war. Außerdem landete er manchmal in Miriams Bett, während Sandra sich mit Alfred und Heinrich im Sexclub traf. Das war neu und berauschend für ihn, er hatte Miriam immer bewundert, und mit ihr zu vögeln war eine ausgesprochen geile Erfahrung. Und einmal hatten sie Pärchensex zu viert mit Mailin und Hubert im Anschluss an Sandras Erlebnis mit den Brüdern. Gerne erinnerte Marco sich zurück an das ‚Institut für Sexualtherapie‘. Mailin war nach Sandra erst die zweite Frau in seinem Leben gewesen, mit der er Sex hatte, sein erster Fremdsex sozusagen. Der Dreier mit ihr und Sandra war eine neue Erfahrung für ihn und seine Frau gewesen.
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… Mitte Juni 2014 übergab ein sichtlich stolzer Abteilungsleiter aus dem Infrastrukturbereich des Waldenfels-Konzerns ein perfekt renoviertes Haus in Kärnten an seine Besitzerin Sandra Berlinghoff. Hugo Halderbeck hatte seine Familie mitgebracht, es waren ja Pfingstferien, und Sandra war mit ihrer gesamten Großfamilie angereist. Dazu gehörten Penny, Paula und Hildegard und alle zehn Kiinder. Heinrich Waldenfels vertrat die Seite der Geldgeber. Nach der Besichtigung des Hauses, das gebührend bewundert worden war, gab es im Gasthof des Dorfes eine kleíne Feier, zu der Hugo auch die unmittelbaren Nachbarn eingeladen hatte.
… Marco kam dabei ins Gespräch mit der blonden Bäuerin, die sie vor Jahren herumgeführt hatte. Sie standen eine Weile an der Bartheke und sprachen über dies und das. Er bekam jedoch nicht mit, dass sie ihn immer wieder von der Seite musterte. Schließlich zeigte sie sich erstaunt über die Größe seiner Familie. „Die kriegt ihr niemals alle in eurem Haus unter“, meinte sie, „aber du kannst gern zu mir kommen, wenn ihr Platz braucht. Wir haben reichlich davon.“ Sie fasste ihn an der Hand und zog ihn ins Freie hinaus. Dort lehnte sie sich an ihn und sie blickten über das Dorf, das nun im Dämmerlicht vor ihnen lag.
… „Wie meinst du das konkret?“, fragte Marco nach.
… Wieder sah sie ihn an, dann fühlte er plötzlich ihre Hand in seinen Schritt gleiten.
… „So wie ich es sage“, sagte sie leise, „wir haben genügend leere Zimmer, unser Hof ist riesig, wie bei den meisten Bauern hier. Sie müssen nur etwas hergerichtet und mit Möbeln bestückt werden, Betten, Tische, Schränke, alles nicht teuer.“ Sie massierte seinen Pimmel sachte durch den Stoff seiner Hose und der richtete sich auf.
… Marco musste sich jetzt konzentrieren. „Also … äh … was deine Zimmer betrifft, darüber können wir reden. Wir müssen sehen, wie sich alles bei uns entwickelt, ich melde mich bei dir, okay?“
… „Aber ja“, strahlte sie ihn an, „wollen wir rüber in die Scheune?“
… „Äh … meine Liebe … was möchtest du denn?“
… Sie lachte kehlig: „Bist du immer so begriffsstutzig? Ich will mit dir ficken.“
… Marco war reichlich irritiert, andererseits gefiel ihm, was sie mit seinem Pimmel anstellte. „Du weißt schon, drinnen sitzen dein Mann und meine Frau.“
… „Na und, ein schneller Fick“, lachte sie und versuchte, ihn zu küssen.
… Sanft hinderte er sie daran. Sie hörte auf, sein Glied durch die Hose zu massieren und sah ihn fragend an: „Was ist los? Dein Schwanz hat mir doch gerade signalisiert, dass er möchte. Findest du mich nicht hübsch?“ Sie zog eine Schnute.
… Marco fasste sie unters Kinn und hob ihr Gesicht an: „Doch, meine Liebe, du bist ausgesprochen attraktiv. Aber ich werde dich nicht ficken. Verzeih‘ mir, ich möchte dich nicht kränken, es liegt nicht an dir, sondern an mir.“
… „Warum denn? Du bist doch nicht impotent, oder?“
… Marco lächelte sie an: „Das sicher nicht. Aber sieh‘ mal, ich werde meine Frau nicht betrügen. Das habe ich noch nie getan und ich werde heute nicht damit anfangen. Aber was ist mit dir? So forsch, wie du jetzt rangegangen bist, ich wette, dass bist nicht du. Bist du schon mal fremdgegangen?“
… Jetzt wurde sie verlegen: „Nein, Marco, bisher nicht.“
… „Was ist dann los? Wir kennen uns kaum, außer von ein paar Besuchen in den letzten Jahren, und nach zwei Stunden zusammen im Gasthaus willst du mit mir ins Bett? Komm‘, lass‘ uns ein Stück spazieren gehen.“ Sie nickte darauf und hängte sich bei ihm ein.
… Nach einer Weile sagte Marco: „Erklär‘ mir bitte jetzt, warum du das vorhattest. Liebst du deinen Mann nicht mehr? Wenn ich mich recht erinnere, habt ihr drei Kijnder.“
… Jetzt seufzte sie schwer: „Drei wunderbare Kiinder, Marco. Und ja, ich liebe meinen Mann, aber wir haben ein Riesenproblem. Wir haben kaum Zeit füreinander und bestenfalls alle drei Wochen einmal Sex.“
… „Und du hättest gerne mehr?“
… „Ja, viel mehr.“ Sie sah zu ihm auf und jetzt schimmerten Tränen in ihren Augen.
… „Hast du versucht, mit ihm zu reden?“
… „Mehrmals. Das Problem ist vor zwei Jahren entstanden, als mein Mann zusätzlich den Job bei der Tankstelle angenommen hat.“
… „Warum denn?“
… „Weil wir das Geld brauchen. Fast alle Bauern hier haben noch einen zweiten Job. Unser Hof kostet viel Arbeitszeit und der Nebenjob auch. Dann ist er noch bei der Freiwilligen Feuerwehr und im Fußballverein.“
… „Spielt er aktiv?“
… „Früher ja, aber jetzt nicht mehr. Er ist Trainer und Funktionär.“
… „Dann ist er fast immer weg?“
… „Ja, und wenn er zuhause ist, hat er kaum noch Lust, mit mir zu schlafen.“
… „Glaubst du, dass er eine Affäre hat?“
… Jetzt musste sie lächeln: „Nein, ganz sicher nicht. Das kann ich mir nicht vorstellen.“
… „Aber, Mädchen“, antwortete Marco mit leichtem Tadel, „und dann wolltest du ihn betrügen? Glaub‘ mir, mit Fremdgehen löst man kein Eheproblem, sondern macht es unlösbar.“
… Daraufhin brach sie wirklich in Tränen aus und Marco reichte ihr ein Taschentuch. Sie schniefte hinein und stammelte dann: „Glaub‘ mir … ich hab’s nicht geplant mit dir … ich hab‘ nur plötzlich so einen Einfall gehabt.“
… Marco blieb stehen und hielt sie fest im Arm. Ihr Kopf ruhte an seiner Schulter und ihr Körper zuckte, während sie weinte. Beruhigend redete er auf sie ein: „Das war nicht überlegt, ich versteh’s ja. Aber es gibt immer eine bessere Lösung als einen Seitensprung. Ich mache dir einen Vorschlag, meine Liebe. In sechs Wochen beginnen die Schulferien, da werden wir wieder da sein. Dann reden wir zu viert darüber, gemeinsam mit meiner Frau und deinem Mann. Sandra ist sehr gut darin, mit solchen Themen umzugehen. Bis dahin hältst du still, kannst du mir das versprechen?“
… Sie nickte an seiner Schulter und er streichelte ihr Haar. Nach einer Weile fasste sie sich und trat zurück. Sie betrachtete ihn und sagte: „Wirst du meinem Mann erzählen, was ich vorgehabt habe?“
… „Nein, da kannst du beruhigt sein. Ich werde nur ganz allgemein von deinen Nöten berichten. Aber du solltest das tun, nicht gleich, aber bei passender Gelegenheit. Es sollte zwischen euch kein Geheimnis geben.“
… „Hm“, meinte sie, „das wird schwer.“
… „Das glaube ich nicht, meine Liebe. Für deinen Mann wird’s deutlich schwerer.“ Marco setzte sich wieder in Bewegung und zog die junge Bäuerin mit.
… Willig ließ sie sich nun zurück in die Gaststube führen, wo sie sich zu ihrem Mann setzte. Marco ging zu seiner Frau, die ihn fragend ansah. Dann lächelte sie und wandte sich wieder ihren Gesprächspartnern zu. Er war sich ziemlich sicher, dass sie einiges von dem, was er gerade erlebt hatte, erraten hatte.
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Heute (Dienstag, 28. Mai 2024)
… Ich erinnere mich gut an jene Einweihungsfeier im Dorfgasthaus in Kärnten. Wir sind vor wenigen Tagen aus Ras al-Khaimah zurückgekommen. Nach dem unglaublichen Erlebnis im letzten Juli, als wir Großeltern wurden, stand der nächste Meilenstein in unserer Familie an. Unsere älteste Tóchter hat geheiratet. Ich weiß, dass Sandra genau daran denkt, wenn ihr Blick wie gerade eben abwesend wird.
… Die Bauernfamilie, die unsere nächsten Nachbarn in Kärnten sind, wurden richtig gute Freunde. Ihre drei Kjnder sind unseren seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden. Wenn wir in Kärnten sind, unternehmen sie viel zusammen.
… Die Familie achtet auf unser Haus, wenn wir nicht da sind, und sorgt dafür, dass alles in Ordnung ist, wenn wir kommen. Gemeinsam haben wir in ihrem Bauernhaus fünf Zimmer ausgebaut, Platz war ja wirklich genügend vorhanden. Es sind Schlafräume mit Doppelbetten und einer Sitzecke und jeder verfügt über ein kleínes Bad mit Dusche und WC. Gebaut wurden sie vom Schwiegervater der Bäuerin und dessen Freunden und bezahlt haben wir nur für das Material. Dafür mieten wir in den Ferien mehrere dieser Zimmer sehr kostengünstig, je nachdem, wie wir die Aufteilung der Räume vornehmen. Zu den übrigen Zeiten wird auch anderweitig vermietet.
… Das alles haben wir während der damaligen Sommerferien ausgearbeitet und es hat funktioniert. Aber viel wichtiger noch ist gewesen, dass Sandra und ich die eheliche Beziehung des Ehepaars in Ordnung bringen konnten. Nein, eigentlich war es Sandras Verdienst, nicht meines. Wieder einmal ist meine Frau unwahrscheinlich einfühlsam mit allen Beteiligten umgegangen. Besonders schwer ist es aber nicht gewesen, denn die Beziehung der beiden war grundsätzlich in Ordnung, sie liebten einander wirklich und es hat keinen Fremdsex gegeben. Die beiden hatten sich nur völlig verloren in Routine, Kjinder und überbordender Arbeitslast.
… Als dem Bauern bewusst geworden ist, wie nahe seine Frau an einem Seitensprung vorbeigeschrammt war, ist er zunächst böse gewesen, das typische Beispiel eines Ehemannes, der Angst davor hatte, vor seinen Freunden im Dorf nicht als ‚richtiger Mann‘ wahrgenommen zu werden. Erst als ich ihm deutlich gemacht habe, dass diese nie etwas davon erfahren würden und er die Nöte seiner Frau ernst nehmen müsse, hat er eingelenkt. Schritt für Schritt hat er erkannt, dass er seine Frau vernachlässigt und viel zu wenig Zeit mit ihr verbracht hatte.
… Sandra hat dann auch noch ein Gespräch mit seinen Eltern geführt. Und tatsächlich, seiner Mutter war auch schon aufgefallen, dass die Ehe ihres Sohnes in eine Sackgasse geraten war.
… Es hat dann nur zwei Wochen gedauert, dann ist die Lösung da gewesen. Ich habe zwei Abende pro Woche zur ‚Ehepflege‘ angeordnet, der Bauer hat seinen Zweitjob und seine Vereinstätigkeiten reduziert und sein Váter hat etliche Rentnerfreunde engagiert, die danach noch viele Jahre auf dem Hof mitgeholfen haben.
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Damals (August bis Oktober 2014)
Fortsetzung, autobiographischer Inhalt
… Einige Tage nach Ferienbeginn, im August 2014, fuhr die Großfamilie Berlinghoff-Robertson erstmals nach Kärnten in die Sommerferien. Sandras geerbtes Haus war ihr Ziel. Es war unter Beibehaltung seiner Grundfläche sehr geschickt neu gestaltet worden. Im Erdgeschoss gab es das Wohnzimmer, das zwar restauriert worden war, dessen Mobiliar man jedoch belassen hatte, ebenso wie nebenan im Schlafzimmer, dieses allerdings mit einem neuen, modernen und großen Doppelbett. Dann war da noch eine kleíne, komplett erneuerte Küche, die vom Wohnzimmer aus erreicht werden konnte, und ein weiterer Raum, der als Kiinderzimmer dienen konnte.
… Durch eine steile Treppe, die unverändert geblieben war, gelangte man in das Obergeschoss. Dort lagen zwei große Räume hintereinander, ein vollständig möbliertes Fernsehzimmer und ein praktisch noch leeres Schlafzimmer.
…Das Untergeschoss war vollkommen neu adaptiert worden. Es gab einen weiteren, eher kleínen Schlafraum, aus der früheren Garage war ein Wirtschaftsraum geworden und aus dem Rest ein großzügiges Bad.
… Der erste Urlaub in Kärnten zeichnete sich dadurch aus, dass die Unterbringung reichlich provisorisch war. Im Elternschlafzimmer hatten sich Marco, Sandra und Penny zu dritt einquartiert, nicht, dass Marco etwas dagegen einzuwenden gehabt hätte. Die zehn Kjinder teilten sich die übrigen vier Zimmer. Eine Mitarbeiterin aus Hugo Halderbecks Team hatte sich darum gekümmert, dass genügend Matratzen und Bettzeug angeliefert worden war.
… Aber die Kiinder schätzten das sehr, es schien ihnen als ein Hauch von Abenteuer. Und wie dann mit den Jahren die Möblierung Einzug hielt, wurde es zwar bequemer, aber irgendwie bedauerten die Kjnder, dass das Abenteuer nicht mehr da war.
… Sehr schnell freundeten sich die Kiinder mit denen der Nachbarn an. Gemeinsam streunten sie durch Feld und Wald und die größeren besuchten schon mal die Dorfdisco. Die Großfamilie Berlinghoff-Robertson-Waldenfels bestand eher aus Stadtmenschen, jetzt lernten sie das Landleben kennen.
… Von jenem Sommer an verbrachten sie die meisten der folgenden Ferien in Kärnten, zu Ostern, im Sommer und zu Weihnachten, ausgenommen während der Corona-Lockdowns. Sie liebten das Haus und die gesamte Landschaft. Manchmal pflegte Sandra ihren Mann darauf hinzuweisen, wie richtig es von ihr von Anfang an gewesen war, auf die Übernahme des Erbes zu bestehen, trotz aller finanziellen Belastungen. Und Marco musste einräumen, dass sie damit vollkommen Recht hatte.
… „Eigentlich hast du ja ohnedies immer Recht, mein Liebling“, brachte er bei solchen Gelegenheiten noch schmunzelnd an.
… Der Freizeitwert in dieser Region war unglaublich hoch. Nur etwa zwanzig Minuten benötigte man, um in verschiedene Schigebiete zu gelangen, und etwa eine Viertelstunde, um mehrere Seen im Umkreis zu erreichen. Und die Familie begann, die Berge zu ‚erobern‘. Im Laufe der Jahre wurden sie in den Alpenvereinshütten bestens bekannt. Nicht immer waren alle mit von der Partie, Marco ließ die Kjinder immer selbst entscheiden, was sie unternehmen wollten, aber auch so erregten sie fast immer großes Aufsehen.
… Für Sandra und Marco war die Bergwelt eine neue Möglichkeit, ihr sexuelles Repertoire zu erweitern. Sie fanden Spaß daran, Örtlichkeiten zu wählen, an denen sie entdeckt werden konnten. Natürlich ging das nur, wenn sie allein unterwegs waren, was nicht so häufig vorkam. Zu frühester Morgenstunde, bei aufgehender Sonne, auf einer Bank vor dem Fenster der Küche, in der sie die Hüttenwirtin schon rumoren hörten, oder aber auf dem Matratzenlager, mitten zwischen anderen schlafenden Gästen, solche Situationen entwickelten für sie einen bestimmten Reiz.
… Nach und nach wurde das Kärntner Haus zu ihrer zweiten Heimat. Auch Paula und Hildegard bemühten sich, an den Ferienaufenthalten teilzunehmen, so oft ihnen das möglich war. Für Jonathan war das ohnedies nie eine Diskussion, er wollte seine Geschwister immer nach Kärnten begleiten.
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…Der Dienstag, der 9. September 2014 hatte sich in Marcos Hirn ‚eingebrannt‘. Es war jener Tag, an welchem seine Sandra ihn zum ersten Mal seit ihrer Therapie fast betrogen hätte. Eine Wirtschaftsdelegation aus den Arabischen Emiraten besuchte Deutschland. Nach Gesprächen in diversen Ministerien in Berlin teilten sich die Herren auf und besuchten verschiedene Industriebetriebe im Bundesgebiet, die sie für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Heimatländer für wichtig erachteten.
… Paula Waldenfels war gemeinsam mit anderen Konzernchefs in Berlin anwesend gewesen und hatte den Leiter der Delegation in ihr Unternehmen begleitet. Dort hatte sie ihn herumführen und einzelne Gespräche mit ihren Vorständen führen lassen. Im besten Hotel der Stadt war für ihn ein Zimmer gebucht und im Restaurant war ein Tisch für das Abendessen reserviert.
… Zuständig für die Geschäftsanbahnung war natürlich der Bereich, in welchem Sandra arbeitete. Normalerweise hätte also Sandras Chef zusammen mit Paula dem Gast Gesellschaft leisten müssen, aber der war auf Urlaub und deshalb hatte Paula ihre Freundin Sandra gebeten, beim Essen anwesend zu sein.
… Als Sandra fertig angezogen war und sich ihrem Mann präsentierte, war der wie so oft hingerissen. „Euer Gast wird auf dich fliegen“, hatte er gemeint, „so, wie du aussiehst.“
… Und wie so oft war Sandra geschmeichelt, wenn Marco ihr Aussehen über den Klee lobte. Keiner von beiden konnte ahnen, dass sich Marcos Worte beinahe erfüllen sollten.
… Sandra war von der Vorstandsvorsitzenden telefonisch ins Bild gesetzt worden. Während sie von Paulas Fahrer Gerhard im BMW zum Restaurant gebracht wurde, rekapitulierte sie in Gedanken alle Informationen, die sie erhalten hatte. Sie überlegte sich geeignete Satzfloskeln, die sie verwenden konnte und ging in Gedanken durch, was sie von der arabischen Halbinsel wusste, und das war eigentlich herzlich wenig.
… Als sie jedoch von einem ausgesucht höflichen Oberkellner zu ihrem Gast geführt wurde, war alles, was sie sorgfältig vorbereitetet hatte, aus ihrem Gehirn weggefegt. Der Mann, der sich nun erhob, um sie zu begrüßen, war, wie sollte sie das in Worte fassen, zunächst nicht in Worte fassbar. Er war etwa so groß wie ihr Mann, etwas schlanker, drahtiger und wirkte dadurch hochgewachsen. Ein kurzgeschnittenes schwarzes Haar, das vor den Ohren in einen ebensolchen, sehr gepflegten Backenbart überging, umrahmte ein markant geschnittenes, sonnengebräuntes Gesicht. So wie er vor ihr stand, schoss es Sandra durch den Kopf, könnte er wahrscheinlich jede Frau haben.
… „Sie sind mir schon avisiert worden, Frau Berlinghoff“, sagte der arabische Gast nun in fehlerfreiem Deutsch, „und ich freue mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.“ Seine Stimme hatte einen angenehmen Bariton mit dem ganz leichten Singsang eines Südländers. Er streckte seine Hand aus, die Sandra automatisch ergriff. Sein Händedruck war fest und warm, so wie sie ihn mochte.
… „Hrmm“, stotterte sie, denn sie war komplett verwirrt und kopflos. Dann jedoch riss sie sich zusammen: „Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Sheik Faris Abt el-Mansur, Exzellenz.“
… Ein gewinnendes Lächeln umspielte seine Lippen, allein dieses hätte ein Frauenherz zum Schmelzen bringen können, fand Sandra, dann ließ er ihre Hand los und antwortete: „Bitte, meine Liebe, nicht so förmlich. Darf ich Sie bitten, ‚Faris‘ zu mir zu sagen? Alle meine Freunde nennen mich so.“
… „Ähh … ja, also Faris“, musste sie sich erneut zusammennehmen, „ich bin Sandra.“
… „Ich weiß“, lächelte er und das war einfach umwerfend, „ich habe meine Hausaufgaben gemacht, meine Liebe.“
… Er bedeutete ihr, sich hinzusetzen, dann nahm er ihr gegenüber Platz. Er langte nach ihren Händen und betrachtete sie eingehend. „Sie sind eine außergewöhnlich schöne Frau, Sandra, wissen Sie das?“
… „Ähem … äh, ja?“
… „Sind Sie verheiratet, Sandra?“
… „Äh ja, wir sind schon seit über einem Vierteljahrhundert zusammen.“
… „Und Sie haben sicher Kiinder?“
… Sandra fand kurz aus ihrer Trance heraus. Worüber unterhielten sie sich da? Sie hatte eigentlich vorgehabt, über die Waldenfels’sche Geschäftsentwicklung in den Emiraten zu sprechen. Aber dieser Mann hatte eine Richtung eingeschlagen und sie konnte sich dieser irgendwie nicht entziehen. „Ja wir haben drei gemeinsame und noch sieben andere in unserer Familie.“ Sie wusste eigentlich nicht, warum sie dies einem völlig Unbekannten auf die Nase band.
… „Oha“, sagte der, „das bedeutet, dass Ihr Mann Kjnder mit anderen Frauen hat, sehe ich das richtig?“
… „Hrmm“, machte Sandra erneut. Warum sollte sie mit dem Fremden über ihre polyamoren Strukturen reden?
… Aber der ließ nicht locker: „Ich habe ins Schwarze getroffen, richtig? Aber bei Ihnen in Deutschland gilt doch die Gleichberechtigung, oder?“
… „Äh, … ja … nein.“
… Bevor Faris etwas erwidern konnte, trat der Oberkellner an den Tisch: „Exzellenz, Frau Berlinghoff“, sagte er, „Frau Doktor Waldenfels tut es sehr leid, aber sie wird sich verspäten, sie hat ungeplanterweise gerade noch den Oberbürgermeister zu Gast. Sie sollen bitte schon mal zu essen beginnen, sie kommt aber in jedem Fall noch dazu.“
… Sandra war dankbar, denn dieses Zwischenspiel nahm etwas Brisanz aus dem Gespräch. Beide hatten keinen besonders großen Hunger und bestellten Suppe und griechischen Salat, dazu nur Mineralwasser.
… Während des Essens versuchte Sandra, sich zu fassen. Der arabische Mann sprach alle ihre Sinne an, sie kämpfte mit ihrer Loyalität gegenüber ihrem Ehemann, den sie über alles liebte, aber ihre Hemmschwelle drohte einzuknicken.
… Erst einige Zeit später, in einem Telefongespräch, das sie zu viert führen würden, zusammen mit Faris‘ Ehefrau Aisha, würde sie feststellen, dass Faris genau dasselbe verspürte. Er war von Sandra derart hingerissen, dass er Gefahr lief, alle seine Vorsätze über Bord zu werfen. Er hatte eine großartige Frau, die er unsterblich liebte und die ihm vier Kiinder geschenkt hatte. Sie zu betrügen, wäre ihm nie in den Sinn gekommen, aber irgendwie hatte sich auch sein Gehirn ausgeschaltet.
… Beide, Sandra und Faris, konnten sich während des Essens ablenken und mit ihrem Salat beschäftigen. Aber als sie fertig waren, kam ihre gegenseitige Anziehung wieder hoch. „Ich werde Sie jetzt auf mein Zimmer führen, Sandra, einverstanden?“, sagte Faris bestimmend, ohne irgendwelche Konsequenzen zu bedenken.
… Und gerade, als Sandra zustimmen wollte, ertönte vom Eingang her eine Stimme: „Sie sind noch da, Sheik Faris, das freut mich sehr. Ich entschuldige mich vielmals für meine Verspätung.“
… Paula Waldenfels trat an ihren Tisch und sie bemerkte nicht, in welch sexueller Bereitschaftsstimmung sich ihre beiden Gesprächspartner befanden.
… Sandra war die Erste, die abdampfen konnte: „Paula, schön dass du da bist“, rief sie. Zwei Seelen kämpften in ihrer Brust, aber jetzt gewann diejenige die Oberhand, die für Loyalität gegenüber ihrem Ehemann stand.
… Auch Sheik Faris Abt el-Mansur schien sich jetzt wieder in den Griff kriegen zu können. „Frau Doktor Waldenfels“, sagte er mit einem gewinnenden Lächeln, „Sandra und ich haben schon einiges über eine mögliche künftige Geschäftsbeziehung diskutiert.“
… Das war zwar gelogen, aber Sandra sah den Mann dankbar an, mit dem sie noch kurz zuvor ins Bett hätte steigen mögen.
… Paula bestellte Kaffee für alle, dann wollte sie wissen, was denn so besprochen worden war.
… „Wir möchten Ihnen keine Zwischenstände präsentieren.“ Faris war unglaublich schlagfertig und wortgewandt und Sandra war mehr als hingerissen. „Wir haben vereinbart, dass wir uns morgen in Sandras Büro treffen. Wir benötigen etwa bis übermorgen Mittag. Wenn Sie danach Zeit für uns hätten, Frau Doktor Waldenfels, dann würden wir Ihnen gerne das Ergebnis präsentieren.“
… Paula blickte Sandra an: „Du bestimmst hier, meine Liebe. Ist das okay für dich?“
… „Aber ja“, lächelte Sandra, „wir haben sehr intensiv darüber gesprochen, wie wir unseren Vertrieb im arabischen Raum neu ordnen. Faris kennt sich da gut aus. Ich glaube, wir werden dir übermorgen ein gutes Konzept liefern.“ Sie war über sich selbst erstaunt, wie gut sie plötzlich lügen konnte.
… Ich freue mich darauf, Exzellenz.“
… Faris lächelte dazu, aber er korrigierte ihre Anrede nicht. Als Paula und Sandra sich schließlich verabschiedeten, wünschte er ihnen eine gute Nacht.
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… Zuhause war Marco noch wach. Deshalb nutzte Sandra die Gelegenheit, um Marco alles zu erzählen. Sie war vollkommen ehrlich und schilderte die Situation, die beinahe zu einem Ehebruch geführt hätte. „Wenn Paula nicht gekommen wäre, hätte ich dich betrogen, mein Liebster. Ich war schon dabei, mit dem Kerl nach oben zu gehen.“ Sie begann zu schluchzen.
… Marco war reichlich betroffen. Er schalt sich selbst, er hätte eigentlich vorausdenken müssen. Seine perfekt aussehende Sandra mit ihrer Lust am Experimentieren, und ein offenbar äußerst attraktiver, auf das weibliche Geschlecht wirkender arabischer Mann, für den westliche Frauen möglicherweise Freiwild waren. Zwar war Paulas Anwesenheit geplant, aber die Gefahr, dass es Gelegenheiten gab, zu denen Sandra und der Fremde allein waren, war einfach trotzdem gegeben. Er hätte seine Frau in jedem Fall begleiten müssen.
… Also begann Marco, seine Frau zu trösten: „Sieh‘ mal, meine Liebste, es ist ja nichts passiert. Ich hätte dich nicht allein hingehen lassen sollen. Ich habe Clara versprochen, auf dich aufzupassen, und das habe ich versäumt. Das wird mir nicht noch einmal passieren.“
… „Nein, nein, Marco. Du kannst jetzt nicht die Schuld auf dich nehmen.“ Sandras erbärmliches Schluchzen war in ein leises Weinen übergegangen.
… „Das tue ich auch gar nicht, nicht für die zwischen euch beiden entstandene Situation. Wohl aber dafür, dass ich nicht eingreifen konnte, weil ich nicht dabei war.“
… Sandra sah ihren Mann mit tränenverhangenen Augen an: „Ich kann mir nicht verzeihen, dass ich mich nicht besser im Griff gehabt habe.“
… „Ach, Liebste!“ Marco zog sie nun an sich und küsste ihre Tränen von den Wangen. Das kitzelte und Sandra musste ein wenig lachen.
… „So gefällst du mir schon besser, mein Liebling“, sagte er, ganz ernst, „wir wissen doch von Clara, dass du trotz aller guten Vorsätze in so eine Situation schlittern kannst. Deshalb wäre es richtig von mir gewesen, dich zu begleiten. Aber selbst wenn es dazu gekommen wäre, dass ihr beide im Bett landet, dann hätten wir damit umgehen können. Clara hat uns doch klargenmacht, dass ein Seitensprung im Affekt immer denkbar ist, wenn die Hemmschwelle verschwindet, dass es jedoch dann darauf ankommt, was wir daraus machen. Du hast mir vorhin offen und ehrlich gesagt, was vorgefallen ist, und ich kann doch davon ausgehen, dass du das genauso tun würdest, wenn du mit dem Mann geschlafen hättest, oder, meine Liebste?“
… Mit großen Augen sah sie ihn an: „Ja … ich … ich …“
… Marco fasste seine Frau an den Schultern: „Ich weiß, du würdest dich maßlos schämen, wenn du mich betrogen hättest“, sagte er. Er war sehr ernst geworden. „Aber ich brauche in so einem Fall die Wahrheit, absolut ehrlich und ohne das falsche Gefühl, mich schonen zu müssen. Natürlich ist mir klar, dass du mich so sehr liebst, dass du jegliche Unbill von mir fernhalten willst, aber mir einen Seitensprung zu verschweigen, wäre vollkommen falsch.“
… Sandra hatte sich nun gefasst: „Ja, mein Liebling, das habe ich dir doch versprochen, schon bei Claras Sitzungen. Ich habe dir doch nie Anlass gegeben, daran zu zweifeln.“
… „Da hast du komplett Recht, bis heute. Aber eben bin ich unsicher geworden. Du erinnerst dich an Claras Worte: ‚Verstehen und Vergeben‘. Mit dem Körperlichen beim Fremdsex wäre das einfach, aber mit dem Verschweigen nicht.“
… Jetzt war es Sandra, die die Arme um ihren Mann legte: „Ich verspreche hoch und heilig, dass ich immer ehrlich sein werde, auch wenn ich mich noch so sehr schäme. Ich liebe dich mehr, als ich jemals sagen kann, und verlieren will ich dich nie, nie mehr. Ich weiß, was ich damals falsch gemacht habe nach dem Junggesellinnenabschied.“
… „Ach Liebste, vergiss‘ das doch, das ist Schnee von gestern.“
… „Ich glaube dir aber nicht“, meinte Sandra jetzt, „dass es für dich so einfach wäre, das Körperliche zu verzeihen, wenn ich heimlich mit einem anderen Mann gefickt hätte. Ich weiß doch, dass dich das belasten würde.“
… „Ertappt“, grinste Marco, „natürlich würde es mich fürchterlich stören, wenn irgendein anderer Mann deinen Körper besessen hat, ohne dass ich das unter Berücksichtigung aller Konsequenzen erlaubt habe. Clara hat uns doch erklärt, dass wir Männer genetisch so ticken. Aber es wäre einfacher für mich zu verarbeiten, als wenn du unaufrichtig bist.“ Er machte eine kurze Pause und fuhr dann fort: „Dieser arabische Mann scheint eine ziemliche Gefahr darzustellen. Deshalb werden wir kein Risiko eingehen. Ab sofort bin ich immer dabei, wenn du dich mit ihm triffst.“
… Sandra stimmte sofort zu, sie war sehr glücklich über diese Aussage. Und als sie nun ins Bett marschierten, zeigte sie ihrem Mann, wie dankbar sie war. So dankbar, dass sie alles tat, um ihm einen wundervollen ehelichen Sex zu bereiten.
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… Am nächsten Tag rief Marco gleich nach dem Aufstehen seine Sekretärin an. Andrea Körber seufzte vernehmlich, aber sie war die Sonderaufträge ihres Chefs gewohnt. Sie hatte nun dafür zu sorgen, dass die Termine seiner Frau mit ihrem arabischen Gast in Marcos Büro stattfanden. Und sie erfüllte gewissenhaft seinen Auftrag, jede Viertelstunde nach dem Rechten zu sehen, also Sandras Sitzung mit Sheik Faris zu stören, zumindest vom Beginn weg bis elf. Marco hatte eine Besprechung mit seiner Lektorin Sigrid Heuser, die er nicht verschieben konnte, aber bis elf würde er in sein Büro kommen können und dann selbst übernehmen.
… Andrea konnte sich zunächst auf die Anweisungen ihres Chefs keinen Reim machen, aber als Sheik Faris Abt el-Mansur vom Pförtnerdienst hereingeführt wurde, setzte ihr Herzschlag aus. Plötzlich verstand sie, was Marco Berlinghoff umtrieb. Er wollte sichergehen, dass seine Frau mit ihrem Besucher möglichst wenig alleine blieb. Denn siedend heiß erkannte sie, dass auch sie diesem Mann nicht lange widerstehen können würde.
… Und der Kerl schien sich seiner Wirkung auf Frauen durchaus bewusst zu sein. Ausgesucht höflich und mit vollendeten Manieren präsentierte er sich und Andrea erging es ähnlich wie Sandra am Abend zuvor. Sie war hin- und hergerissen. All ihre Selbstbeherrschung musste sie zusammennehmen, um sich einigermaßen normal zu benehmen, während sie ihn in Marcos Büro führte und auf Anfrage einen Kaffee servierte.
… Dann kam Sandra und Andrea flüsterte: „Ich verstehe alles, was dein Mann angeordnet hat. Ich schaue regelmäßig rein, damit bei euch nichts passiert. Herr Berlinghoff ist schlau.“
… Sandra lächelte und flüsterte zurück: „Ja, mein Mann passt auf mich auf, du weißt ja, warum. Der Araber ist ziemlich unheimlich. Ich wäre gestern Abend fast in seinem Bett gelandet.“
… Andrea war baff: „Wirklich? Ja, vorstellen kann ich mir das schon. War denn dein Mann nicht dabei?“
… „Leider nicht“, antwortete Sandra, „aber warte, ich werde dir das bei Gelegenheit erzählen.“
… Sie durchquerte das Vorzimmer und betrat Marcos Büro. „Guten Morgen, Faris“, sagte sie zu dem gutaussehenden Araber, der sich sofort erhob und ihren Gruß erwiderte.
… Nachdem sie eine Zeitlang geschwiegen und einander angestarrt hatten, war es Sandra, die zuerst Worte fand: „Wenn Sie einverstanden sind, dann lassen Sie uns anfangen.“ Sie entnahm ihrer Tasche einige Papiere.
… „Gerne“, lächelte er, „sind Sie gestern Abend gut nach Hause gekommen?“
… „Ja, danke, der Fahrer der Vorstandsvorsitzenden hat mich gefahren.“
… „Doktor Waldenfels? Eine bemerkenswerte Frau“, meinte Sheik Faris. „In meiner Heimat wäre es im Moment noch undenkbar, dass eine Frau einen derart wichtigen Konzern führt.“
… Sandra war irgendwie glücklich, dass sie am Vorabend mit ihrem Mann eine Aussprache gehabt hatte. Es war zunächst für sie peinlich gewesen, aber Marco hatte sich einfach wundervoll verhalten. Das gab ihr Kraft für das Gespräch mit Faris. Sie spürte dessen Anziehungskraft nach wie vor, so wie die Sekretärin Andrea, aber ihre Hemmschwelle blieb intakt.
… Jetzt hatte sie genau hingehört: „Sie sagten, dass es ‚im Moment‘ unmöglich ist. Heißt das, dass sich etwas ändern wird?“
… „Das kann ich Ihnen so konkret nicht beantworten“, erwiderte Faris mit einem Lächeln, „ich bin aber ziemlich sicher, dass Frauen auch bei uns auf dem Vormarsch sind. Schließlich können sie dasselbe wie wir Männer. Aber lassen Sie uns jetzt unsere Hausaufgaben machen und diese Gedanken heute beim Abendessen weiterspinnen.“
… Sandra zuckte bei der Erwähnung des Abendessens sichtlich zusammen, aber sie fing sich und war nun in der Lage, ganz sachlich mit dem Sheik über die künftige geschäftliche Beziehung des Waldenfels-Konzerns zu den Emiraten zu diskutieren.
… Wie festgelegt, wurden sie viertelstündlich von Andrea Körber mit fadenscheinigen Ausreden unterbrochen, bis schließlich Marco kurz nach elf erschien. Sandra machte Faris mit ihrem Mann bekannt.
… Die beiden Männer musterten einander eine Weile. Es war für Sandra fast so, als steckten sie ihre Claims ab, genetische Disposition eben, wie ihr Mann schon am Vorabend gesagt hatte.
… Dann, völlig überraschend, sagte Faris: „Ihre Frau, Herr Berlinghoff, ist einfach großartig. Ich glaube, dass ich Ihnen damit nichts Neues sage, Sie wissen das natürlich. Ich habe in der letzten Stunde erkannt, wie gut sie in ihrem Job ist. Die Ideen, die sie vorgeschlagen hat und die wir noch gemeinsam weiterentwickeln werden, sind ausgezeichnet, und ich werde Frau Doktor Waldenfels vorschlagen, dass Sandra bei Waldenfels zuständig für den arabischen Raum wird.“
… Marco sagte zunächst nichts darauf, aber Sandra warf ein: „Eine Frau, Faris? Sie sagten doch vorhin …“
… Faris lächelte intensiv. Wie am Abend zuvor wirkte er damit auf Sandra unglaublich attraktiv: „Ich glaube, dass es Zeit dafür wird. Und ich glaube auch, meine liebe Sandra, dass Sie dafür die geeignete Person sind. Aber bevor es soweit ist, haben wir noch einige Hausaufgaben zu erledigen.“
… Und zu Marco gewandt fuhr er fort: „Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, Herr Berlinghoff, ich habe keinerlei Hintergedanken dabei. Was gestern Abend geschehen ist, würde ich gerne heute beim Abendessen mit Ihnen gemeinsam besprechen. Mir ist bewusst, dass Sie darüber Bescheid wissen. Ich schätze Ihre Frau so ein, dass Sie Ihnen alles erzählt hat. Wie gesagt, sie ist großartig.“
… Marco brummte Zustimmung. Ganz wohl war ihm bei der Sache nicht, aber bis zum Abend würde er warten können, zumal er ja seine Frau und den Araber im Blick hatte.
… Mit halbem Ohr hörte er ihnen zu, während er seine eigene Arbeit erledigte. Sie gingen zu Mittag gemeinsam in die Kantine, aber Marco blieb still, denn seine Frau und Sheik Faris diskutierten intensiv ihr Konzept weiter.
… Gegen vier Uhr nachmittags schließlich waren sie fertig. Sandra erzeugte von ihrem Notebook einige Ausdrucke. „Darf ich Sie bitten, das vor unserem morgigen Termin bei Frau Doktor Waldenfels und dem Vorstand nochmals durchzulesen?“, sagte Sandra zu Faris und der nickte ihr zu.
… Marco hatte neben seiner eigenen Arbeit beobachtet, wie gut Sandra und Faris zusammenarbeiteten. Im Laufe des Nachmittags war ihr Konzept nicht mehr auf den arabischen Raum beschränkt, es umspannte den gesamten Nahen und Mittleren Osten und fast ganz Afrika.
„Wir sehen uns um sieben in meinem Hotel“, sagte Faris noch, dann verschwand er.
… Sandra und Marco verweilten noch in seinem Büro. Marco umrundete seinen Schreibtisch und ging zu seiner Frau. „Ich liebe dich über alles“, sagte er zu ihr, „hat sich irgendetwas seit gestern Abend geändert?“
… „Nein, gar nichts, mein Liebling. Was soll sich an meiner Liebe zu dir geändert haben? Wir sollten mit Faris heute Abend reden. Ich glaube, er ist genauso verunsichert, wie ich es gestern Abend war.“
… Marco nahm solche Aussagen seiner Frau ernst und deshalb sprach er Sheik Faris direkt darauf an, als sie zwei Stunden später in dessen Hotel beim Abendessen saßen. Das Restaurant wusste mittlerweile über den hohen Besuch Bescheid und hofierte ihn entsprechend. Faris hatte gegenüber Marco gleich zu Beginn darauf bestanden, mit seinem Vornamen angesprochen zu werden.
… „Ich habe fünf Jahre in Köln studiert und dort meinen Abschluss gemacht“, erläuterte er, als Marco ihn auf sein ausgezeichnetes Deutsch ansprach, „außerdem war für meinen Váter immer klar, dass die deutsche Volkswirtschaft die Wichtigste hinter der amerikanischen sei, deshalb war für ihn die deutsche Sprache sehr wichtig. Ich bin geradezu gedrillt worden, also sollte ich sie können.“
… „Eigentlich wollte ich Ihnen gehörig den Kopf waschen, Faris. Sie haben meine Frau soweit gebracht, mit Ihnen ins Bett zu gehen, ohne Rücksicht darauf, was das in Sandras und Ihrer eigenen Ehe angerichtet hätte.“
… „Schuldig“, lächelte Faris, „aber bitte, Marco, akzeptieren Sie, dass das nicht meine normale Art ist.“
… „Wirklich nicht?“ Marco war ziemlich böse, „Sie haben doch sicher jede Menge Frauen gevögelt?“
… „Unzählige“, bestätigte Faris lächelnd, „überwiegend während meines Studiums. Aber mit der Hochzeit war damit Schluss. Seither habe ich nur eine Frau im Bett gehabt, meine eigene.“
… Marco blickte zu seiner Frau, die einfach nur stumm zuhörte. Sie wusste genau, dass das, was am Abend zuvor beinahe geschehen war, nur zwischen den beiden Männern geklärt werden konnte. Und sie wusste auch, dass Alkohol dabei helfen würde.
… Daher winkte sie den Oberkellner herbei, der sie persönlich bediente und nur auf Kommandos wartete. Sie mischte sich kurz ins Gespräch: „Macht ihr Männer mal kurz eine Pause! Ich möchte jetzt eine Flasche Wein bestellen. Faris, ist das möglich für Sie als Muslim?“
… „Aber natürlich“, antwortete der, „wir sind in unserer Familie durchaus emanzipiert. Wir machen nicht jede Religionsvorschrift mit. Bitte eher einen süßen Wein, einen Mosel vielleicht?“
… „Sehr wohl, Exzellenz“, sagte der Oberkellner. Dann brachte er eine Flasche und ließ Marco kosten. Für dessen Geschmack war der Wein zu süß, aber er nickte und der Oberkellner füllte die Gläser, zumindest die der beiden Männer, denn Sandra verweigerte. Sie wollte nichts riskieren.
… Nachdem Marco mit Sheik Faris angestoßen hatte und beide einen ordentlichen Schluck genommen hatten, meinte Marco: „Wenn ich es richtig sehe, werden Sie ja nun öfter bei uns in Deutschland sein. Bei uns sind wir trockenere Weine gewohnt. Da werde ich Sie ein wenig umgewöhnen müssen.“
… Faris lächelte erneut: „Wissen Sie, Marco, bei uns im arabischen Raum trinkt man, wenn überhaupt, eher süßliche Weine. So wachsen wir auf. Aber es steht Ihnen frei, meine Umerziehung in Angriff zu nehmen.“
… „Ihr Deutsch ist wirklich enorm“, erwiderte Marco bewundernd, „das Wort ‚Umerziehung‘ gehört normalerweise nicht zum Wortschatz, den man im Deutschkurs lernt.“
… „Danke, Marco.“ Man sah dem Sheik an, dass er leicht geschmeichelt war. „Es sieht so aus, als würden wir uns langsam verstehen lernen.“
… „Ich weiß nicht“, erwiderte Marco wahrheitsgemäß. Ich warte eigentlich immer noch auf Ihre Erklärung für gestern Abend. Sie waren drauf und dran, mit meiner Frau Ihr Zimmer aufzusuchen und gleichzeitig wollen Sie mir weismachen, dass Sie seit Ihrer Hochzeit nicht mehr fremd gefickt haben.“
… Sheik Faris nahm erneut einen großen Schluck von dem süßlichen Wein. „Es ist aber so“, sagte er, „ich hätte sogar nach unseren Gesetzen das Recht, weitere Frauen zu haben, bis zu drei, und Ehebruch ist nur ein Delikt, wenn er von Frauen begangen wird. Aber ich will das gar nicht. Ich habe schon kurz nach der Hochzeit begonnen, meine Aisha zu lieben. Das ist vielleicht etwas ungewöhnlich in unserer Kultur, aber so ist es nun mal. Sie ist eine großartige Frau, ich liebe sie mit allem, was ich habe, und das Beste ist, dass sie meine Liebe voll und ganz erwidert. Sie hat mir vier wundervolle Kjinder geschenkt, was kann ich mehr wollen?“
… Jetzt war Marco verblüfft, denn diese ehrliche Aussage hatte er nicht erwartet. Doch bevor er etwas sagen konnte, fuhr der arabische Scheich bereits fort: „Sie können mir wirklich glauben, Marco, dass ich keineswegs die Absicht hatte, Ihrer Frau näher zu treten oder Ihrer Ehe zu schaden. Ich bin durch den Liebreiz Ihrer Frau genauso überrumpelt worden wie sie durch mich. Ja, ich weiß um meine Wirkung auf Frauen, ich habe diese früher als Student oft genug eingesetzt. Aber gestern Abend war das nicht mein Ziel. Ich war vollkommen weggetreten, als ich Sandra vorgeschlagen habe, mein Zimmer aufzusuchen. Das war nicht ich und das tut mir sehr leid. Im Nachhinein bin ich froh, dass Frau Doktor Waldenfels gerade im passenden Moment aufgetaucht ist. Wie hätte ich das meiner Frau erklären sollen? Ich hätte sie damit unglaublich enttäuscht. Ich habe sie gestern Abend noch angerufen und ihr alles erzählt. Sie war großartig und hat mir alles verziehen. Sie hat nur gemeint, dass ich auch Ihnen gegenüber ehrlich sein soll und das bin ich.“
… Sandra und Marco schwiegen eine Weile. Sandra nippte an ihrem Wasser und Marco trank sein Weinglas leer und schenkte Faris und sich selbst nach. Dann meldete sich Sandra: „Ihre Frau, Faris, scheint bemerkenswert zu sein. Und so, wie Sie den gestrigen Abend schildern, gilt das auch für Sie. Vermutlich passen Sie beide perfekt zusammen und ein wenig kann man Ihre Frau beneiden.“
… Jetzt lachte Faris laut: „Sie sind wirklich zu liebenswürdig, Sandra. Ob ich bemerkenswert bin, weiß ich nicht, aber Aisha ist es in hohem Maße. Und wenn jemand zu beneiden ist, dann natürlich ich, denn ich habe die wundervollste Frau der Welt. Und natürlich auch Ihr Mann, denn Sie, Sandra, rangieren gleich hinter meiner Frau. Sie möchte Sie beide übrigens kennenlernen, zumindest vorerst per Telefon, in einer WhatsApp-Sitzung. Morgen vor dem Termin mit Ihrem Vorstand in Marcos Büro, meine Liebe?“
… Sandra sah ihren Mann an, dann sagte sie: „Wir würden sehr gerne Ihre Frau kennenlernen, Faris.“
… „Also abgemacht“, antwortete Faris, „morgen in Ihrem Büro, sagen wir um neun. Aber eines möchte ich noch anfügen, meine liebe Sandra. Sie sind bemerkenswert, weil Sie gestern zu Ihrem Mann ehrlich waren, und Sie, Marco, sind es, weil Sie Ihrer Frau verziehen haben. Meine Frage, die ich noch auf dem Herzen habe, können Sie auch mir verzeihen?“
… Marco sah den arabischen Scheich an. Dieser schien sein Herz wirklich am rechten Fleck zu haben. „Weswegen sollte ich Ihnen verzeihen müssen?“
… „Nun ja“, meinte Faris, „immerhin hatte ich die Absicht, Ihre Frau zu ficken, und das hätte Ihre Ehe vermutlich massiv belastet.“
… „Ja, Faris, das hätte es vielleicht. Aber es gibt nichts zu verzeihen. Wir wissen beide, wie umwerfend meine Frau ist. Magnetisch zieht sie Männer an, Sie konnten gar nicht anders. Ich hätte sie beschützen müssen, das habe ich nicht und das war mein Fehler.“
… „Aber ich möchte nicht, dass Sie Ihrer Frau die Schuld geben.“
… „Seien Sie ganz unbesorgt.“ Jetzt war es Marco, der den Araber anlächelte. „Sandra und ich haben uns bereits gestern Abend ausgesprochen. Weder gebe ich ihr irgendeine Schuld noch trage ich ihr irgendetwas nach. Schließlich ist sie die Liebe meines Lebens.“
… Sheik Faris lächelte erneut, als er diese Worte hörte: „Ich freue mich, das Sie das sagen, und es ist mir wirklich wichtig. Ich wäre untröstlich, wenn ich in Ihrer Ehe einen Schaden angerichtet hätte.“
… Ihre Diskussion wurde nun deutlich entspannter. Sandra registrierte, wie ihr Mann lockerer wurde und mit Faris seinen Frieden zu machen begann. Sie fingen an, sich gut zu unterhalten. Sandra sorgte für eine zweite Flasche Wein und die Stimmung wurde gelöster.
… Sie unterhielten sich über alles Mögliche, aber um Sex ging es nicht mehr. Als sie sich kurz vor Mitternacht trennten, waren sie zum vertrauten „Du“ übergegangen und hatten einander viel aus ihrem Leben erzählt. Es war eine andere Welt, in die Sandra und Marco dabei eintauchten, als Faris ihnen seinen Lebenslauf schilderte. Er war fünfzehn und Aisha zehn gewesen, als sie einander versprochen worden waren. Bis zur Hochzeit hatten sie sich kaum gekannt, hatten auch wenig Interesse aneinander entwickeln können und ihre eigenen Leben gelebt. Aber dann, kurz nach ihrer Heirat, war der Funke übergesprungen. Sie begannen, einander zu lieben. Aisha hatte dieses Gefühl als Erste entwickelt und er, begriffsstutzig wie viele Männer, hatte dazu deutlich länger gebraucht. Sie hatten gemeinsam gelitten, als Aisha zwei Fehlgeburten hintereinander hatte, aber waren dann gemeinsam glücklich gewesen, als ihr ältester Sohn auf die Welt kam, der jetzt siebzehn war. Dann hatte Aisha noch drei weitere Kinnder geboren, ihre jüngste Tóchter Mayla war gerade neun geworden. Faris schwelgte im Glück, er liebte seine Frau so sehr, dass es fast wehtat, und er sprach das nun ohne Scheu aus.
… Faris‘ ehrlicher Bericht über sein Liebesleben überzeugte Marco mehr als alles andere, was davor gesagt worden war. Seine Heimat war das kleíne Emirat Ras al-Khaimah am Persischen Golf. Er entstammte einer Familie, die zur Oberschicht des Landes gehörte, und war ein Cousin des regierenden Emirs. Faris gehörte zwar der Regierung nicht an, zog aber die Fäden in vielen wirtschaftlichen Belangen des Emirats und das schon seit geraumer Zeit. Er hatte eine steile Karriere hinter sich, war jetzt sechsundvierzig, also drei Jahre älter als Sandra und Marco, und seine Frau Aisha war fünf Jahre jünger als er. Eigentlich war sie eine Prinzessin, sie war die Tóchter des Scheichs eines Beduinenstammes, der an der Grenze zu Saudi-Arabien lebte. Dieser Scheich hatte sein Beziehungsnetzwerk ausbauen wollen und Aisha deshalb dem Spross aus der Familie el-Mansur versprochen, dem man außerdem eine glänzende Zukunft prophezeit hatte.
… Als sie sich dann kurz vor Mitternacht trennten, hatten sie ihre gemeinsame Wellenlänge gefunden. Sandra stellte mit einer gewissen Erleichterung fest, dass der Beinahe-Sex vom Abend zuvor kein Thema mehr war. Als Freunde konnte man Marco und Faris noch nicht bezeichnen, aber sie hatten erkannt, dass ihre moralischen Werte nicht so unterschiedlich waren, eigentlich sogar sehr ähnlich, und das gefiel ihnen am jeweils anderen.
… Das Telefonat mit Aisha al Rashwani, Faris‘ Ehefrau, am nächsten Morgen hinterließ bleibende Eindrücke bei ihnen. Aus dem Bildschirm lächelte eine hinreißende Frau, eine richtige ‚Wüstenblume‘ mit bronzefarbenen Gesichtszügen und kohlschwarzen Augen und Haaren. Sie sprachen Englisch, da Aisha sich gleich zu Beginn für ihr noch nicht ausreichendes Deutsch entschuldigt hatte. Sie wirkte unwahrscheinlich temperamentvoll und Marco stellte sich insgeheim vor, wie sie ihren Mann im Bett vollständig forderte. Er musste grinsen, nein, Faris benötigte keine andere Frau, er hatte vermutlich alle Hände voll mit seiner eigenen zu tun.
… Als er das am Abend mit seiner Frau besprach, musste sie herzhaft lachen. „An was du so alles denkst“, sagte sie, „aber du wirst schon Recht haben, Aisha wird Faris stark beanspruchen, der Gedanke gefällt mir. Darf ich dich auch so fordern, mein Liebling?“
… „Aber jederzeit, meine geile Stute“, lächelte Marco, „aber dein Nachthemd stört in diesem Fall.
… Daraus wurde jedoch nichts. Gerade, als er bei seiner Frau das störende Kleidungsstück entfernen wollte, klopfte es an der Tür. Es war Charlotte. Das bezaubernde dunkelhäutige Mädchen war zwar schon sieben, aber das hinderte sie nicht, manchmal ins Bett zu den Erwachsenen gekrochen zu kommen. Ihre Mutter war gerade auf Dienstreise, deshalb kam sie ganz folgerichtig zu Sandra und Marco.
… „Dad, Sandra-Mam“, bat sie, „ich hab‘ schlecht geträumt, darf ich zu euch ins Bett?“
… „Natürlich, mein Liebling“, antwortete Sandra sofort. Das Muttertier in ihr kam zum Vorschein. Sie hob einladend die Decke und Charlotte ließ sich das nicht zweimal sagen. Blitzschnell kroch sie darunter. Doch dann krabbelte sie über Sandra drüber und legte sich zwischen sie und Marco.
… „Darf ich so liegen, Dad? Meine Mam liegt ja auch dazwischen, wenn sie bei euch ist.“
… Marco zuckte zusammen. Er sah Sandra breit grinsen, so als wollte sie ihm mitteilen, dass gefälligst er eine geeignete Antwort finden müsse.
… „Woher willst du das denn wissen, meine Süße?“, war alles, was ihm schließlich einfiel.
… Auch Charlotte grinste: „Ach, Dad, wir alle wissen das. Mam hat Sex mit Sandra-Mam und dir. Aber sei unbesorgt, wir verraten euch nicht“, setzte sie altklug hinzu.
… Sandra gluckste vor Lachen und Marco war baff. „Ähem … grrm …“, setzte er an, aber jetzt kam Sandra ihm zuvor, sie konnte ein solches Gespräch viel besser führen als er: „Sieh‘ mal, Charlotte“, sagte sie ganz ernsthaft zur Jüngsten der Familie, „du liebst doch deine Mam, oder?“
… „Ja, natürlich, ganz toll.“
… „Und du willst doch, dass sie glücklich ist, nicht?“
… „Ja, Sandra-Mam. Warum fragst du das?“
… „Weil deine Mam einsam ist, weißt du. Sie hat früher deinen Váter gehabt, der war immer bei ihr, aber er ist leider schon seit vier Jahren tot. Deshalb schläft sie manchmal bei uns. Ja, und dann hat sie Sex mit uns. Das braucht sie nämlich, so wie jeder erwachsene Mensch. Und dann kann sie wieder für dich und deine Geschwister da sein, weil sie sich gut fühlt. Kannst du das verstehen, mein Liebling? Du möchtest doch sicher, dass es deiner Mam gut geht.“
… Charlotte dachte nach und nickte dann ernsthaft: „Ja, Sandra-Mam, das verstehe ich. Ich will, dass es ihr gut geht, ich hab‘ sie ja lieb und euch auch.“ Damit kuschelte sie sich in das Bettzeug und schloss die Augen.
… Sandra lächelte ihren Mann an und zog die Decke über sie alle. Marco beugte sich zu ihr hinüber und gab ihr einen langen Kuss. Wieder einmal konnte er feststellen, wie großartig seine Frau die Situation gemeistert hatte, aber er hatte auch ein Beispiel erhalten, wie mitfühlend die Kjinder seiner Großfamilie waren. Und das entschädigte ihn voll und ganz für den entgangenen ehelichen Sex.
——————–
… Die Zusammenarbeit mit Sheik Faris Abt el-Mansur entwickelte sich im kommenden halben Jahr zur beidseitigen Zufriedenheit. Paula Waldenfels und der Vorstand hatten dem Plan zugestimmt, den Sandra und Faris erarbeitet hatten. In der Zeit zwischen Oktober 2014 und April 2015 baute Faris die Vertriebsstrukturen für Waldenfels auf, wie sie vereinbart waren, nicht nur auf der arabischen Halbinsel, sondern in Nordafrika und in Asien bis Indien. Dazu stellte er geeignete Mitarbeiter ein, die den Vertrieb vor Ort zu bewältigen hatten, während Sandra zusammen mit dem Personalchef für die Entsendung geeigneter Führungskräfte sorgte, die das Personal steuern sollten.
… Zweimal in dieser Zeit kam Faris nach Deutschland und führte die entsprechenden Gespräche im Hauptquartier des Waldenfels-Konzerns. Mehrfach regte er an, dass Sandra nach Ras al-Khaimah kommen sollte, aber das ergab sich nicht. Sandras Chef oder einer ihrer Kollegen erledigten das, denn sie wollte nicht ohne ihren Mann dorthin reisen und der war aufgrund seiner schon geplanten Vortragsreisen zu den erwarteten Zeiten nicht mehr verfügbar.
… Umgekehrt hatte Sandra mehrfach vorgeschlagen, dass Faris seine Frau mit nach Deutschland bringen sollte. Auch das war bei Aishas mannigfaltigen Wohltätigkeitsaktivitäten schwierig, aber im Mai sollte es Wirklichkeit werden.
… Bis dahin gab es jedoch einige andere Ereignisse, die die Familie Berlinghoff beschäftigten. Im Oktober lud der Sexclub zu einem außergewöhnlichen Abend ein. Es war Miriams Idee gewesen, einen Peniswettbewerb zu veranstalten. Der Zuspruch war enorm und der Club musste schon drei Wochen vorher das Anmelderegister schließen. Sandra hatte ihren Mann gefragt, ob sie mitmachen sollten, aber der hatte rundweg abgelehnt.
… „Ich werde nicht zulassen“, hatte er gesagt, „dass ich keine Möglichkeit habe, Einspruch zu erheben.“ Denn genau das war in den Bedingungen ausgeschlossen.
… Im Prinzip war das Konzept genial. Man wandte sich an Paare, bei denen jeweils die Frau bereit war, unter mehreren Schwänzen den ihres Mannes herauszufinden. Der Wettbewerb war mit stattlichen Preisen dotiert. So winkte dem Siegerpaar ein Gutschein für einen Gratiseintritt in den Club, gültig für ein ganzes Jahr.
… „Wir brauchen den Preis nicht, wir zahlen doch ohnehin nichts bei Mailin und Miriam“, hatte Marco noch hinzugefügt und da hatte er schließlich Recht.
… Trotzdem gingen sie als Zuschauer hin, zusammen mit Sigrid und Artur Heuser sowie der Juristin Thea Wenders. Eigentlich war es eine Veranstaltung für Frauen, denn was man sah, war eine Fülle männlicher Geschlechtsteile, lange, kurze, dicke, dünne, Fleisch- und Blutpenisse, gerade und in alle Richtungen gekrümmte. Die dazugehörigen Männer traten in Gruppen auf, genau arrangiert, um das Interesse des weiblichen Publikums aufrechtzuerhalten.
… Das gelang auch. Man hatte den größten Raum des Clubs, der zum Restaurant gehörte, zur Arena umfunktioniert. Etwa dreihundert Personen saßen in konzentrischen Kreisen um eine leicht erhöhte runde Bühne, die sich langsam drehte und auf der sich der Wettbewerb abspielte.
… Zunächst wurden die Zuschauer von den beiden Besitzerinneren des Clubs, Mailin und Miriam, willkommen geheißen, dann mussten alle Paare auf die Bühne. Es waren achtundvierzig, die am Wettbewerb teilnahmen, und sie erhielten gebührenden Applaus.
… In drei Gruppen traten sie nun zur Vorrunde gegeneinander an. Die Männer der ersten sechzehn Paare kamen nackt auf die Bühne, was in den Reihen des Publikums erste Seufzer auslöste. Sie erhielten sackartige Gewänder, die sie überstreiften und die nur Augen und Pimmel freiließen. Sie mussten sich nun auf der Bühne im Kreis aufstellen, ihre Glieder zum Publikum gerichtet.
… Dann wurden die sechzehn Frauen hereingeführt. Sie hatten Bikinis an, die die wesentlichen Körperstellen verbargen. Und sie trugen Augenbinden, weshalb sie im Gänsemarsch gingen und jede ihre Hand auf die Schulter der Vorgängerin gelegt hatte. Tereza und Nora kümmerten sich um sie und wiesen sie ein.
… Miriam erläuterte nun die Regeln. Die Frauen sahen zwar nichts, aber es war ihnen mitgeteilt worden, in welcher Formation ihre Männer standen. Sie durften sich beliebig bewegen, von einem Mann zum anderen, aber sie durften einen Mann erst berühren, wenn sie sich vor ihm hingekniet hatten. Dazu legten Tereza und Nora kleíne Kissen aus. Mit Händen und Mund durften sie alles tun, was ihnen einfiel. Sie konnten nicht nur den Penis, sondern auch den Körper ertasten, allerdings ohne mit den Händen unter das sackartige Gewand zu schlüpfen.
… „Diejenige, die glaubt, ihren Mann erkannt zu haben, hebt die Hand“, sagte Miriam zum Schluss, „Nora oder Tereza werden sie dann von der Bühne bringen. Haben Sie alles verstanden?“ Und als alle Frauen bejahten, ergänzte sie: „Dann los, meine Damen. Die erste Runde beginnt.“
… Die Zuschauer, vor allem die weiblichen, verfolgten mit großem Vergnügen, wie sich die Frauen auf der Bühne redlich abmühten. Unter sechzehn Männern den eigenen mit verbundenen Augen herauszufinden, das schien eine größere Herausforderung zu sein, als manche erwartet hatten. Die Frauen auf der Bühne tasteten mit den Händen, bliesen die Schwänze steif und versuchten danach, sie mit ihren Lippen zu erkunden.
… Die Männer mussten schweigen und durften sich weder durch Sprechen noch durch Geräusche bemerkbar machen. Das Publikum wusste, welche Paare zusammengehörten, über die Zahl, die bei beiden dieselbe war. Die Männer hatten sie vorne auf ihrem sackartigen Gewand gemalt und die Frauen auf ihrem Rücken.
… „Das kann doch nicht so schwer sein“, meinte Sigrid, „ich würde doch den Pimmel meines Mannes sofort erkennen.“
… „Das glaube ich nicht“, schmunzelte Marco, „schau’ doch nur, wie die Mädels umherirren. Das Problem dabei ist, so wie ich das sehe, dass eine gewisse Orientierungsfähigkeit dazugehört. Wenn eine Frau einen oder zwei Pimmel in die engere Wahl genommen hat, muss sie die erst mal wiederfinden.“
… Arthur meldete sich: „Aber die Blonde dort macht das clever. Sie geht rundherum und zählt die Schwänze, zwei Schritte pro Schwanz, so findet sie ihren Favoriten wieder.“
… Noch zwei weitere Frauen hatten anscheinend diese Vorgehensweise gewählt. Ziemlich beeindruckt schauten Sigrid, Sandra und Thea zu, auch ein wenig erregt, denn die Behandlung durch die Frauen hatten die Pimmel nicht kaltgelassen. Sie standen in der Gegend herum.
… Nach einer halben Stunde stand das Ergebnis fest. Vier Frauen hatten die ‚richtigen‘ Männer gefunden, die anderen nicht. Und drei Paare wurden vorzeitig aus dem Spiel genommen, weil die Frauen gegen die Regeln verstoßen hatten, vermutlich unbeabsichtigt, aber das half ihnen nicht.
… Der Applaus für die Siegerinnen war gewaltig. Sie durften ihre Augenbinden abnehmen und wurden von ihren Männern in die Arme genommen.
… Es gab nun eine kurze Pause, in der einige Mädchen mit Snacks und Getränken durch die Reihen marschierten. Das brachte Umsatz, wie Marco feststellte. Er registrierte, dass Mailin und Miriam möglicherweise geschäftstüchtiger waren, als er angenommen hatte, und das gefiel ihm sehr. Schließlich hatte er eingefädelt, dass die beiden nun die Eigentümerinnen des Clubs waren. Nein, nicht nur er, auch Sandra gebührte ein entsprechendes Verdienst.
… Die Vorrunde des Wettbewerbs wurde mit den beiden weiteren Gruppen fortgesetzt. Wieder waren es jeweils sechzehn Paare, die sich finden mussten, zum Gaudium des Publikums, das sich blendend unterhielt. Schon jetzt konnte Marco absehen, dass dieser Wettbewerb ein voller Erfolg für den Club werden würde.

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