Die Wohnung

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Ich fand den Brief, das Couvert, im Briefkasten, als ich wie immer gegen *:00 Uhr nach Hause kam. Ich nahm ihn mit der anderen Post mit in die Wohnung und legte ihn auf den Esstisch. Ich zog mei-ne Schuhe aus, zog die Jacke aus und freute mich auf mein Pause. Ich war, wie immer um diese Zeit, allein zu Hause.
Bei einr Tasse Tee öffnete ich die Post. Mal wieder viel Reklame, aber leider hatte sich auch ein Rechnung unter die Briefe verirrt.
Schließlich nahm ich dieses Couvert. Es war graubraun, so wie Couverts eben sind. Wattiert war es. Das fiel mir auf. Es war nicht beschriftet, kein Adresse, kein Absender.
Ich öffnete es. Ich fand einn Schlüssel. Und einn Brief, einn handgeschriebenen Brief. Die Zei-len waren gleichmäßig mit einr energischen, festen, fast aggressiv anmutenden Schrift beschrie-ben. In der Unterschrift erkannte ich Deinn Namen.
„Bei unser gemeinsamer Kaffeehausbesuch vor Tagen“, schriebst Du, “hast Du mich beeindruckt und mich noch mehr für dich genommen als wie ich bisher schon war. Wir schreiben uns ja nun schon seit iger Zeit per Mail. Aber dich tatsächlich dabei zu sehen, wie du dein Gedan-ken in Worte fasst, d Humor, dein Gestik, insbesondere dein Mimik faszinierten mich. Schon als du die Tür her kamst, dich nach mir suchend umgeschaut hast …. D Äußeres, dein Bewe-gung, all das hat mich in meinr meinung bestärkt, ein wunderbare Suchende entdeckt zu haben.
Ich kenne iger deinr Gedanken so wie du iger meinr Ansichten kennst.
Ich schlage dir vor, dass wir uns in Tagen Abends treffen. Ich lade dich .
Du sagtest, d Mann sei paar Tage nicht da, dein *einr sind ohnehin aus dem Haus. Also müsstest du Zeit haben (ohne, dass ich jetzt über dein Zeit bestimmen und verfügen will, das liegt mehr als fern).
Der Schlüssel gehört zur Wohnung eins guten Freundes, der für längere Zeit verreist ist und mir den Schlüssel zur gelegentlichen Kontrolle und dem „nach dem Rechten sehen“ überlassen hat. Die Adresse findest Du unten.“
Ich hatte die Adresse bereits unter seinr Unterschrift gelesen.
Weiter schrieb er „Wenn du dich entscheidest mein ladung anzunehmen, sei bitte um 20:00 Uhr in der Wohnung meins Freundes.
Ich würde mich geehrt fühlen wenn du sie annehmen würdest und dann da wärst!
Wir tauschen uns seit iger Zeit über unsere Wünsche und Träume aus. Daher:
Wenn du die Wohnung betrittst, ziehe dich als erstes aus. Tue sonst nichts anders. Entledige dich sofort jeglicher Kleidung, deinr Schuhe und auch deins Schmucks. Lege sie sorgsam auf den Stuhl links neben dem Fenster. (Du wirst feststellen, dass die Fenster kein Vorhänge und kein Rolllä-den haben. Von Gegenüber kann in die Wohnung gesehen werden. Verhalte dich entsprechend.)
Sei nackt, komplett nackt. Entferne alle dein Haare unterhalb deins Kopfes, zumindest, pflege und trimme sie. Über dunkelroten Nagellack an Zehen und Fingern würde ich mich freuen.
Ich weiß um dein Neugier. Sieh dir jetzt die Wohnung an, betrein alles, was dich interessiert, aber rühre nichts an.
Dann öffne die Wohnungstür, lehne sie an, aber schließe sie nicht. Denn ich habe keinn weiteren Schlüssel. Ins Haus werde ich kommen, es leben ja viele Menschen in dem Haus, aber in die Woh-nung nicht, wenn die Tür nicht schon geöffnet ist.
Danach lege dich im Wohnzimmer auf den Teppich und warte dort auf mich, erwarte mich so dort.
Ich werde dir für alles Zeit genügend lassen, ich werde nach dir treffen.
Noch eins:
Ich möchte, dass einr deinr Träume für dich Wirklichkeit wird. Wenn du dich auf ihn bzw. mich lässt, wird das Erlebte dein bisherigen Vorstellungen bei Weitem übersteigen. Dies möchte ich dir ermöglichen, dies möchte ich dir schenken.
Wenn du nicht da bist oder wenn die Wohnungstür geschlossen ist, zum Beispiel weil du es dir an-ders überlegt hast, bin ich nicht enttäuscht. Denn, es geht nicht um mich, es geht ausschließlich um dich!
Noch kleinr Tip: lass es zu, lass dich auf das Spiel , lass dich fallen, lass dich überraschen.
Ich erwarte dich – ich freu mich – insbesondere darauf, erleben zu dürfen, wie dein Reaktion ist, wie dein Lust dich fliegen lässt, wie du tauchst, untergehst und nicht ertrinkst, wie Du erlebst, wie du fühlst und spürst.
Komm, aber verhalte dich genauso wie oben beschrieben.“
Schon beim Lesen des Briefes begann es in meinm Bauch zu kribbeln, mein Mund wurde trocken, die Härchen auf meinn Armen stellten sich auf, mein Schoß fühlte sich anders an.
Ich stellte fest, dass mein Bein sich geöffnet hatten. Es war kein bewusste Bewegung von mir, mein Unterbewusstsein steuerte mich.
Ich wusste schon jetzt, mein Tag war gelaufen, mein Tage waren gelaufen. Ich wusste, ich werde bis zu dem Termin an nichts anderes mehr denken können.
Und ich wusste nicht, was ich wollte.
Ich war verwirrt. Es war in meinm Plan nicht vorgesehen. Diese Art des Erlebens sollte ausschließ-lich über mein Kopfkino erfolgen.
Ich ging planlos in der Wohnung hin und her.
Im PC fand ich ein Nachricht von Dir. „Ich bin“, so schriebst Du mir, „die nächsten Tage leider nicht erreichbar.“ Und weiter schriebst Du „Ich bin mir absolut sicher, du wirst die genau richtige Entscheidung für dich treffen.
See you later …“
Na toll, dein ich mir. Von Dir kann ich kein Unterstützung erwarten.
Schließlich legte ich mich in die Wanne, schloss mein Augen und überließ mich der wohligen Wär-me des Wassers.
Aber schon kurze Zeit später griff ich nach dem Rasierer – schadet nie etwas, egal, wie ich mich entscheide – redete ich mir .
mein Mann fand mich am Abend etwas fahrig, mein , die anrief, meinte, mit mir könne man sich heute nicht unterhalten und am nächsten Tag war die Konzentration auf mein Arbeit schon sehr schwierig.
Ich fühlte mich mit meinn über zig Jahren wie Teenager vor seinm ersten Date – unwirk-lich, unrealistisch, …
Ich schwankte zwischen – warum muss ich so lange warten bis zu dem Treffen – und – was soll ich da?
Der Tag kam.
mein Mann verabschiedete sich am Morgen von mir für die nächsten Tage mit den Worten „Mach was Schönes, genieß Dein Zeit ohne mich“ und grinst mich breit an. Wahrsch lich dein er an Theater, Kino, mein Freundinnen treffen, aber ich musste an etwas ganz anderes denken. „Ich freue mich, wenn ich wieder daheim bin. Ich freue mich schon jetzt auf Dich“ sagte er mir zum Schluss und küsste mich intensiv, streichelte mir über Haar, Wangen und Brüste (und ich kniff ihn in seinn Po).
Und dann war er weg und ich allein.
Ich ging ins Bad, duschte, zog mich an und ging schließlich zur Arbeit.
Die ladung verfolgte mich. Ich bekam kaum etwas vernünftig hin, versprach mich am Telefon, ordnete falsch zu. Schließlich kam ein liebe Kollegin und meinte „Gehe für heute heim, ich über-nehme dein Teil. Und komme nach dem langen Wochenende erholt wieder und sei dann voller neuer Tatkraft.“ Sie zwinkerte mir zu und schob mich zur Tür hinaus.
Daheim saß ich am Tisch und wusste nichts mit mir anzufangen. Ich hatte noch immer kein Mei-nung, was ich denn nun tuen solle. Ich stierte vor mich hin oder Löcher in die Luft. Ich war zeitweise vor Vorfreude erregt und konnte kaum erwarten dort zu sein und dann fand ich es unmöglich überhaupt darüber nach zu denken, dorthin zu gehen.
Ich legte mich mal wieder in die Wanne, meinn wohlig warmen Rückzugsort. Erst schloss ich die Augen, kurz drauf griff ich wieder zu dem Rasierer. Schadet nie etwas, egal, wie ich mich entschei-de werde, redete ich mir wieder .
Sorgfältig rasierte ich mich unter den Achselhöhlen und an meinn Beinn. Und dann widmete ich mich intensiv meinr Scham bis hin zu meinn Po.
Schließlich fühlte ich mich perfekt und stieg aus der Wanne.
Ich hüllte mich noch dampfend in mein Badetuch. Ohne Nachzudenken griff ich mir den Nagellack und stellte verblüfft fest, ich hatte mir in den letzten Tagen tatsächlich dunkelroten Nagellack ge-kauft.
Sorgfältig lackierte ich mir erst mein Zehennägel und anschließend mein Fingernägel.
Es war bereits 18:00 Uhr als ich mich anzog.
Hingehen oder nicht hingehen? Das ist hier die Frage, dein ich.
Kleide dich schon mal so, als würdest du hingehen wollen, riet ich mir selbst. Und beruhigte mich, dass das ja noch kein Entscheidung sei.
Schließlich war es 19:00 Uhr. Wenn du hin willst, müsstest du nun langsam los. Schadet ja nichts, das Haus wenigsten von außen zu betreinn. Mit dem Fahrrad hin, dann habe ich sogar etwas Bewe-gung. Das tut immer gut, hebt das allgemein Wohlbefinden, sagte ich mir. Und, entschieden ist ja noch nichts.
Die Strecke war doch etwas länger als erwartet. Aber es war immer noch vor 20:00 Uhr. Ich besah mir das Haus von außen, ging durch die einahrt in den Hinterhof und besah mir auch diesen. Es war noch hell, Frühsommer eben. Ich sah die vielen Fenster, sah die schmale Straße, den engen Hof, das nahe stehende Hinterhaus. Ich fragte mich, wer wohl wem in die Fenster sehen könne. Ich fragte ich, welches die Fenster der Wohnung des Freundes von Dir seinn?
Ach, geh einach hoch. Dann wirst du sehen, wohin die Fenster gehen und wer dir, wenn du es wirklich machen würdest, dir, uns zusehen könnte. Beim Sex zusehen könnten, dein ich sarkas-tisch. Dann weiß ich wenigsten das. Danach kann ich ja wieder abhauen, irgendwo noch einn W trinken und dann mit einm spannenden Buch mich in mein Bett legen.
Ich stieg also die Treppenhinauf in der festen Absicht sie in wenigen Minuten wieder hinunter zu steigen.
Aber ich fühlte auch das immer größer werdende Kribbeln in meinm Bauch. Mein Anspannung wuchs immer weiter, über das Maß der letzten Tage hinaus. Mit jedem Stockwerk, mit jeder Trep-penstufe, wuchs die erotische Unruhe und Erregung.
Ich fand die Tür, die Wohnung.
Mit schwitzenden Händen fummelte ich den Schlüssel ins Schloss.
Erregt betrat ich die Wohnung, schloss die Tür wieder sorgfältig hinter mir.
Die Wohnung hatte keinn Flur. Ich stand direkt im Wohn-Schlaf-Arbeits-und Kochraum. Aber die Wohnung war hell, sehr hell. Viele Fenster, und über in der Dachschräge gelassene Oberlichter drang das sanfte weiche Abendlicht . Ich konnte mir vorstellen, wenn ich auf dem Sofa oder dem Bett oder einach nur auf dem Boden liegen würde, würde ich die Sterne sehen können.
Plötzlich fiel mir D Brief wieder . Ich zog ihn heraus und las ihn noch einmal (obwohl ich ihn bestimmt schon hunderte Male gelesen habe, ich ihn eigentlich auswendig kannte).
„Wenn du die Wohnung betrittst, ziehe dich als erstes aus. Tue sonst nichts anders. Entledige dich jeglicher Kleidung, deinr Schuhe und auch deins Schmucks. Lege sie sorgsam auf den Stuhl links neben dem Fenster. (Du wirst feststellen, dass die Fenster kein Vorhänge und kein Rollläden haben. Von Gegenüber kann in die Wohnung gesehen werden. Verhalte dich entsprechend.)
Sei nackt, komplett nackt.“
Nun ja, tue ich mal so, als würde ich mit machen wollen. Ich ging zum Stuhl neben dem Fenster, vergewisserte mich noch einmal, dass die Tür geschlossen war (… damit Du nicht plötzlich hinter mir stehst).
Ich schaute durch das Fenster – und tatsächlich, in recht kurzer Entfernung stand das nächste Haus. Es war Stockwerk höher. Ich konnte in die Fenster dieses Hauses sehen …
Nun, was sehen sie schon, dein ich bei mir. So blöde wird doch niemand sein, seinm Nachbarn ständig in die Fenster zu schauen, denn er muss ja damit rechnen, dass der Nachbar zurück schaut. Aus so kurzer Entfernung wird man das reichlich einallende Licht genießen und den Blick nach ge-genüber einach nicht riskieren.
Ich zog Zug um Zug, Stück um Stück mein Kleider aus. Bis ich nackt war. Verstohlen blickte ich im-mer wieder aus dem Fenster, in die Fenster. Kühle umfing mich, aber es war nicht kalt, es war eben Frühsommer mit der Betonung auf Sommer.
Es war sehr erotisch und erregend nackt in einr fremden Wohnung zu stehen.
Es war sehr erotisch und zugleich verstörend nackt in einr fremden Wohnung zu stehen und zu wissen, die Menschen gegenüber könnten, wenn sie da wären und es wirklich wollten, mich jetzt nackt sehen.
Was würden sie von mir sehen, was würden sie denken?
Ich nahm mir Deinn Brief noch einmal zur Hand. Das Papier zitterte leicht als ich las „Ich weiß um dein Neugier. Sieh dir jetzt die Wohnung an, betrein alles, was dich interessiert, aber rühre nichts an.“
Ich ging also vorsichtig, den Blicken von gegenüber möglichst ausweichend durch die Wohnung, die ja eigentlich großzügig geschnittenes zimmerapartment mit Bad und Abstellkammer ist.
Interessant sind das Ambiente, die richtung, der Krimskrams und die Bücher, die herum liegen.
Das Zimmer ist sehr spärlich bei reichlich Platz gerichtet. strenger Stil herrscht vor, Kühle strahlen die richtung und der Raum aus. exakt platzierte Bilder, abstrakt. Die Wirkung auf großer weißer Fläche ist immer enorm. Auf dem Beistelltisch zum Sofa stehen auf einm Tablett Flaschen W , Primitivo aus Sizilien, Gläser und noch einmal Flaschen Wasser. großer Spiegel beherrscht die Wandfläche zwischen Türen. Ich sehe mich darin. Ich sehe, wie ich nackt in diesem Raum stehe. Ich betrein mich. Sehe mein Haare, mein Gesicht, mein Brüs-te, meinn Bauch, mein Bein und natürlich das klein getrimmte einck, das meinn Schoß be-deckt, wohl eher markiert.
Ich fühle mich gut, wenn ich mich so ansehe, aber bin ich schön?
Ich wende mich hin und her. mein Kopf bleibt immer frontal dem Spiegel zugerichtet, aber mein Körper dreht sich leicht. zig Jahre denke ich (genau genommen etwas darüber) und kein biss-chen weise. Da bin ich mir jedenfalls sicher – und jetzt und hier schon gar.
Stehe hier in einr fremden Wohnung, allein, niemand weiß wo ich bin, habe nichts an, gar nichts an, warte auf meinn Liebhaber, den Loverboy, der mir das Riesen-Mega-Erotikerlebnis verschaf-fen will.
… und eigentlich wollte ich schon längst fort sein.
Ich sehe zu dem Bett hinüber. Dieses Bett ist nicht nur für ein Person gedacht. In einr Nische, die nur vom Bett aus zu sehen ist, hängen Aktfotos von Frauen. Auf der Fotos kann ich eksta-tische Kopulationen erkennen – interessant, denke. Kann die männlichen Personen der Woh-nungsbesitzer sein?
Ich gehe weiter. Auf einm Siteboard sehe ich verschieden Gegenstände. Seile liegen dort, ein Feder, Kerzen, Fläschchen Gleitcreme, Stöpsel verschiedener Größe, Bündeln Klam-mern, mehrere Klemmen, ein Klatsche (oder wie so etwas heißt), aber auch ein Gerte.
Mir bricht der Schweiß aus. Das volle Programm liegt hier, denke ich. Hast Du das für mich gedacht oder liegt das immer hier? Was hast Du vor? Mit mir vor?
Ja doch, über diese Themen haben wir uns auch unterhalten.
Ich werde unruhig, sehe zur Tür (ich bin beruhigt, sie ist zu).
Mich stößt dies ab, wenn ich daran denke, mir vorstelle, was Du mit mir vorhaben könntest, wie schmerzhaft so manches sein kann, wenn Du es mich spüren lässt – mich zieht es an, ich spüre förmlich, wie die Sekrete in meinr Vagina gebildet werden, wenn ich daran denke, verkraftbare erotisierende Schmerzen durch Dich spüren zu dürfen.
Ich blicke lange auf die versammelten Dinge dort.
Ich berühre sie nicht, ich berühre mich. Lege mein Hand auf mein markierendes Haar, fühle mit meinn Fingern mein glatte Schamlippen, spüre ausströmende Wärme und fühle die Nässe mei-nes Schoßes. Ich fühle in mich hinein, spüre Ziehen in meinm Unterleib und mein Rücken fühlt sich plötzlich wärmer an. Mein Brüste, mein Nippel ziehen sich zusammen.
Ich erschaudere, bin erstaunt über mich. Über die Wirkung dieser Dinge auf meinn Körper und natürlich auf meinn Kopf, mein Gefühle. Diese Dinge, die hier liegen und die Du bei mir anwen-den könntest, ich sie tatsächlich spüren, erfahren könnte. Ich müsste nur hier bleiben, müsste nur meinn Plan ändern und hier bleiben.
mein Mut, der mich bis hierher getragen hat, verlässt mich. Ich spüre es. Ist wohl doch nichts für mich, Frau Hasenfuß.
Nun gut, denke ich, letztes will ich noch tun bevor ich mich wieder ankleide und gehe.
Ja gehe! Das steht jetzt für mich fest!
Bei diesen Dingen, die dort liegen!
Ich ignoriere das Verlangen meins Bauches.
Ich gehe gleich. Ich habe etwas erfahren und das soll genügen. Reden und schrieben ist halt eina-cher als tun – oder tun lassen. Und es ist noch schwerer, es zuzulassen, wohlwissend bzw. sich vor-zustellen können, was passieren könnte, was Du tun könntest.
Nun das letzte (wenn ich schon hier bin).
Ich gehe in die Mitte des Raumes, dort wo der große Teppich liegt.
Ich lege mich auf ihn, richte mich so aus, dass mein Füße zur gangstür hin gerichtet sind, sehe nach oben, sehe die bereits tiefe Dämmerung, den inzwischen grauen Himmel durch die Luken im schrägen Dach. Haken an den Dachbalken mit Seilen und Deko wie große, schwere Mobile daran.
Ich spreize mein Arme ab. Ich stelle mir vor, Du würdest gleich zur Tür hinein kommen. Ich schlie-ße mein Augen und rücke so mein Fantasie noch etwas näher an die Realität heran.
Ich glaube Dein Blicke zu fühlen, wie sie über meinn Körper wandern. Hier und dort hängen blei-ben, dies und jene Detail meins Körpers taxieren, bewerten und wieder von ablassen.
Ich ziehe mein Bein an, umfasse sie mit meinn Händen, ziehe sie auseinander und öffne sie, öffne sie für Dich, erst für Dein Blicken, dann vielleicht für D Tun, so stelle ich mir vor, für Dich (ist ja niemand hier, die Tür ist zu, von den anderen Fenster kann bei diesem Licht bestimmt nie-mand mehr etwas sehen).
Ich stelle mir vor, wie Du nun zwischen mein Bein schaust, wie D Blick sich in mein weiblichs-te Stelle vertieft – im wahrsten Sinne des Wortes. Ich stelle mir vor, was Du Dir alles vorstellen könntest – und weiß doch nichts.
Ich stelle mir vor wie Du … wie Du … wie Du – ich stelle mir nichts mehr vor.
Wenn, so sage ich mir, wenn, dann lebe dein Fantasie jetzt bis zu Rand aus. Öffne die Tür – in den nächsten Minuten wird er bestimmt nicht kommen – aber ich lerne das wahre Gefühl des Überrascht Werdens kennen.
Ich gebe mir einn Ruck, gehe zur Tür, öffne sie und lehne sie ans Schloss an. Dann gehe ich wieder zum Teppich, lege mich wie eben auf den Rücken, schaue zum Himmel hinauf (der mittlerweile schwarz ist), spreize mein Arme und fühle in mich hinein.
Plötzlich höre ich ungewohnte Geräusche. Ich bemerke, wie ruhig es eben noch war. Den Lift höre ich, Menschen steigen die Treppe hinauf und hinab. Ich höre Schritte aus den Fluren. Türen wer-den geöffnet und wieder geschlossen.
Ich höre und ich spüre auf einmal, ich bin hier nicht all . Hier ist reges Leben in diesem Haus. Und mir fällt auf, ich liege hier allein, nackt, ungeschützt, allen wollenden Blicken ausgesetzt in einr fremden Wohnung auf dem Teppich mitten in einm fast leeren streng gerichteten atmosphä-risch kühlen Raum.
Ich rolle mich zusammen, versuche mich zu sammeln.
Rest der erotischen Spannung ist noch in mir. Ich stelle mir vor, jemand geht auf dem Flur vorbei und bemerkt die offene angelehnte Tür. Ich stelle mir vor, wie er den Kopf durch die Tür steckt. Er wird nichts sehen, denke ich, hier ist so düster, ich bin wahrsch lich kaum noch zu erahnen. Und ich stelle mir vor, wenn er wüsste, dass ich hier nackt und berührbar auf dem Teppich liege, was würde er tun, dieser Fremde?
Würde er mich berühren wollen? Würde er mich ficken wollen?
Ich bin mir sicher, dass niemand den Kopf durch die Tür steckt, umso besser kann ich mir dies vor-stellen.
Ich schließe wieder mein Augen. Ich spüre in meinr Fantasie ein Hand auf meinm Rücken, wie sie mich entdeckt, wie sie mich langsam erforscht. Ich spüre die nicht vorhandene Hand auf mei-nem Körper herum wandern.
Ich bleibe gerollt liegen, lege mich, meinn Oberkörper, auf mein Bein und meinn Kopf auf den Teppich. Ich biete der imaginären Hand meinn Rücken als Autobahn an.
Ich stelle mir vor, wie sie erst in die ein Richtung zu meinm Kopf hin, dann in die andere Richtung zu meinm Po hin über meinn Rücken streicht. Noch nicht suchend, aber erkundend, entde-ckend. Ich gebe mich dem Nachfühlen dieser Hand hin, genieße die Wärme der Hand, die Berüh-rung durch sie. Mir kommt sie jetzt und hier real vor.
einn leichten Luftzug fühle ich, er muss von der Hand kommen, denke ich und schnurre weiter, halte mein Augen geschlossen und lasse mich von der Berührung einangen.
Es ist schön, es warm, es ist angenehm, es ist beruhigend, es ist erotisch, ich genieße das Hier und das Jetzt.
Ich blinzle leicht. Ich sehe ein Kerze flackern und noch ein. So muss es sein.
Dann sehe ich Dein nackten Füße.
Ich rühre mich nicht, bleibe so liegen. Aber langsam dringt der Gedanke in mein Hirn, zu mir vor. Jetzt bist Du hier, Du bist hier!
Und ich bin hier! Ich bin jetzt mit Dir hier! Ich bin jetzt genauso hier, wie Du es gewollt hattest, nackt, auf dem Teppich liegend!
Jetzt bleibe auch ich hier. Ich gehe nicht mehr!
Ich lasse es geschehen, ich will es. Egal, was kommt, was Du tust – ich habe vollstes Vertrauen zu Dir, ich lasse mich darauf, auf Dich .
Und ich spüre Dein Hand sanft über meinn Rücken gleiten …

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